Kapitel 31

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Nils erwachte langsam. Er versuchte, sich aufzusetzen, aber ein Schwächeanfall überkam ihn. Stöhnend griff er sich an den Kopf. Das Gefühl ließ nach und er sah sich um. Das war nicht sein Zimmer.

Wo bin ich hier? Und wie bin ich hierher gekommen?

Er sah sich um. Graue Wände, heruntergekommener Kunststofffußboden, eine fleckige Matratze unter ihm, sonst nichts. Kein Fenster, nur eine Tür. Alles war dreckig und verstaubt. Das einzige Licht kam von der Neonröhre an der Decke. Er bemühte sich, vorsichtig aufzustehen. Sein Schädel dröhnte immer noch und er fühlte sich benommen. Er stützte sich an der Wand ab und wartete, bis der Schwindel nachließ. Leicht schwankend trat er zur Eisentür und drückte dagegen. Verschlossen. Und keine Klinke an der Innenseite. Er schaute sich um nach etwas, dass ihm weiterhelfen würde, aber vergeblich. Frustriert setzte er sich wieder auf die Matratze.

Ok, du bist hier offensichtlich gefangen. Denk nach! Was ist passiert?

Aber obwohl er sich das Hirn zermarterte, er erinnerte sich schlicht und einfach nicht. Das Letzte, was er wusste, war, dass er vom Gymnasium nach Hause gekommen war und sich in seinem Zimmer etwas hinlegen wollte. Er hatte vor der Mittagspause zwei Stunden Sport gehabt und dann am Nachmittag eine todlangweilige Doppelstunde Deutsch bei Dr. Schirmer, unter den Schülern besser bekannt als »Schlafsack«. Mit seiner monotonen Sprechweise und dem stoischen Herunterbeten des jeweiligen Unterrichtsstoffes hatte er schon Generationen von Schülern zum Einschlafen gebracht. Entsprechend müde war Nils danach nach Hause geschlurft. Er hatte geschlafen und war dann hier aufgewacht.

Fortsetzung in Kapitel 1

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