Kapitel 6

73 5 0
                                    

Wir saßen im Wohnzimmer am Essenstisch, und aßen unsere Nudeln. Keiner sagte etwas und mit der Zeit, begann diese Stille etwas unangenehm zu werden. Ich musste mir etwas überlegen, was ich sagen konnte. Worüber wir reden konnten. Doch mir fiel nichts ein.
"Was wollen wir eigentlich morgen machen?" Fragte Paluten nach einigen Minuten. Ich überlegte, doch mir fiel absolut nichts ein. "Ehhm keine Ahnung." Entgegnete ich schließlich. "Naja wir können natürlich auch die ganze Zeit hier bleiben und nichts tun." Lachte Paluten und ich könnte mir ein Lächeln auch nicht verkneifen. "Oder wir entscheiden morgen einfach spontan was wir machen." Meinte Paluten, und ich hielt es auch für die beste Idee.
Nach dem Essen sahen wir uns noch einen Film an. Irgendwie, hatte ich die ganze Zeit dieses Gefühl, mich näher neben ihn setzten zu wollen. Aber ob er das auch wollte? Bestimmt nicht! Ich würde mir dabei sowieso viel zu komisch vorkommen, jetzt näher zu ihm zu rutschen, also lies ich es bleiben.
Als ich dann Nachts im Bett lag, merkte ich, dass irgendwas mit mir nicht stimmte. Ich hatte in der Vergangenheit öfters schon so ein leichtes Kribbeln im Bauch, wenn wir zusammen aufnahmen oder schrieben. Und auch jetzt war es wieder da. Auch als Paluten mich am Bahnhof umarmt hatte! Naja und ich fühlte mich in seiner Gegenwart einfach mega wohl... Aber was war das? Ich konnte mich doch nicht etwa in ihn verliebt haben? Nein! Ausgeschlossen! Das musste irgendetwas Anderes sein. Ich war ja nicht mal schwul! Naja und wenn doch wäre es ja auch nicht schlimm, aber ich... Ich konnte nicht schwul sein! Ich lag ziemlich lange wach in dieser Nacht und dachte nach.
Am nächsten Morgen wurde ich von einem Klopfen an meiner Tür geweckt. Die Tür ging auf und Paluten steckte seinen Kopf ins Zimmer. "Guten Morgen Manu!" Begrüßte er mich. "Frühstück ist fast fertig!" Sagte er. Ich warf einen Blick auf die Uhr. Gerade mal 8:00 Uhr?! Wie früh steht der denn bitte auf? Naja egal. Ich stand also auf, schaute einmal kurz auf mein Handy, ob mir irgendwer geschrieben hat und zog mich dann an. Ich ging ins Wohnzimmer, wo das Essen tatsächlich schon auf dem Tisch stand und Palle wartend an seinem Platz saß und mich freundlich ansah. Ich setzte mich also zu ihm und wir aßen zusammen.
"Hättest du eigentlich Lust, diese Woche mal mit mir wandern zu gehen?" fragte Paluten einige Minuten später. Warum wusste ich, dass das kommt. Paluten und sein wandern... Es nervte mich ja schon, wenn ich seine Insta Storys sah, in denen er früh morgens irgendwo in den Bergen herumlatscht. "Ehm joa können wir machen..." antwortete ich nicht ganz so begeistert von der Idee. "Wirklich?" fragte er lachend nach. "Naja also normalerweise gehe ich nicht so gerne wandern, aber ich würde trotzdem mit dir gehen." entgegnete ich. Daraufhin machte sich ein Lächeln auf seinem Gesicht breit. "Wie wärs mit Sonntag?" fragte er weiter. Ich nickte nur zustimmend.

Werwolf (Kürbistumor) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt