Kapitel 15

38 4 0
                                    

Zirka eine Woche später fuhr ich morgens los, um meine Eltern zu besuchen. Ich freute mich irgendwie schon mega darauf. Als ich dort ankam, begrüßten sie mich freudig und wir unterhielten uns ein bisschen. Ich wollte die ganze Zeit das mit Palle und mir erzählen, aber irgendwie kam ich nie so wirklich dazu. Dann erwischte ich schließlich doch den richtigen Moment.
Meine Mutter fragte mich, ob ich denn jetzt endlich eine Freundin hätte. "Ehh Ja, genau darüber wollte ich mit euch reden." fing ich an. Meine Eltern sahen mich erwartungsvoll an. "Ihr kennt doch Paluten oder?" fragte ich. "Ja, dieser Patrick Müller oder wie der heißt. Mit dem du da immer deiner online Spielchen spielst." antwortete mein Vater. "Er heißt eigentlich Patrick Meyer. Aber ja, genau den meine ich. Also... Ich... Er ist mein Freund." sagte ich etwas zögerlich. "Ach Manu, das wissen wir doch schon längst. Ich dachte, du willst uns von deiner Partnerin erzählen. Dass du mit diesem Patrick gut befreundet bist, ist doch nichts Neues mehr." sagte meine Mutter. Ich seufzte. "Ihr habt mich glaube ich nicht richtig verstanden. Palle und ich, sind ein Paar." Meine Mutter sah mich verblüfft an. Nach ein paar Minuten unangenehmer Stille, lachten sie beide los. "Ohh man Manu! Du hattest schon immer einen verdammt guten Humor!" lachte meine Mutter. Ich war enttäuscht. War das wirklich so unglaubwürdig, dass ich mit einem Mann zusammen bin? "Ehhm... Das war kein Witz." sagte ich trocken und etwas enttäuscht. Nachdem beide mich wieder nichtssagend anstarren stand ich schließlich einfach auf. Ich ging zur Tür, nahm meine Jacke und verschwand. Noch nie war ich so traurig und wütend gleichzeitig. Ich hatte mir das ganze echt anders vorgestellt.

Zuhause angekommen sah ich, dass Palle mir geschrieben hatte. Er hatte mich gefragt, ob wir telefonieren wollen. Ich überlegte kurz, stimmte dann aber zu. "Und? Wie wars bei deinen Eltern?" fragte Palle etwas später. Ich musste schlucken. "Ist alles okey?" fragte er dann etwas besorgt. "Naja, ich hab ihnen von uns erzählt. Und sie wirkten nicht wirklich tolerant. Ich dachte halt einfach, dass sie mich so lieben, wie ich bin und dass es ihnen egal ist, ob ich jetzt einen Freund oder eine Freundin habe." Ein paar Minuten lang herrschte Stille." Gib ihnen einfach etwas Zeit." sagte Paluten dann schließlich. Vielleicht haben sie auch so reagiert wie sie reagiert haben, weil sie nicht damit gerechnet haben." Ich nickte nur und versuchte dann so gut wie möglich das Thema zu wechseln.

Werwolf (Kürbistumor) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt