Kapitel 4

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Ich hatte nun keine Geheimnisse mehr vor ihm. Er sah mir zu. Er sah, wie ich mich in einen Wolf verwandelte. Beängstigt sah er mich an. Er kämpfte mit den Tränen. Das sah ich. Was sollte ich tun? Sollte ich einfach wegrennen? Was würde er als nächstes tun? Plötzlich hörte ich ein Geräusch. Es kam mir so vertraut vor. Aber was war es?

Kurze Zeit später machte ich die Augen auf. Mein Handy lag auf dem Nachttisch und mein Wecker klingelte. Erleichterung kam in mir auf. Ich hatte nur geträumt. Paluten wusste Nichts von meinem zweiten Gesicht. Es war alles nur ein Traum! Ich setzte mich auf, und griff nach meinem Handy. Paluten hatte mir "Guten Morgen" geschrieben. Ich entsperrte mein Handy, und schrieb ein paar Minuten mit ihm. Dann fiel mir ein, dass ich ja noch das Treffen verschieben musste.

Chat mit Paluten

Ach ja Palle... Ich hab da noch ne Frage.

Oki Schieß los!

Naja also ich wollte fragen, ob wir uns vielleicht doch wann anders treffen könnten?

Was? Warum denn? Ich hab mich schon voll darauf gefreut!

Jaja! Ich auch! Ich will dir ja auch nicht absagen. Es ist nur, können wir es nicht einfach um ne Woche verschieben?

Ach komm schon Mänjuel! Kauf dir deine Zugfahrkarte und fertig! Glaub mir, dass wird cool! Ich überweise dir auch einen Teil des Preises.

Ähhm Nein nein! Nicht nötig!

Chat Ende

Verdammt! Ich hatte ganz vergessen, wie sturr Palle sein konnte! Ich hab mir natürlich auch keine vernünftige Ausrede ausgedacht... Was sollte ich denn jetzt bitte schön machen? "Okey beruhig dich Manu. Es wird alles gut. Du schaffst das irgendwie!" versuchte ich mir selbst Mut zu machen. Ohne Erfolg...Es war nur noch circa ein Monat, bis wir uns treffen würden, und ich konnte mein Werfolfs-ich nicht einfach mal eben beurlauben.
Der kommende Monat, verging ziemlich schnell, und Paluten redete ständig davon, wie sehr er sich doch auf mich freute. Es war die Nacht vor der Abreise. Ich dachte nochmal gründlich über alles nach. Ich war bei ihm, von Donnerstag auf Donnerstag. Am Sonntag war Vollmond. Es grauste mich vor diesem Tag, denn es könnte das Ende von Kürbistumor sein. Oder noch viel Schlimmeres. Je mehr ich daran dachte, desto größer wurde meine Angst. In dieser Nacht bekam ich kaum ein Auge zu. Es war 5:00 Uhr morgens, als ich dann endlich einschlief, bis ich um 8:00 Uhr wieder aufstehen musste.

Ich frühstückte, ging ins Bad und packte noch die letzten Sachen zusammen. Mein Herz schlug wie verrückt und ich war jetzt schon super nervös. Um 9:30 fuhr der Zug dann ab. Ich steckte mir Kopfhörer rein, und sah aus dem Fenster. Doch es dauerte nicht lange, bis ich eingeschlafen war.

Werwolf (Kürbistumor) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt