Es kam mir vor, als würde es auch nur Professor McGonagall etwas angehen dürfen, weshalb ich auf eine Nachfrage bei ihnen verzichtete, worum genau Professor Dumbledore nochmal mit ihr reden musste. Ich war gerade einfach nur froh, nicht nur geträumt zu haben, dass jemand bei mir gewesen war und auf mich aufgepasst hatte. Mir hätte also nie wirklich etwas passieren können. Natürlich hatte ich trotzdem vieles mitmachen müssen, aber irgendwie wusste ich, dass Minerva eingegriffen hätte, wenn Euphemia noch weiter gegangen wäre, als sie ohnehin schon gegangen war. Schließlich war sie es gewesen, die mich gerade vor dem sicheren Tod bewahrt hatte.
Allerdings brannte mir dann doch noch eine Frage auf der Seele, die ich nun einfach aussprach. „Aber wenn keiner wissen durfte, dass sie hier sind.. warum zeigen sie sich jetzt?“ Natürlich hatte sie mir das Leben gerettet, jedoch wurde ich das Gefühl nicht los, das mehr dahinter steckte. Vor allem, da Professor McGonagall in Begleitung eines Kollegen erschienen war.
„Das ist eine berechtigte Frage.“, merkte die Professorin an und übergab Euphemias Zauberstab nebenbei an Professor Dumbledore. „Ich glaube aber, dass du deine Antwort darin finden wirst.“, fügte die Hexe hinzu und schwang ihren eigenen Zauberstab einmal leicht, woraufhin ein Brief in ihrer anderen Hand erschien. Diesen überreichte sie mir.
Ich sah sie fragend an. „Für mich?“, wollte ich wissen und Minerva nickte. „Ja, natürlich. Oder wohnt in diesem Haus noch eine andere Alya Lestrange?“ Ich schüttelte den Kopf und warf einen Blick auf den Umschlag in meiner Hand. Ich erkannte die Adresse und tatsächlich stand darüber mein Name. Eine Zeile unter ihm stand eine genaue Ortsangabe, nämlich ‚Dachboden des Hauses‘. Dort hatte ich mein Zimmer und irgendwie musste ich darüber grinsen.
Es war der erste Brief meines Lebens, der an mich direkt adressiert war, weshalb ich ihn mir einfach genau anschauen musste. Der Umschlag war dick und schwer und aus gelblichem Pergament. Die Anschrift war mit smaragdgrüner Tinte darauf geschrieben worden. Mit zitternden Händen drehte ich den Brief um und zum Vorschein kam auf der anderen Seite ein purpurnes Siegel aus Wachs, mit dem der Umschlag verschlossen worden war. Das Siegel zeigte ein Wappen mit einem Löwen, einem Adler, einem Dachs und einer Schlange, die einen Kreis um den Buchstaben ‚H‘ bildeten.
Im Augenwinkel bemerkte ich Euphemias feindseligen und gleichzeitig irritierten, beinahe fassungslosen Gesichtsausdruck. Gleich darauf stürmte die Frau ein Stück auf mich zu und versuchte mir, den Umschlag zu entreißen. „Gib den her!“, befahl sie mir. Erschrocken wich ich zurück und konnte so gerade noch verhindern, dass Euphemia den Brief zu fassen bekam. Gleichzeitig schob sich Professor McGonagall zwischen uns und stellte sich so schützend vor mich, den Zauberstab hatte sie erneut auf Euphemia gerichtet. Dumbledore hielt seine Kollegin nicht auf und Euphemia hielt tatsächlich in ihrer Bewegung inne.
„Wagen sie es ja nicht!“, knurrte Minerva. Es klang zwar noch einigermaßen beherrscht, aber dennoch bedrohlich. „Noch so eine Aktion oder irgendwelche Kommentare und ich verwandle sie in etwas, dass ihren Charakter widerspiegelt!“, warnte die Professoren Euphemia nun. „Eine alte, hässliche Ziege erscheint mir angemessen zu sein.“, fügte McGonagall hinzu und ich sah Dumbledore schmunzeln. Auch ich stellte es mir amüsant vor, Euphemia als Ziege vor mir stehen zu sehen, allerdings traute ich mich nicht meine Belustigung zu zeigen. Jedenfalls noch nicht, denn die Situation war dafür einfach zu ernst. Euphemia sah wohl ein, dass die andere Hexe es ernst meinte und wich ein paar Schritte zurück.
Irgendwie hatte ich eine komische Vorahnung, dass Euphemia wusste, was sich in dem Umschlag befand, denn ansonsten konnte ich mir ihre impulsive Reaktion nicht erklären. Minerva wandte sich nun zu mir um. „Öffne den Brief ruhig.“, meinte sie und klang mir gegenüber wieder so freundlich wie die ganze Zeit über schon. „Okay.“, antwortete ich und löste vorsichtig das Siegel. Ich wollte den Brief so wenig beschädigen, wie es ging, denn für mich war er schon jetzt etwas Besonderes. Nachdem der Umschlag geöffnet war, entnahm ich den darin enthaltenen Brief und begann zu lesen:[style]HOGWARTS-SCHULE FÜR HEXEREI UND ZAUBEREI[/style]
[style][align]Schulleiter: Albus Dumbledore
(Orden des Merlin, Erster Klasse, Großz., Hexenmst.
Ganz hohes Tier, Internationale Vereinig. d. Zauberer)[/align]Sehr geehrte Miss Lestrange,
wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass sie an der
Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei aufgenommen
sind. Beigelegt finden Sie eine Liste aller benötigten Bücher
und Ausrüstungsgegenstände.
Das Schuljahr beginnt am 1. September. Wir erwarten Ihre
Eule spätestens am 31. Juli.Mit freundlichen Grüßen
Minerva McGonagall
(Stellvertretende Schulleiterin)[/style]Ich konnte nicht fassen, was ich da stand und überflog die Worte gleich nochmal. Es blieben dieselben und nachdem Professor McGonagall ihn persönlich unterzeichnet hatte, glaubte ich auch nicht an eine Fälschung. Ich vertraute dieser Frau einfach schon zu sehr, als das ich ihr zugetraut hätte, dass sie sich mit mir einen Scherz erlaubte.
Jedoch konnte ich einfach nicht verstehen, warum ich auf einer Schule aufgenommen worden war, an der Hexerei und Zauberei unterrichtet wurde. Schließlich war ich laut Euphemia ein Squib, also ein Nachkomme von Zauberern, ohne jegliche magische Begabung. Wie also konnte es nun sein, dass man mich nach Hogwarts schicken wollte? Und wer hatte das überhaupt beschlossen? Meine Eltern, bevor sie eingesperrt worden waren? Und wenn nicht sie, wer dann?
Fragen über Fragen schwirrten in meinem Kopf umher, wie ein aufgescheuchter Bienenschwarm. Der Brief hatte mir keine Antwort geliefert, wie Professor McGonagall es beschrieben hatte, sondern er hatte für nur noch mehr Verwirrung gesorgt, als ohnehin schon.
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The Heiress of Slytherin - Slytherins Erbin
أدب الهواةDie junge Hexe Alya-Cassiopeia Bellatrix Lestrange ist die Tochter von Bellatrix Lestrange und deren Mann Rodolphus Lestrange, die vor deren Inhaftierung in Azkaban zur Welt kam. Seitdem lebt sie bei einer Bekannten der Familie, die sich nicht sonde...