Kapitel 9

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Ich wachte in einem weiß bezogenen Bett auf. Ich roch den Geruch von Luke. Ich schlug die Augen auf, doch da war kein Luke. Ich schaute mich im Zimmer um und erkannte, dass ich im Krankenhaus war. Dann fiel mir die Szene von gestern wieder ein. Ich fing an zu grinsen, doch als ich mich wunderte wo Luke war, hörte ich damit wieder auf. Ich stieg aus dem Bett und schaute aus dem kleinen Fenster, aus dem man auf den Flur blicken konnte. Dort saß Luke mit Maddie und unterhielt sich mit ihr. Ich öffnete langsam die Tür und als ich raus kam schauten mich beide lächelnd an. "Hab ich was verpasst?" Die beiden schüttelten den Kopf und dann fiel Luke mir um den Hals. "Also ich kann heute wieder nach Hause und ich habe von Maddie das Ok bekommen, dass du zu mir kommen kannst." Ich schaute ihn glücklich an. "Gut. Dann muss ich nur nochmal nach Hause um mir frische Klamotten zu holen. Und am besten nehme ich auch noch meine Scheckkarte mit, dann kann ich mir notfalls noch Klamotten kaufen." "Jetzt mach mal halblang Süße. Wir haben heute Schule." Oh Gott! Das hatte ich ja total vergessen! "Wie spät haben wir denn jetzt?" "Ganz ruhig Becca. Es ist halb acht. Ich hab alles geklärt. Frau Martins hat gesagt, dass du Luke erst nach Hause bringen kannst. Und deine Klamotten kannst du nochmal bei mir ausleihen. Ich gebe dir den Schlüssel." Sie kramte in ihrer Tasche und drückte mir ihren Haustürschlüssel in die Hand. "Geb ihn mir einfach nachher in der Schule. Meine Eltern sind sowieso nicht zu Hause und meine Cousine ist schon in der Schule. Sie wollte sich schon mal umschauen. Sie meint zwar nach Jungs aber das weiß meine Mutter natürlich nicht, weil meine liebe Cousine ja auf so etwas nie achten würde." Ich lachte mich mit Luke schlapp, als sie fertig war mit erzählen. Sie schaute uns wütend an. "Das ist gar nicht lustig! Ach so und Becca? Ich würde mir vielleicht mal die Haare waschen." Ich drehte mich um und sah in das Fenster von Lukes Zimmer. Meine Haare hingen schlaff von meinem Kopf hinunter und waren sehr sehr fettig. Meine Schminke war verschmiert und ich sah aus wie eine Furie. Jetzt lachten Luke und Maddie los. Ich sah sie mit einem vernichtenden Blick an und sofort verstummten sie. "Gehen wir Luke?" "Klar Süße. Ich will doch nicht mit einem Mädchen, das fettige Haare hat, rum laufen." Maddie und er gaben sich high five. Ich drehte mich beleidigt um und ging in das Krankenzimmer, um meine Tasche zu holen.

Als ich wieder aus dem Zimmer herauskam, fragte ich Luke, ob wir jetzt gehen und verabschiedete mich noch kurz von Maddie.

An der frischen Luft beruhigte ich mich wieder ein wenig. Luke nahm mich in den Arm und fragte mich, ob ich sein Auto mitgenommen hatte. "Oh Mist. Das hab ich vergessen. Ich hab gestern ja noch gar nicht gewusst, dass es so weit kommen könnte. Tut mir leid." "Ist doch nicht schlimm. Dann fahren wir eben mit dem Bus." Ich hasse Busfahren! Es ist so nervig und dann muss man immer das Geschrei der kleinen Schulkinder ertragen. Trotzdem willigte ich ein, weil ich nicht nach Hause laufen wollte. "Okay. Hier in der Nähe gibt es eine Bushaltestelle." Er nahm meine Hand und zusammen gingen wir zu der besagten Bushaltestelle. Der Bus kam schon nach wenigen Minuten und es war überhaupt nicht voll und mir fiel wieder ein, dass ich und auch alle anderen Schulkinder normal in der Schule sitzen müssten. Da ich aber vom Unterricht befreit war, durfte ich zum ersten Mal in einem ruhigen Bus sitzen. Wir setzten uns in einen Vierersitz nachdem wir beim Busfahrer bezahlt hatten. Wir setzten uns in Fahrtrichtung und die Taschen platzierten wir auf der anderen Seite. Luke zog mich mit in einen Kuss und wir lächelten uns glücklich an, nachdem wir uns voneinander gelöst hatten.

Wir stiegen aus dem Bus und liefen die letzten zehn Minuten bis zu meinem Haus. Ich schloss die Tür auf und gemeinsam traten wir in die Wohnstube. Ich schaute in die Küche und ins Wohnzimmer und staunte nicht schlecht, als ich sah, was Tyler so trieb, wenn ich nicht da war. Er hatte das ganze Haus vermüllt. Überall waren Verpackungen von essen und allem möglichen Zeugs und Dosen von Energy Drinks verteilt. Unter dem Couchtisch lagen ein paar Bierflaschen und in der Küche lag alles voll mit gebrauchtem Geschirr. Plötzlich hörten wir von oben ein Poltern. Ich drehte mich erschrocken zu Luke um. Er legte seinen Zeigefinger auf die Lippen und versuchte mir so zu sagen, dass ich leise sein soll. Langsam und leise kam er auf mich zu und zusammen schlichen wir die Treppe hinauf. Das Poltern kam aus Tylers Zimmer und als wir oben angekommen waren, hörten wir ein Stöhnen von einem Mädchen. Luke und ich fingen an zu grinsen und gingen leise in mein Zimmer. "Oh Mann! Ich dachte, dass jemand einbrechen würde!" "Ja! Dachte ich auch! Pack schnell deine Sachen, damit wir die beiden wieder alleine lassen können." Ich nickte und nahm meinen Koffer von meinem Schrank herunter. Dann stopfte ich so viele Klamotten in den Koffer, wie es nur ging. Danach schlich ich ins Bad, um meine ganzen Pflege- und Schminkprodukte zu holen. Als ich alles in die Kulturtasche gestopft hatte, ging ich wieder in mein Zimmer, nahm mir noch eine kleine Tasche für unterwegs mit und gemeinsam ging ich mit Luke wieder leise die Treppe herunter. An der Schublade mit den finanziellen Sachen und Ordnern drin blieb ich stehen und holte noch mein Portemonnaie mit der Scheckkarte heraus. Dann lief ich prustend mit Luke nach draußen. Dort mussten wir dann laut los lachen. "Oh Mann! Stell dir vor das Betthäschen wäre raus gekommen und hätte uns gesehen!" Wir hielten uns die Bäuche vor Lachen. Als wir uns wieder beruhigt hatten, fragte Luke: "Ist das dein Auto dort in der Auffahrt?" "Nein. Das gehörte meinen Eltern. Aber nur Tyler benutzt es, weil er mich ja sonst überall mit hin nimmt. Warum?" "Also darfst du es nicht fahren?" " Nein. Aber warum?" "Weil ich die Hoffnung hatte, nicht wieder mit dem Bus fahren zu müssen!" Er hasste Busfahren genauso wie ich. "Ach so! Nein wir müssen leider nochmal damit fahren! Sorry, wenn ich dein Auto mitgenommen hätte, dann könnten wir jetzt damit fahren!" "Hätte, hätte, Fahrradkette. Komm wir gehen zur Bushaltestelle." Ich nickte und Hand in Hand, soweit das ging mit Tasche und Koffer, gingen wir zum Bus. Dieser stand schon und wir kramten unsere Ein-Tag-Tickets aus den Geldbeuteln. Wir ließen sie uns abstempeln und setzten uns genau wie vor einer dreiviertel Stunde in einen Vierersitz.

Als wir in Lukes Wohnung ankamen, staunte ich nicht schlecht. Alles, was sich in der Wohnung befand, sah sehr modisch und luxuriös aus. Ich stellte meine Sachen ab und schmiss mich auf das gemütliche Sofa. Es war eigentlich kein Sofa mehr. Es war mehr eine Riesen-Sofalandschaft. Luke kam zur mir auf das Sofa und zusammen kuschelten wir uns unter die Decke, die an einer Ecke des Sofas lag. Ich lag in seinen Armen und er atmete nicht, wie die letzten Male durch meine Haare. Da fiel es mir wieder ein. Ich hatte sie mir immer noch nicht gewaschen. "Ich geh mich mal duschen. Wo ist das Bad?" "Der Gang dort und dann die erste Tür rechts." Ich bedankte mich und ging den Weg, den er mir beschrieben hatte. Ich öffnete die Tür und stieg unter die riesen Dusche.

Hi Leute! Sorry, dass ich so lange nicht weitergeschrieben habe. Aber ich hatte dieses Kapitel schon mal geschrieben, aber dann wurde es gelöscht und so hatte ich erstmal keine Lust mehr zu schreiben. Tut mir leid. Und falls ihr euch jetzt wundert, dass Becca und Luke doch bei Becca zu Hause waren, anstatt bei Maddie. Das ist ein Fehler von mir. Aber ich hatte keine Lust alles zum dritten mal zu schreiben, also werde ich das in einem anderen Kapitel nochmal erklären. Ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen. Lasst wie immer Kommis und Likes da! Danke für die fast 600 reads! Eure Laura <3

Mein Bruder- Der tollkühne HeldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt