Kapitel 7

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Maddie und ich waren auf dem Weg ins Krankenhaus, als mein Handy klingelte. Ich ging ,ohne auf das Display zu schauen, ran und nahm eine wütende Stimmt wahr. "BECCA! Du kommst jetzt sofort nach Hause!" "NEIN TYLER! Ich fahre gerade ins Krankenhaus zu Luke! Ich komme später nach Hause!" Und damit legte ich auf. Ich wusste, dass ich nachher nach Hause gehen würde,  aber ich hatte eigentlich nicht vor dort zu bleiben. Aber das musste Tyler ja nicht wissen. "Du musst jetzt links abbiegen Maddie!", sagte ich zu Maddie. Wir waren gerade am Krankenhaus angekommen und wollten gerade auf den Parkplatz fahren, doch es parkte ein Krankenwagen vor uns in der Einnfahrt. Ich musste an Luke denken und schon wieder liefen mir die Tränen die Wangen herunter. Maddie streichelte mir tröstend über die Schulter und sagte beruhigend: "Du siehst ihn ja gleich!" Ich nickte und putzte mir die Nase einmal kräftig.

Als der Krankenwagen weggefahren war, fuhren wir weiter auf den Parkplatz. Wir fanden einen und stiegen aus. Dann gingen wir zur Eingangshalle und fragten die Angestellte nach dem Zimmer von Luke Lancester. Sie fragte uns ob wir Angehörige wären. Ich antwortete, dass ich die Freundin bin und sie gab uns die Zimmernummer.

Als wir das Zimmer gefunden hatten, klopfte ich und von drinnen kam ein dumpfes "Ja? Herein!" und ich öffnete die Tür.

Luke lag auf seinem Bett und fast sein ganzes Gesicht war blau. Was hatte Tyler ihm nur angetan??? "Hallo Becca! Hei Maddie!"  "Luke!!! Du siehst schrecklich aus!!!" Mal wieder weinte ich stumm. Die Tränen liefen und liefen einfach, ohne dass ich sie beeinflussen konnte. "Danke. Das ist nett!" Er zwang sich ein Lächeln auf das Gesicht. Ich setzte mich auf sein Bett und hielt seine Hand in meiner. Maddie stand immernoch sprachlos hinter uns. Ich erwiderte mit einem Grinsen: "Na? Hast du Angst, dass Tyler dich auch irgendwann schlägt. Zum Beispiel, wenn ich ihm erzähle, dass du auf ihn stehst?" Maddie schaute mich empört an und zischte: "Sag mal gehts noch? Es sollte doch keiner wissen! Außerdem will Luke das im Moment bestimmt nicht hören. Vielleicht mag er dich ja gar nicht mehr, weil du Tylers Schwester bist und ich denke, dass Luke ihn hasst. Also..." Ich drehte mich beleidigt wieder um und Luke versicherte mir, dass er mich trotzdem liebte. Mir fiel ein Stein vom Herzen, denn eigentlich hatte Maddie recht. Ich war auf einmal irgendwie überrascht. Ich wusste nicht warum, aber im nächsten Moment fiel es mir auf. Luke hatte gerade das erste Mal gesagt, dass er mich liebt. Ich lächelte ihn glücklich an und flüsterte :"Ich dich noch viel mehr!" Dann fiel ich ihm um den Hals und küsste ihn auf den Mund. Er verzog das Gesicht. "Ich glaube da musst du noch ein bisschen vorsichtig sein. Ich habe mehrere Prellungen am ganzen Körper und es tut ziemlich weh!"  "Oh es tut mir so leid ich..." Doch ich wurde von ihm unterbrochen: "Mach dir keinen Kopf. Die Prellungen sind halb so schlimm. Es tun eher die Rippen weh."  "Was ist mit deinen Rippen?" Eigentlich eine total dumme Frage! Ich konnte mir doch denken, was er hatte. "Dein Bruder hat mir drei Rippen gebrochen und irgendwie tut jede kleinste Berührung weh. Besonders wenn der Arzt kommt. Der guckt die sich immer an und drückt die ganze Zeit dann daran rum. Der merkt gar nicht, dass mir das total wehtut!" Beim ersten Teil des Satzes riss ich die Augen weit auf, doch beim, zweiten Teil fing ich an zu grinsen. "Das ist nicht lustig!"  "Tschuldigung aber..." Ich wurde von einem Klopfen unterbrochen. Luke schaute auf die Uhr und stöhnte: "Oh nein jetzt kommt der Doktor. Da ist die Besucherzeit um!" Er sah mich traurig an. Ich drückte ihm noch einen leichten Kuss auf die Wange und flüsterte ihm noch ein "Ich liebe dich Süßer!" ins Ohr. Dann öffnete der Arzt die Tür und wollte den Mund gerade öffnen doch ich kam ihm zuvor: "Wir wollten gerade gehen." Der Doktor nickte nur und wendete sich zu Luke, welchem ich nochmal zu zwinkerte und ein letztes Mal die Hand hob. Dann schloss ich die Tür und Maddie und ich gingen den Gang zurück. Wir kamen wieder an der Empfangshalle an und verabschiedeten uns bei der Angestellten. Als wir im Auto saßen seufzte ich und grinste. Dann kam mir der Gedanke, dass wir jetzt nach Hause zu Tyler fuhren und sofort verschwand mein Lächeln.

Ich ging mit Maddie die Treppe zur Haustür hoch und drückte auf den Klingelknopf. Nach wenigen Sekunden hörte ich Schritte und atmete noch einmal tief ein. Dann öffnete Tyler die Tür und begrüßte Maddie und mich mit einer aufgesetzten Freundlichkeit. Wir gingen hinter ihm her ins Wohnzimmer. Dort setzte er sich auf den Sessel und Maddie und ich machten es uns auf der Couch bequem. Ich fing an zu sprechen: "Also Tyler. Warum hast du Luke verprügelt, sodass er jetzt drei Rippen gebrochen und lauter Prellungen am ganzen Körper hat?" Tyler schaute mich verwirrt an und antwortete mir ruhig: "Becca das habe ich dir oft genug gesagt. Luke ist..." Doch weiter kam er nicht. "Tyler du sagst mir jetzt warum du dauernd meinst, dass er gefährlich ist und aus welchem Grund du ihm so einen gesundheitlichen Schaden zugefügt hast!"  "Ach Becca! Hör auf! Du weißt ganz genau, dass ich niemals auf dich hören würde. Und außerdem geht es dich nichts an, warum ich das gemacht hab. Das hat seine Gründe und du darfst sie nun mal nicht erfahren!!! Akzeptiere es und halte dich einfach von Luke fern, okay?"  "Tyler du verstehst echt gar nichts! Erstens: Wenn du nicht auf mich hörst, wieso sollte ich denn dann auf dich hören? Zweitens: Ich werde mich ganz bestimmt nicht von Luke fernhalten, weil wir zusammen sind und ich unglaublich in ihn verliebt bin. Er ist das beste, das mir je passiert ist! Und du kannst nichts daran ändern! Und drittens: Mich gehen diese Gründe sehr wohl etwas an! Schließlich geht es hier um meine Zukunft und um meinen Freund! Wenn du ihn nicht leiden kannst, dann sag es einfach. Dann ziehe ich eben hier aus! Dann brauchst du dich nicht mehr um mich kümmern und dir auch keine Gedanken mehr über meine "Sicherheit" machen!" "Becca, du verstehst das nicht! Mum und Dad haben mir die Aufgabe gegeben auf dich aufzupassen!" Abrupt hörte er auf zu reden und schlug sich die Hand vor den Mund. Was hatte er denn jetzt für ein Problem? Er schaute auf den Boden und Maddie sprach mir aus der Seele: "Warum sollst du denn für ihre Sicherheit sorgen? Und wieso haben dir das deine Eltern aufgetragen? Sie wussten doch nie, dass es soweit kommen würde." Nun schaute ich gespannt zu Tyler, doch er stand nur auf und sagte zu mir: "Becca ich glaube du holst jetzt bei Maddie deine Sachen und kommst dann wieder nach Hause."  "Nein Tyler! Ich bleibe jetzt  erstmal bei Maddie! Ich habe langsam ein bisschen Angst vor dir! Du prügelst meinen Freund krankenhausreif und dann behauptest du, dass er gefährlich ist und dass ich mich von ihm fernhalten soll und es deine Aufgabe ist, auf mich aufzupassen. Das kann ich schon sehr gut alleine! Ich glaube du hängst Mum und Dad noch immer hinterher! Du bist krank Tyler!"

Damit stand auch ich auf. Maddie folgte mir durch den Flur nach draußen und zusammen fuhren wir wieder zu ihr nach Hause. Noch nicht mal frische Klamotten konnte ich mir mitnehmen! Stumm saßen wir im Auto und redeten die ganze Autofahrt, welche zwar nur 10 Minuten dauerte, mir aber wie eine Ewigkeit vorkam.

Bei Maddie zu Hause fielen wir beide seufzend aufs Sofa und grübelten den ganzen restlichen Tag über die Geschichte mit Tyler. Um 22:00 Uhr schliefen wir auf dem Sofa ein.

Hei Leute! Ich hoffe euch hat mein Kapitel gefallen! Lasst wie immer Likes und Kommentare da! Eure Laura <3

Mein Bruder- Der tollkühne HeldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt