Kapitel 8: Instabiler Zustand

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Elaysia:

Als ich erneut aufwache, sitzt Herr Santiago immer noch neben mir. Er drückt mir einen kalten Lappen auf die Stirn >> Dein Zustand wird immer instabiler, ich weiß nicht ob du die Nacht überleben wirst, dein Fieber wird immer schlimmer, du spuckst immer mehr Blut. Ich hoffe so sehr das du noch durchhältst, die Tinktur scheint nicht mehr anzuschlagen. << Ich versuche ihn anzulächeln >>Herr Santiago, es ist schon okay, ich akzeptiere mein Schicksal. Wenigstens darf ich bei so einer tollen Familie sterben. Sie sind ein guter Vater und ich bewundere ihre tolle Arbeit. Sie helfen Menschen in Not die von Vampiren gejagt werden, ich bin mir sicher Sie haben schon einige Menschen gerettet. <<

Er blickt traurig weg >> Ich war nicht immer ein Vampir, ich war ein Mensch so wie meine Kinder. Meine Frau war eine wunderschöne Frau, sie war eine Künstlerin, eines Nachts kam sie von einer Gala heim, sie sagte mir, sie hätte das Gefühl jemand würde sie immer beobachten. Ich dachte mir nichts dabei und versuchte sie zu beruhigen, dass sie sich das vielleicht einbildete. Aber eines Abends kam sie dann nicht mehr heim. Ich alarmierte die Polizei, die daraufhin ihre Leiche fanden. Sie wurde von einem Tier angegriffen und ermordet. Wir wissen beide dass, dies nicht wahr ist. Also beschloss ich ihren Mörder zu finden. Ich fand ihn in einer dreckigen Taverne, für spezielle Gäste. Im Kampf machte er mich zu einem Vampir aber ich konnte ihn letztendlich doch strafen, für das was er meiner wunderschönen Frau antat. Meine Kinder waren noch jung, es war für mich anfangs nicht leicht so zu leben, als meine Kinder älter wurden, erzählte ich ihnen die Geschichte, bis auf den Mord an ihrer Mutter, ich sagte ich würde Menschen vor den Kreaturen retten, in Wahrheit wollte ich mich nur von meinen Schuldgefühlen lösen, einen Grund um zu rechtfertigen, dass ich Schuld bin, dass sie tot ist, weil ich ihr nicht glauben wollte. Diese Schuld lastet bis heute auf meinen Schultern und ich versuche wirklich mit jeden Menschen den ich retten kann, sie von meinen Schultern zu lösen aber ich habe einfach aufgehört daran zu glauben. Meine Trauer ist zu groß und mein Leid zu tief in meiner Seele vergraben. Elaysia ich bin nicht so ein Held wie du glaubst, das sind nur meine geliebten Kinder, sie alleine helfen so zahlreichen Menschen, ob Frauen oder Kinder, sie retten sie und beschützen sie, dass was ich nie konnte.<<

Den Schmerz den er empfindet, es belastet ihn so sehr, obwohl Mary so aufgeweckt und fröhlich ist, lastet ein so großes Unglück über ihre Familie. Ich würde ihnen so gerne helfen sich von dieser großen Last zu befreien aber meine Zeit läuft selber ab und dieser Mann muss erneut leiden. Er konnte wieder eine Frau nicht retten. Ich muss krampfhaft husten, und dann muss ich mich ergeben. Sterne tanzen um mich und ich falle wieder in Ohnmacht. Ich winde mich, ich bin schweißgebadet. Meine Augen brennen, mein Mund fühlt sich sehr trocken an, ich kann kaum sprechen und mir ist eiskalt. Der Schwindel nimmt immer mehr zu und ich habe das Gefühl das Ende naht, ich verfalle in Panik, ich darf noch nicht sterben, ich habe mich von Alec noch nicht verabschiedet. Ich versuche zu schreien aber es kommt kein Laut von mir heraus. Tränen schießen mir in die Augen. Letztendlich schließe ich meine Augen, es wird gleich vorbei sein. Ich kann dem Tod nicht entrinnen.

Doch dann legt sich eine warme Hand auf meine Stirn und dann eine Stimme. Ich denke ich bin schon so völlig weggetreten das ich mir schon vorstelle das Alec hier ist, ich habe das Gefühl über Raum und Zeit schon verloren. Doch dann kommt noch eine Berührung und ein flehen von Alec >> Elaysia stirb bitte nicht, ich bin jetzt da und werde dich retten, bitte verlasse mich nicht, deine Zeit ist noch nicht gekommen um Lebewohl zu sagen. << Leise flüstere ich mit letzter Kraft die meine Stimme noch hervorbringt >> Es tut mir leid, du bist nicht hier Alec, das hier ist nur eine Illusion. << Mir kommen die Tränen, doch er kommt näher und küsst mich. Dafür das, dass hier eine Illusion ist, sind seine Lippen einfach zu echt. Ich fahre mit meinen kalten Händen durch seine Haare, sie sind so fest, er ist wirklich da, er rettet mich wirklich >> Alec, du bist wirklich da. << Ich versuche, mich mit meiner Kraft, die mir übrig bleibt mich aufzuraffen. Und dann schaue ich um, alle sind da um mich zu retten, ich kann mein Glück kaum fassen. Ich hatte wirklich gedacht, ich würde dem Tod nicht entrinnen aber Alec ist endlich da. Elisabeth wuschelt Alec durch die Haare und verlässt mit allen den Raum.

Dann schaut er mich ernst an >> Prinzessin ich möchte keine Zeit verlieren, den schlimmen Teil hast du überstanden und nun zum letzten Part. << Dann nimmt er ein scharfes Messer und schneidet sich in den Daumen, an der Schnittstelle quillt nun sein unsterbliches Blut hervor. Es widert mich etwas an aber das ist das einzige was mir nun das Leben retten kann. Er beobachtet meine Reaktion und drückt mir sanft seinen Daumen gegen meine Lippen. Als das Blut meine Lippen benetzt, verziehe ich mein Gesicht. Es ist warm und schmeckt sehr nach Metall, ich versuche es zu schlucken aber mein Körper wehrt sich und ich muss willkürlich würgen. Alec streicht mir durch die Haare >> Du musst es trinken eine andere Lösung gibt es nicht. << Ich ermutige mich erneut es zu schlucken aber ich muss husten. Ich schüttel meinen Kopf >> Alec ich versuche es so gut ich kann aber ich bekomme es nicht runter.  << Wie auf das Stichwort, platzt Elisabeth rein, mit einem Glas und rotem Inhalt. Sie lächelte >> Entspann dich Elaysia, dass hier ist kein Blut, sondern pürierte Früchte. Am besten du gibst die endgültige Menge deines Blutes dazu. Was meinst du? Ich schätze dann ist es für Elaysia leichter. << Alec steht auf >> Es ist vermutlich besser so. Ich benötige dann aber 2 Gläser. Damit sie die nötige Dosis von meinem Blut im Körper hat, damit die Verwandlung komplett abgeschlossen ist. << Alec verschwindet mit Elisabeth und lässt mich alleine zurück. Nach 5 Minuten kehrt er mit 2 vollen roten Gläsern zurück. Ich nehme ein Glas entgegen, betrachte die dickflüssige rote Flüssigkeit und verziehe erneut das Gesicht. Dann hebe ich das Glas und nehme einen kleinen Schluck, tatsächlich hat Elisabeth recht gehabt, die Beeren verdecken den Blutgeschmack, ich bin erleichtert das ich den Metalligen Geschmack nicht auf meiner Zunge schmecken muss. Ohne zu zögern, kippe ich das ganze Glas auf einen Zug hinunter. Alec lässt mich kein bisschen aus den Augen. An seinen Pupillen kann ich sehen wie sehr ihm das gefällt. Ein bisschen gruselig finde ich das schon aber es fasziniert mich nebenbei auch, wie intensiv ich nun mit Alec verbunden bin. Nach Glas 1, fühle ich mich schon leicht besser, ich schaue an mich hinab und bemerke schon die ersten Veränderungen. Meine Haut nimmt Farbe an und meine Körper ist wieder mit etwas Leben gefüllt. Ich freue mich so sehr, also greife ich nach dem 2. Glas. Ich trinke es genüsslich aus, warte ab und dann versuche ich aufzustehen. Ich bin etwas wackelig auf den Beinen aber mache super Fortschritte, mein Körper hat wieder Lebensenergie.  Langsam in Begleitung laufe ich ins nächste Badezimmer und strahle nicht nur meine Haut hat Farbe bekommen sondern auch meine Haare sie haben wieder eine Kraftvolle Farbe. Ich springe Alec um den Hals und küsse ihn nur so leidenschaftlich wie ich nur kann. Ich fahre durch seine schwarzen Haare, wie ich das vermisst habe >> Danke das du mich gerettet hast Alec, ich liebe dich so sehr. << Ich stimme meine Stirn an seine und er flüstert leise >> Für dich Prinzessin, würde ich alles tun und wenn ich dich in der ganzen Welt suchen müsste, dann täte ich das und niemand könnte mich davon abhalten. Denn du bist meine Frau und ich habe geschworen, dich zu lieben, zu beschützen und dich auf Händen zu tragen. Glaube mir, du bist mein ein und alles und ich werde dich für den Rest meiner Ewigkeit lieben. Nix kann uns trennen, nicht einmal Bruno. <<

Mein Vampir & Ich: die dunkle ZukunftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt