Ich saß wieder mal alleine in der Pause auf dem Schuldach. Es ist nicht so, dass ich keine Freunde habe, nein ich war sogar sehr beliebt an der Aoba Johsai. Man könnte meinen, ich wäre die weibliche Oikawa, doch das bin ich nicht. Ich bin (V/N) (N/N) und ich bin das wahrscheinlich beliebteste Mädchen der Schule.
Es war anstrengend ständig mit Oikawa verglichen zu werden und es war auch sehr nervig, die Gerüchte zu hören, von wegen Shittykawa und ich seien ein Paar. Tzz, Bullshit. Wir sind zwar befreundet, doch mein Herz schlägt für seinen besten Freund.
Bald stand der Schulball an und ich musste mich bis dahin noch überwinden, Iwaizumi zu fragen, ob er mit mir hingehen möchte. Ich traute mich jedoch nicht. Was eine Ironie. Das Mädchen, das jeden Tag Körbe und Absagen verteilt traut sich nicht einen einzustecken.
"Hey (N/N)-San! Warum sitzt du schon wieder alleine auf dem Schuldach?", fragte Oikawa verwirrt, der mich anscheinend gefunden hatte. "Ich denke nach", gab ich knapp zurück. Er ließ sich neben mich fallen und schaute mich erwartungsvoll an.
Ich seufzte, erzählte ihm dann aber doch alles. Er mag zwar ein Idiot sein, doch er würde niemals Geheimnisse ausplaudern. "Ich steh auf Iwaizumi", erklärte ich ihm. Skeptisch zog er die Augenbrauen zusammen. "Ach ne. Ich dachte, du wüsstest es schon, dass ich das weiß?", fragt er.
"HUUUUUH? DENKST DU ETWAS IWAIZUMI WEIß ES AUCH?!", schrie ich panisch. "Nein nein, beruhige dich, Iwa-chan macht vielleicht immer einen auf schlau, aber das scheint er noch nicht bemerkt zu haben", beruhigte er mich. Erleichtert atmete ich aus.
"Und keine Sorge, wenn er dir einen Korb gibt, würde ich immer noch mit dir auf den Ball gehen. Ein bester Freund lässt seine beste Freundin doch nicht im Stich, habe ich Recht?", munterte er mich auf.
Ich lächelte ihn dankbar an, ehe er wieder in die Schule verschwand. Ich kam zu dem Entschluss, Iwaizumi jetzt noch zu fragen, ob er mit mir auf den Ball geht. Als ich auf dem Schulhof stand, ertönte lautes Gebrüll und kämpfende Geräusche. Als ich mich zwischen die Menschen durch drängelte sah ich wie sich Iwaizumi mit zwei anderen Jungs prügelte. Erschrocken riss ich meine Augen auf und rannte auf sie zu. Ich zerrte Iwaizumi von den anderen Jungs weg und umarmte ihn, damit er sich beruhigte.
"Hajime, beruhige dich. Komm runter", flüsterte ich ihm beruhigende Wörter ins Ohr. Als er sich schließlich beruhigte, stützte ich ihn und brachte ihn in das Krankenzimmer der Turnhalle. Sie war näher dran, ich kannte mich dort besser aus und ich wollte nicht, dass Iwaizumi jetzt direkt Ärger bekommt.
Ich verfrachtete ihn auf die Liege und er hielt sich stöhnend den Kopf. Er traute sich nicht mir in die Augen zu schauen, also nahm ich sein Gesicht in meine Hände und zwang ihn somit mit in die Augen zu gucken.
"Warum hast du das getan?", fragte ich ruhig und forderte eine Erklärung. Hajime atmete einmal tief ein, bevor er damit begann mir die ganze Geschichte zu erzählen. "Diese Bastarde haben darum gewettet, wer dich zuerst rumkriegt und daraufhin bin ich halt ausgerastet", erklärte er. Ich seufzte und schüttelte enttäuscht den Kopf.
"Hör mal Iwaizumi, Gerüchte sind normal. Klar sind sie nicht cool und vor allem nicht schön, aber es sind nur Gerücht. Außerdem weißt du was meine Meinung gegenüber anderen Jungs, außer dem Volleyballteam ist. Guck mal wie du jetzt aussiehst, und das nur wegen einer dummen Wette von zwei Kleinkindern die ihren Kopf nicht richtig einsetzen können? Ich habe mehr von dir erwartet Hajime", seufzte ich.
"Schon wieder", sprach er. "Hm?", drehte ich mich wieder zu ihm um. "Du hast mich wieder beim Vornamen genannt. Vorhin, als du mich beruhigt hast, hast du mich auch Hajime genannt", erklärte er. "Klar, wir sind doch Freunde, oder nicht?", beteuerte ich. "Freunde also."
Ich beschloss, mich jetzt zusammen zureißen und ihn nach einem Date zu fragen. Ich schaute ihm also in sein verletztes Gesicht und atmete tief ein. "Hast du mal Lust mit mir auszugehen?", überwand ich mich endlich. Geschockt blickte Hajime mich an, wurde dann aber wieder monoton.
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"Das sagst du doch jetzt nur, weil ich verletzt bin und du dich schuldig fühlst", meinte er. "Iwaizumi Hajime, ich liebe dich schon seit dem Tag, als ich zum ersten Mal diese Sporthalle betrat. Du bist unglaublich und setzt dich für andere ein. Du bist bodenständig und wunderschön. Ich meine es verdammt ernst, hast du das kapiert?", wurde ich langsam lauter.
Er zuckte zusammen, schaute mich dann aber mit großen Augen an. "Na dann gerne, denn ich liebe dich auch (V/N)!", erwiderte er. Ich lächelte ihn sanft an und beugte mich zu seinem Gesicht runter und küsste ihn letztlich. Wir trafen uns am nächsten Tag, um gemeinsam zu zocken, da dies einer meiner vielen Hobbys war. Als ich gewann grinste ich siegessicher, während Hajime immer noch versuchte das beste aus sich rauszuholen.
"Das ist gemein, du spielst das bestimmt öfter als ich, oder du hast mich bestimmt gehackt!", beschwert er sich. Ich kicherte. Um ihn wieder glücklich zu machen, küsste ich ihn und umarmte ihn dann fest.
Im Endeffekt sind wir nicht mal zum Schulball gegangen, weil wir es am Ende als unnötig empfanden. Stattdessen machten wir bei ihm zu Hause einen chilligen Abend und verbrachten diesen mit einem Fast and Furious Marathon. Es waren zwar nicht meine Lieblingsfilme, aber ihm zuliebe tat ich mir dies an.
Während unsere Freunde sich wahrscheinlich auf diesem Ball langweilten schoben wir die größten Lachkicks und hatten einen verdammt schönen Abend miteinander. Dort wurde mir wieder einmal klar, dass man sich nur mal überwinden musste, um seinen größten Wunsch zu verwirklichen.
Nach diesen Dates folgten unzählige weitere schöne Jahre, die wir miteinander verbrachten, bis sich unsere Wege irgendwann mal trennten. Wir beschlossen, dass es besser wäre getrennte Wege zu gehen, damit wir beide unsere Ziele verfolgen konnten. Vielleicht bringt uns das Schicksal eines Tages wieder zusammen.
