14. Türchen: Taehyung
(SweetRaspberryxX)Völlig überfordert steht Taehyung da und kann sich nicht recht entscheiden, ob er sich dem Fisch zuwenden soll oder lieber weiterhin Yoongi ansehen soll, dessen Lippen quasi schon die seinen berührt haben. Und es wäre definitiv gelogen, wenn er behaupten würde, dass ihn das kalt lässt. Taehyung ist nicht sehr erfahren, wenn es ums Flirten oder andere romantische Dinge geht, doch er ist nicht völlig auf den Kopf gefallen. Natürlich geht das nicht spurlos an ihm vorbei. Und natürlich spricht ihn Yoongis Äußeres an.
Für ihn ist Yoongi ein attraktiver junger Mann, zu dem er nicht nein sagen würde, sofern ein gewisses Grundinteresse von beiden Seiten besteht. Taehyung selbst ist nicht der Typ für lockere Beziehungen, denen es an Vertrauen oder Gefühlen fehlt. Trotz seiner eher geringeren Erfahrung auf diesem Gebiet, ist er sich jetzt schon sehr sicher, dass das nichts für ihn wäre. Und einen Fremden küssen, nur weil er in seinem halb durchnässten Shirt und mit seiner grummeligen Art auf einer
anderen Ebene das Wort Verführung für Taehyung verkörpert, muss er ihm ja nicht gleich um den Hals fallen.Außerdem hat er sich die Spannung vermutlich eh nur eingebildet. Warum würde Yoongi ihn küssen wollen oder absichtlich in so einer seltsamen Situation noch einen Schritt auf ihn zukommen? Das ist es. Es ist einfach ein Versehen gewesen. Er ist bestimmt nur in seine Richtung gestolpert.
“Wenn du mich weiter so ansiehst, ist der Fisch und damit unser Abendessen weg”, reißt Yoongi Taehyung aus seiner Starre.
Schwer schluckt Tae, ehe er sich seiner Angel zuwendet und allmählich wieder in der Realität ankommt. Vielleicht, aber nur ganz vielleicht, wünscht sich Taehyung gerade, dass der Fisch nicht angebissen hätte. Doch als ihm klar wird, was ihm da durch seinen Kopf geht, schüttelt er sich ein wenig und beginnt die Angel schließlich einzuholen. Zumindest ist es das, was er versucht. Während er fleißig an der Kurbel dreht, merkt er, dass er gar kein Gefühl von Widerstand mehr hat.
Plötzlich hört er ein Platschen und spürt erneut eine Präsenz in seinem Rücken.
“Du Idiot hast die Schnur lockergelassen, anstatt sie einzuholen!”, meckert Yoongi und legt erneut seine Hände auf die von Taehyung, um ihm ein weiteres Mal zu helfen. Ein Naturtalent ist er also nicht.
Mit einem sanften Druck macht Yoongi klar, dass er die Angel besser festhalten soll, doch stattdessen fühlt Taehyung wie seine Konzentration flöten geht und durch eine gehörige Portion Nervosität ersetzt wird. Warum ist er ihm wieder so nah? Hätte er ihm das nicht von der Seite aus erklären können? Warum zum Teufel muss er ihm so auf die Pelle rücken, dass er wieder an den vorherigen Moment zwischen ihnen denken muss, in dem er beinahe die Lippen seines Gegenübers schmecken konnte. Sie waren so nah und doch irgendwie weit weg.
Und so geschieht es, dass Taehyung aufgrund der fehlenden Konzentration über seinen eigenen Fuß rückwärts stolpert, als Yoongi den Fisch versucht einzuholen und ihr Abendessen zu retten. Ängstlich schließt Tae seine Augen, als er spürt, wie er sich und Yoongi zu Boden reißt und hofft, dass der Aufprall nicht zu sehr wehtun würde.
Zu seiner Überraschung ist der Fall nicht ganz so schmerzhaft wie er sich eben gedacht hatte und traut sich langsam seine Augen wieder zu öffnen. Im ersten Moment fällt sein Blick auf die Angelrute, die vor ihm im Gras liegt und an dessen Schnur der Fisch wild umherzappelte, wissend, dass er am Ufer verenden würde. Ein grausamer Tod, wenn man darüber nachdenkt.
Und im zweiten Moment realisiert er, warum er nicht viel vom Aufprall spürte.
“Aua...”, ertönt es plötzlich unter ihm.
Erschrocken wendet Taehyung seinen Blick in die Richtung, aus der die leidenden Geräusche kommen und starrt erneut in Yoongis Gesicht, dass sich schon wieder viel zu nah vor seinem befindet.
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Summer Sound
RomanceYoongi will einen ruhigen Tag am See verbringen. Aber Taehyung behauptet von sich selbst, dass er "taehyunghaft" ist und was ist das überhaupt für ein Wort? Beschreibt es seine hysterische Sirenenstimme, die fischartige Eulenhaftigkeit oder doch den...