Kapitel 4- group poster

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Am Abend nach dem relativ unspektakulären aber durchaus leckern und auch sehr ersehnten Abendessen, sitzen alle Gruppen, so auch wir, an ihren Tischen und haben ein großes, weißes Stofftuch, sowie Farbe vor sich liegen.

"Also erstmal brauchen wir einen Namen!", wirft Niall mit seinem starken Akzent ein. "Du bist Ire, richtig?", fragt Merle. Ich schätze mal Niall hat genickt, denn sie spricht weiter: "Dann lasst uns doch 'Die irren Iren nennen!", schlägt sie vor.

Ich muss lachen. "Im Ernst jetzt?", frage ich, finde den Namen aber trotzdem ganz gut. Auch die anderen finden die Idee ziemlich amüsant. "Ist doch lustig!", verteidigt sich Merle sofort. "Ja, eben lustig. Wir brauchen einen coolen Namen!", typisch 16 jährige, denke ich mir nur. "Ich bin auch für Merles Vorschlag.", meine ich daher. "Ey Alter, der ist doch richtig uncool!", beschwert sich Noah sofort. Ich kann mir nur knapp verkneifen mit den Augen zu rollen. "So schlimm ist er nicht, oder hast du einen besseren Vorschlag? Dann bitte...".

"Intim im Team!", wirft er begeistert ein. "Also bitte!", empöre ich mich. Nein ernsthaft! Intim im Team? "Ok Leute so wird das nichts. Wir stimmen ab.", legt Niall fest.

"Also wer ist für 'Die irren Iren'?", meine Hand geht hoch und anscheinend auch die von den Mädels, denn Niall sagt dann: "Gut, dann ist das jetzt beschlossene Sache."

Murrend stimmen dann auch Noah und Lukas zu. Also gestalten wir die nächsten Stunden ein Tuch mit der irischen Flagge, Kobolden, Kleeblättern, Regenbögen, Goldtöpfen und selbstverständlich unseren Namen.

Ich konnte dabei leider eher weniger helfen, aber Spaß gemacht hat es trotzdem, auch wenn die Loah, so nenne ich die Beiden fortan, immer mal wieder einen etwas zickigen in die Runde geworfen hat.

Ich muss sagen dieses kindische Verhalten nervt mich etwas, aber trotzdem sind sie nett.

Um viertel vor zehn verabschiede ich mich dann alleine, um pünktlich um 22:30 Uhr fertig zu sein, da ich ja doch etwas länger zum Fertigmachen brauche.

Gerade will ich um die erste Ecke dieses U-förmigen Gebäude biegen, da läuft jemand in mich rein und ich falle nach hinten auf den Kopf. Sofort fängt es an zu pochen- es tut höllisch weh.

"Tut mir leid Louis! Ich hab auf mein Handy geschaut und dich nicht gesehen. Ich- Es tut mir leid!", höre ich sofort aufgebracht, die mir bekannte Stimme von Harry und merke wie er sich neben mich kniet.

"Alles in Ordnung?" höre ich jemanden von weiter weg durch den Gang rufen. Dieser Jemand hat wohl den lauten Aufprall von mir gehört. "Alles gut, ich kümmere mich drum!", ruft Harry zurück und wendet sich dann wieder an mich. "Kannst du aufstehen und dann mitkommen?", fragt Harry mich besorgt. Ich bringe ein kleines krächzen heraus, was ursprünglich mal ja heißen sollte und mache dann Anstalten hoch zu kommen.

Sofort greifen Harrys große Hände unter meinen Rücken und helfen mir hoch.

Als ich dann stehe, wird das Pochen in meinem Kopf stärker und mir wird schwindlig. "Har-", bringe ich heraus. Er gibt mir an meiner Hüfte halt und spricht mir mit leiser Stimme ruhig zu, dass es gleich aufhört. Und das tut es. "Wir können gehen.", sage ich also.

Langsam gehen wir durch den Flur, wobei Harrys Hand meine Hüfte nicht loslässt und irgendwann, nachdem wir auch um die zweite Ecke des Gebäudes gelaufen sind, ich schätze relativ am Ende des Flures, schließt Harry eine Tür auf.

"Das ist mein Zimmer.", sagt er und führt mich zu einem Bett. "Setz dich ruhig ich hole nur eben ein Kühlpack und den Verbandskoffer.", sagt er bevor ich schon die Tür ins Schloss fallen hör.

Ich atme tief durch und sofort fühle ich mich bei den Geruch, wieso auch immer, wohl. Es dauert etwa zwei Minuten bis Harry wiederkommt. Derweil habe ich mich schon vorsichtig auf das Bett gesetzt.

Blind// Larry //GermanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt