Kapitel 23- school

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Bis mittags bleibe ich bei Harry. Wir frühstücken zusammen und er gibt mir eine Zahnbürste und eine von seinen Boxershorts. Dass diese Zahnbürste jetzt immer für mich zu Verfügung steht, wenn ich bei ihm übernachten sollte, macht mich irgendwie glücklich. Es scheint so surreal, dass so etwas passiert. Bis vor 2 Wochen hatte ich kaum darüber nachgedacht, dass ich mal jemanden wie Harry finden könnte.

Am Montagmorgen holt Ellie mich vor der Schule ab. Wir haben uns fast die kompletten Ferien nicht gesehen. (Gut, das ja sowieso nicht.) Zwar haben wir geschrieben, aber trotzdem lässt sich mich mehr als eine halbe Minute ihn ihrer Umarmung gefangen.

Den halben Weg bis zur Schule schwärmt sie von ihrer Freundin. Sie ist sechzehn und heißt Marry. "Und wie sieht es bei dir aus? Wie war es im Feriencamp?", fragt sie interessiert. Ich wollte heute definitiv auf den richtigen Zeitpunkt warten und wenn sie schon fragt, dann ist dieser Moment wohl der Richtige, oder? Hoffentlich.

Mein Herzschlag beschleunigt sich, obwohl ich weiß, dass Ellie die Letzte ist, die etwas dagegen haben könnte. "Ich habe jemanden kennengelernt...", fange ich mit leicht zittriger Stimme an. Tief in den Bauch atmen., sage ich mir innerlich. "Und?", hakt meine beste Freundin interessiert nach. "Er ist jetzt mein Freund.", schaffe ich es zu sagen. Ellie neben mir quietscht auf. "Ich wusste es!"

War es wirklich so auffällig? Sie ist schon die Zweite, die so reagiert. Mir bleibt keine Zeit drüber nachzudenken, denn Ellie beginnt mich mit Fragen zu durchlöchern. "Wie heißt er?"-"Harry." Ein Grinsen schleicht sich bei seinem Namen auf meine Lippen, egal wie sehr ich es zu unterdrücken versuche. "Wie alt ist er?"-"Weißt du, wie er aussieht?"...

Alle Fragen beantworte ich ihr mit einem kleinen Grinsen auf den Lippen. "Und habt ihr es schon getrieben?", fragt sie, ohne jegliche Schüchternheit. "Ellie!", meine ich, vielleicht mit einer etwas zu hohen Stimme. "Louie?", hakt sie provozierend nach. Ich kann mir das Grinsen nur so vorstellen.

"Ja, verdammt!", meine ich und werde rot, sehr rot. "Und ist er gut?", fragt sie. "Ellie!", beschwere ich mich wieder lachend. Sie lässt nicht locker. "Ja, ist er. Finde ich.", murmele ich. Zum Glück kommen wir in diesem Moment aufs Schulgelände und die Fragerei hört auf.

Die erste Stunde nach den Ferien beginnt mit organisatorischen Dingen. Ehe ich dann den sechsstündigen Tag hinter mich bringe. Wie immer lese ich Dinge von der Tafel mit dem Lesegerät und präge mir die Dinge ein. Bis zur vierten Klasse hatte ich eine Pädagogin, die Dinge für mich aufschrieb. Von ihr habe ich auch die Technik gelernt, mir Dinge einzuprägen. Seit der fünften Klasse benutze ich diese Methode. Natürlich ist sie riskant, aber bei einem Durchschnitt von 1,8 im letzten Jahr scheint sie ja zu funktionieren.

Mein Gehirn ist seit der fünften Klasse trainiert und selbst wenn, was selten vorkommt, mir ein Thema nichts mehr sagt, frage ich Ellie nach den Unterlagen und lasse sie mir vorlesen.

Als ich abends auf meinem Bett sitze, entschließe ich mich dazu meinen Körper wieder einmal zu berühren. Das letzte Mal ist lange her und nur so kann ich ungefähr einschätzen, wie ich aussehe. Ich schließe die Zimmertür hinter mir ab und ziehe mich bis auf die Boxershorts aus.

Ich beginne in meinem Gesicht. Aber natürlich habe ich immer noch die hohen Wangenknochen, die gleichen Lippen und die gleiche Nase. Meine Haare fühlen sich weich an und liegen wuschelig auf meinem Kopf.

Meine Hände ziehen sich über meinen Nacken herunter. Ein kleiner Schmerz durchzuckt mich, als ich eine Stelle über meinem Schulterblatt berühre. Harry!, denke ich und muss sofort bei der Erinnerung an vorgestern Abend lächeln. Zum Glück ist der Knutschfleck nicht an meinem Hals, so dass jeder ihn sehen kann.

Meine Hände wandern meine Brust herunter und auf einmal stelle ich mir vor es wären Harrys großen Hände. Meine Brustmuskeln stechen etwas mehr heraus, als vor circa einem halben Jahr. Meine Hände wandern meinen leicht muskulösen Bauch herunter und eine Welle der Erregung ergreift mich.

Leicht seufze ich auf und probiere mich zu beherrschen, um mich nicht selbst anfassen zu müssen. Meine Taille ist etwas betont, merke ich, als ich mich selbst umarme, um meinen Rücken zu spüren. Meine Hände wandern in meine Boxershorts, so wie Harry es gestern nach dem Frühstück getan hatte. Ich stöhne leise in den sonst so stillen Raum.

Ich muss mich zusammenreißen um meine Hände nicht sofort nach vorne gleiten zu lassen. Stattdessen fahre ich über meine Oberschenkel und stelle erstaunt fest, dass ich leichte Muskelabsätze spüre. Ich fahre bis zu meinen Waden und dann langsam und nur mit sanften Berührungen meiner Fingerspitzen wieder hoch. Harry erscheint immer wieder vor meinen inneren Auge, während ich spüre, dass ich komplett hart bin. Und dass nur, weil ich mir Harry vorgestellt habe. Nie bin ich vorher hierbei hart geworden. Es ist alleine Harry.

Ich streife sanft über meine Arme und verpasse mir damit selbst eine Gänsehaut. "Fuck.", hauche ich in die Stille und ziehe langsam meine Boxershorts runter. Darauf lasse ich mich einfach aufs Bett fallen. Ich berühre mich, stöhne, werfe meinen Kopf in den Nacken und alle was ich spüre ist Harry, ohne dass er überhaupt im Raum ist. Ich probiere mich zu beherrschen, aus Angst jemand hört mich, aber es funktioniert nur mit der anderen Hand, die auf meine Lippen gepresst ist. Ich komme auf mir, mit Haz in meinen Gedanken.

Schwer atmend liege auf dem Bett. "Gott...", murmele ich. Als ich durch meine Haare streife, spüre ich den leichten Schweiß in ihnen. Ich springe unter die Dusche und liege schon 10 Minuten später wieder im Bett. Es ist 22 Uhr, als mein Handy surrt. Es ist Harry.

"Na Fragezeichen Wie war dein erster Tag in der Schule Fragezeichen", ließt mein Handy leise vor.

Ach es ist nicht mehr so spannend. Das gleiche wie immer am ersten Tag. Wie siehts bei dir aus?

Kurz darauf kommt schon die Antwort. Er erzählt mir, dass er angekotzt wurde. Was eine schöne Begrüßung, denke ich und schreibe ich zurück.

"Lachemoji Absatz Und was hast du sonst noch so gemacht Fragezeichen.", schreibt Harry zurück. Mir einen auf dir runtergeholt, denke ich, aber das kann ich doch nicht schreiben, oder?

Weiß nicht...

Sende ich, aber lösche die Nachricht schnell wieder, da sie zu auffällig ist.

An dich gedacht :)

Tippe ich schnell und sende die Nachricht ab. Er hat die vorherige Nachricht anscheinend schon gelesen, bevor ich sie gelöscht habe, was die Sache noch auffälliger gemacht hat.

"Was hast du getan Fragezeichen." Scheiße!

Ich konnte mich nicht beherrschen...

Gebe ich zu.

"Wobei nicht beherrschen Fragezeichen.", hakt er weiter nach. Ich schüttele den Kopf. Natürlich kennt er die Antwort schon. Ich lasse mich auf das Spiel ein.

Bei dem Gedanken von deinen Fingern auf meinem Körper.

"Oh Gott.", murmele ich. "Was ist dann passiert Fragezeichen.", fragt Harry.

Ich habe mich berührt, deinen Namen gestöhnt und bin gekommen bei dem Gedanken an dich

War das zu direkt?, frage ich mich. Die Nachricht zu löschen bringt sowieso nichts. Er ist bestimmt nicht mal offline gegangen.

"Du machst mich so an.", liest mein Handy mir vor. Die monotone Stimme lässt mich etwas kichern, ehe ich die gesagten Worte realisiere.

Denk daran, wie meine Hand dich umschließt...

Schreibe ich. "Gott Punkt Punkt Punkt Ich liebe dich Ausrufezeichen Wir reden morgen." Bei der Vorstellung, was er gerade tut; dass er sich wegen mir anfasst, werde ich fast schon wieder hart.

Ich liebe dich auch.

Schreibe ich noch zurück, in dem Wissen, dass er diese Nachricht erst morgen lesen wird. Nachdem sich mein erhöhter Herzschlag endlich beruhigt hat, schlafe ich ein.

[1269 Wörter, 21. Jan. 2021]

Uiuiuiuiui die Beiden😂😂 Aber ich weiß, dass es euch nicht stört😏😂

J

Blind// Larry //GermanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt