Kapitel 18- lost

826 77 14
                                    

Ich drehe mich in Harrys Armen um und drücke meine Lippen sanft auf seine. Er erwidert sofort und zieht mich näher an sich ran. Dabei berühren sich unsere Mitten und genießend seufzen wir gleichzeitig auf. Der Kuss ist keine wilde Make-Out-Session, er ist ruhig, sanft und von Gefühlen getränkt. Die Schmetterlinge in meinem Bauch bekommen noch Muskelkater...

Etwa um zehn Minuten später sind wir wieder in Harrys Zimmer. Genauer gesagt auf seinem Bett. Allerdings bin ich vollkommen wach. Harry scheint es auch so zu gehen, denn er fragt: "Willst du noch schlafen?", klingt dabei aber eher abgetan davon und der gewisse Unterton entgeht mir ebenfalls nicht. Ich tue so als hätte ich ihn nicht gehört. "Was schwebt dir vor?", frage ich beiläufig. "Ich hätte da so eine Idee.", höre ich seine Stimme auf einmal nah an meinem Ohr. "Die da wäre?", frage ich immer noch bemüht neutral.

Doch anders als erwartet, presst er seine Lippen nicht auf meine und mich in die Kissen, sondern lässt seine Finger auf meinem Bauch tanzen. Ich quietsche auf. Dieser Idiot! Verzweifelt meinen Lachkrampf zurückhaltend um niemanden zu wecken, probiere ich seine Hände zu fassen. Aber ich bekomme es nicht hin, weshalb ich einfach auch anfange ihn durch zu kitzeln. Verdammt! Warum ist er nicht kitzelig? Er platziert sich auf meiner Hüfte und so ist es mir unmöglich noch zu gewinnen. Zudem fixiert er meine Arme neben meinem Kopf, aber da er dafür seine beiden Hände braucht, werde ich von seinen Fingern erlöst. Schnaufend und noch leise lachend, strahle ich ihn an.

Er lässt meine Hände los und ich lege meine Hände an seine Wange und spüre nun das erste Mal ein starkes Lächeln unter meinen Fingern. "Du hast Grübchen?", stelle ich erstaunt fest und lasse es mir nicht nehmen einmal herein zu piksen. "Ey!", beschwert er sich. "Geht's eigentlich noch schöner?", frage ich und werde sofort rot dank meiner Ehrlichkeit. "Mhhmm. Ja, geht es. Also strahlend blaue Augen und markante Wangenknochen sind echt heiß.", meint Harry, wahrscheinlich schmunzelnd. Ich werde noch röter. Mit dieser Antwort hatte ich nicht gerechnet.

"Küss mich, du Idiot!", meine ich nur noch, bevor ich seine Lippen auf meinen spüre. Seufzend nehme ich das leichte Knabbern an meiner Unterlippe wahr. Alles scheint so surreal, auch, dass dieser Mann auf mir mein Freund ist.

Wir sind anscheinend doch wieder eingeschlafen, denn das nächste Mal, als ich wieder etwas wahrnehme, sind es Küsse auf meinem ganzen Gesicht und dazu weiche Haare, die mein Gesicht kitzeln. Kichernd nehme ich einen Kuss auf meiner Nasenspitze wahr, als ich eines meiner Auge öffne. Für beide bin ich noch zu Müde. Harry küsst mich unter der Augenbraue meines geschlossenen Auges. Das ist mit Abstand der schönste Weg geweckt zu werden.

"Küss mich.", flüstere ich mit kratziger Stimme. Er kommt dem nach und die Flügelschläge der Schmetterlinge in meinem Bauch vermögen nicht genug als Klimaanlage zu funktionieren um mein Herz vom Erwärmen zu stoppen.

Harrys Sicht

Als ich am Abend, kurz vor dem Abendessen und nach dem langem Strandtag vor Louis Zimmer stehe, öffnet mir einer seiner Zimmergenossen, ich glaube Luka oder so ähnlich, die Tür. "Ist Louis garnicht hier?", frage ich. Ich hab ihn nicht mehr gesehen, seit wir mit Zayn zusammen ins Wasser gegangen sind und ich ihn hinterher zu seinem Platz gebracht habe.

"Ne?", meint der Junge mit blond-braunen Haaren und schaut mich fragend an. "Wisst ihr denn wo er ist?", frage ich etwas entnervt. Ein Kopfschütteln. "Scheiße!", murmele ich zu mir selbst, lasse den Jungen stehen und mache mich auf dem Weg zum Saal. Dort ist er nicht. Scheiße, Scheiße, Scheiße! Ich habe nicht mal gesehen, ob er mit zurückgekommen ist. Ich bin so ein schlechter Freund! Ich sprinte nach draußen und damit in den Regen. Der war auch der Grund für den Strandtag, denn ab 17:30 sollte es anfangen zu regnen und erst übermorgen wieder aufhören.

"Louis?", rufe ich oft während ich über's Gelände laufe, bekomme jedoch keine Antwort. Wo kann er denn noch sein? Zayns Zimmer! Ich sprinte wieder rein, renne den Flur entlang und klopfe hektisch an Zayns Tür. "Harry?", fragt er überrascht. "Ist Louis hier?", frage ich direkt. "Nein? Was ist denn los?", fragt er besorgt. "Ich weiß nicht wo er ist. Ich finde ihn nicht!", sage ich leicht panisch. "Soll ich dir helfen nochmal durchzuschauen." Ich schüttele den Kopf. Ich war schon überall wo er sein könnte. Eigentlich. Also nicke ich trotzdem. Wir fangen an uns durch jedes Zimmer durchzuklopfen. 

"Verdammt hier ist er nicht.", meine ich als wir gefühlt jeden gefragt haben und mache mich auf den Weg in den Gruppenleiter Besprechungsraum. "Niall, Maya, könnt ihr helfen? Louis ist weg.", erkläre ich schnaufend. "Was!?" Sie schauen mich entsetzt an. "Ich weiß auch nicht, wie das passieren konnte.", meine ich völlig fertig mit den Nerven. Mein Lou... "Miriam! Wir sind auf dem Weg zum Strand. Louis Tomlinson fehlt." Sie kommt um die Ecke und sieht uns unverständlich an. "Na los. Sucht ihn.", meint sie, als wir uns einige Sekunden angestarrt hatten. Wir laufen los.

Ich hole schnell meine Jacke aus dem Zimmer. Und zusammen rennen wir Richtung Strand. Ich sprinte eher. Oh Gott was ist, wenn ihm was passiert ist? Meine Augen füllen sich mit Tränen der Sorgen und Schuldgefühle. Das hätte einfach nicht passieren dürfen. "Harry, komm runter.", ruft Niall von 20 Meter Entfernung. Widerwillig verlangsame ich mein Tempo etwas.

Ein paar Minuten später kommen wir am Strand an. Das Wasser ist grau von der fehlenden Sonne. Und es ist menschenleer.

[932 Wörter, 13. Jan.2021]

Ein etwas kürzeres Kapitel.

Wo ist Louis nur?

J

Blind// Larry //GermanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt