Kapitel 21- kiss me hard

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Das wärmende Feuer auf meiner Haut und den kalten Wind im meinem Nacken spürend, sitzen Harry und ich nebeneinander vor dem knisternden Feuer am Strand. Die anderen Lagerkinder und Betreuer haben sich ebenfalls um das Lagerfeuer gesetzt.

Niall, so hat es mir Harry vorhin erzählt, als ich auf seiner Brust im Bett lag, hat ein paar Lieder für diesen Abend vorbereitet.

Kiss me hard before you go...

Fangen alle an zu singen, aber das Einzige, was ich höre ist die tiefe Stimme Harrys' die mir eine Gänsehaut auf dem ganzen Rücken beschert. Ich singe leise mit.

I got my red dress on tonight
Dancin' in the dark, in the pale moonlight...

"Du singst wunderschön.", höre ich Harry extrem leise flüstern, aber er weiß, dass ich es trotzdem höre. Ich schenke ihm ein kleines Lächeln.

Honey, I'm on fire, I feel it everywhere
Nothin' scares me anymore...

Diesen Zeilen folgt der Gedanke an heute Mittag und ein warmer Schauer, der mir über den Rücken fährt.

Ich hake meinen Daumen in die Hosentasche von Harrys Shorts, einfach, weil ich ihn berühren möchte. Er macht das Gleiche bei mir und sein nacktes Knie streift meins immer wieder sanft.

Kiss me hard before you go...

Ich schlucke bei dem Gedanken, dass wir noch nicht darüber geredet haben, ob wir zusammen bleiben werden oder es für ihn nur eine Sommerromanze ist. Damit würde ich nämlich nicht leben können. Er hat mir so viel geben, so viel gezeigt, so viel beigebracht. Vielleicht ging alles zu schnell, aber eine Sache ist sicher. Ich kann ihn nicht gehen lassen, weil ich ihn liebe.

Wir machen Stockbrot, wobei Harry dieses für mich hält, damit es nicht im Feuer verbrennt. Das Brot schmeckt wie immer nach Holz, ist halb angebrannt, aber trotzdem schmeckt auf wunderliche Weise lecker.

Auf dem Rückweg laufen wir ganz hinten, sodass Harry meine Hand halten kann. Mein Vertrauen wächst mit jeder dieser Gesten. Er passt auf, dass mir nicht passiert.

"Harry wir müssen gleich reden.", meine ich. "Ich weiß.", seufzt er. War das etwa schon seine Erkenntnis, dass das hier vorbei sein wird? Mein Herzschlag wird schneller und beruhigt sich über den ganzen Weg, in dem wir in einer mehr oder wenigen angenehmen Stille verbringen, nicht.

"Was wird sich ändern, wenn wir aus den Bus steigen?", spreche ich direkt meine Frage aus, als wir in seinem Zimmer stehen. Es vergehen einige Sekunden getränkt von Stille, in der ich das Gefühl habe, meinen schnellen Herzschlag zu hören. "Lass mir dir eines sagen, ja?", er macht eine kurze Pause und hat keine Ahnung wie wahnsinnig mich diese wenigen Sekunden machen. "Es fühlt sich an wie Zuhause, wenn ich bei dir bin und das wird sich nicht ändern, wenn wir den Platz wechseln, weil du ihn mit mir wechselst. Es fühlt sich mit dir an wie der Himmel." Meine Mundwinkel gehen nach oben und eine kleine Träne steigt mir in die Augen. Das hat er jetzt nicht wirklich gesagt. Ich gehe einen Schritt auf ihn zu, spüre seine Brust an meiner Hand und ziehe ihn dann in eine Umarmung. "Oh Gott, ich liebe dich."-"Ich liebe dich auch, Boo." Harry schwenkt mich leicht in seinen Armen.

Die Haut an Harrys Halsbeuge riecht wieder nach Zitronen. Lächelnd hebe ich meinen Kopf aus seiner Halsbeuge und schmettere meine Lippen sehnsüchtig auf seine. Er zieht mich so nah an sich ran, dass mein T-Shirt am Rücken hochrutscht. Seufzend genieße ich seine Lippen an meinen und ziehe seinen Kopf an seinen Haaren noch etwas mehr zu mir. Meine anderer Arm hält seinen Oberkörper nah an meinem. Kiss me hard...

Den ganzen Abend liege ich auf Harrys Brust, ziehe Kreise auf seinem Bauch und höre mir lustige Geschichten aus seiner Kindheit an. Dabei genieße ich das raue Lachen welches ich an seiner Brust höre, wenn ich ein paar Geschichten auspacke.

Blind// Larry //GermanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt