Cataleya
Ich versuchte nach einem Tag immer noch das zu verarbeiten was passiert war. Die Zigarette brannte zwischen den Fingern vor sich hin und ich hörte das leise Knistern.
Oscar war tot. Eindeutig.
Ich nahm mir vor morgen seine Männer aufzusuchen um ihnen davon zu berichten was ich gesehen hatte. Sie werden bestimmt nicht erfreut darüber sein.
Sollte ich das wirklich tun? Würde ich damit nicht einen neuen Streit auslösen? Sie würden sicher aus ticken und den Black Jacks einen Besuch abstatten.
Ich zog an der Zigarette. Warum hatte mich der Anführer der Black Jacks gehen lassen? Hatte er etwa Mitleid mit mir?
Ich stand an meinem Zimmerfenster und blickte hinaus in die Dämmerung. Niemand hatte was von meinem Ausriss mitbekommen. Mama und Abuela glaubten immer noch das ich bei Monse geschlafen hatte.
Ich spürte wie mein Herz sich zusammen zog. Fühlte sich so Kummer an?
Warum habe ich Oscar einfach so zurück gelassen? Er war doch noch so jung, warum verspürte ich das Gefühl ihm helfen zu können? Dann fasste ich mir an die Stirn... Gott ich wusste nicht ein mal wie alt er war. Was weiss ich eigentlich überhaupt über diesem Mann?
Ich hätte ihm zeigen können das er auch ein normales Leben führen kann, bestimmt hat er auch gute Qualitäten.
Wieso muss ausgerechnet der erste Mann in meinem Leben zu dem ich mich stark hingezogen fühle ein mittlerweile toter Ganganführer sein?
Mir kullerte eine Träne über die Wange und ich konnte meine Gefühle nicht mehr zurückhalten.
Ich legte mich in mein Bett und umschling meine Bettdecke um bitterlich hinein zu weinen. Die Schuldgefühle zerfraßen mich.
Und so schlief ich auch ein.,, Wach auf Kleines."
Oscars Stimme hallte in meinem Kopf hin und her.
Langsam öffnete ich die Augen und sah wie er über mich gebückt stand. ,, Auf diesen Moment warte ich seit Monaten. "Er ließ sich auf mir nieder und flüstere in mein Ohr.
,,Ich kann nicht mehr richtig schlafen wegen dir , weisst du? Du geisterst mir im Kopf herum. Ich kann nicht aufhören an dich zu denken..."
Seine weiche Haut legte sich auf meine. Ich spürte seine Wange an meiner und er schaute mich auf einmal an. Oscar legte seine Hand um meinen Hals.
,,Und genau das hätte ich auch mit dir tun können wenn du mich befreit hättest du kleine Schlampe!!!
Verräterin!! Du bist genauso wie dein Vater!"
Er schrie mich an und ich spürte wie er zudrückte und mir blieb die Luft weg.
In meiner Mundhöhle wurde es trocken und ich schreckte auf.
Es war ein Alptraum. Einer von denen die einen zu tiefst traumatisieren.
Ich setzte mich an meine Bettkante und versuchte meinen Atem zu beruhigen. Der Schock in mir ließ mich am ganzen Körper zittern.
Noch ganz angeschlagen stand ich auf um mir etwas zu trinken zu holen denn ich muss diese Bilder aus dem Kopf kriegen.
Während ich die Treppe hinunterlaufe um in die Küche zu kommen sah ich wie unten bereits das Licht an war.
Wer ist bitte noch um diese Uhrzeit wach?Oscar
,,Komm schon Spooky. Nur noch ein paar Meter."
Meine Männer stützten mich und wir liefen auf Abuelas Haustür zu. Ich hätte niemals gedacht das ich diese Tür jemals wieder sehen würde.
Sie klopften laut an der Tür.
Als sie ein paar Minuten später geöffnet wurde hörte ich wie Abuela anfing vor Schock zu weinen.
,,Oh nein... mein Kleiner... Oh Himmel Oscar was ist bloß passiert?"
Es schmerzte in mir sie weinen zu hören denn ich konnte ihr nicht in die Augen schauen. Ich schämte mich.
Sie halfen mir mich auf den Stuhl zu setzen und Abuela fing sofort an mich zu verarzten.
,,In zwei Tagen schickt ihr Tony. Gracias mi Manos."
Sie nickten und verließen das Haus.
Still verband sie mich und schnitt mir mein Unterhemd vom Körper.
,,Abuelita..."
"Shh mijo... du brauchst nichts sagen. In solchen Momenten ist geistige Ruhe wichtiger. Denk einfach an nichts, dein Körper braucht momentan mehr Hilfe."
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Die Sünden des Santo //Oscar Diaz- aka. Spooky
FanfictionDie Gangs in Mexiko sind unberrechenbar und gefährlich. Was treibt wohl ein harmloses und braves Mädchen in solch eine Gegend? In dieser Geschichte trifft Cataleya auf neue Freunde, verschollene Familienmitglieder und den bedrohlichen Oscar, dessen...