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Seine Augen zogen mich in einen mir unbekannten Bann. Mein Körper entspannte sich und in mir kehrte die Ruhe zurück.
Jedoch machte mich sein Blick nervös.
,,Darf ich fragen warum du mich gerade gerettet hast?",fragte ich ihn.
Er hatte einen drei tage Bart und sah ziemlich übermüdet aus. Seine starken Locken zeigten in alle Richtungen und sein ernster Blick ließ ihn wie eine Art Boss oder sogar Chef wirken. Andererseits könnte er auch einer dieser Streber sein die introvertiert sind und sich nur in Clubs blicken lassen weil sie gezwungen wurden.
,,Ich würde mich zu aller Erst gerne Vorstellen. Mein Name ist Alvaro und ich habe nur zufällig mitgekriegt wie ein gewöhnliches Mädchen zu unrecht belästigt wurde. Natürlich liegt es dann in meiner Verantwortung als Mann einzugreifen.''
Seine Augen ließen mich nicht von ihm los und der Ton seiner Stimme löste in mir eine gewaltige Gänsehaut aus.
,,Dürfte ich auch deinen Namen erfahren?''
Ich musste wieder schlucken.
,,Cataleya...Hi, und Vielen Dank fürs Retten.''
Er lächelte und mein Herz blühte auf. Alvaro war die Schönheit in Person.. meine Kniee meldeten sich zum Wackelpudding-Dienst. Zu hundert Prozent war ich mir sicher dass er eine Art Model sein könnte. Was hat so ein High-Society Typ in so einem zu suchen?
,,Bist du alleine hier Cataleya?''
Ich schüttelte den Kopf.
,,Hast du Freunde dabei oder jemand der auf dich aufpassen würde?''
Ich nickte und war immernoch in Trance. Klang die Frage gerade nicht wie etwas was von einem Pädophilen kommen könnte?
,,Kannst du auch mehr als nur nicken oder den Kopf schütteln?''
Ich nickte langsam.
,,Meine Freunde müsste ich erst suchen."
Er schaute sich um.
,,Dann helfe ich dir dabei wenn es für dich in Ordnung  ist." Ich nickte erneut und lief langsam los.

Was sollte ich jetzt tun? Mein Kopf drehte sich auf Grund der Fragen die darin herumkreisten. Er war im Grunde ein fremder Mann der mir nur einen Gefallen getan hatte. Ich hätte ihn mir bestimmt niemals folgen lassen wenn er nicht so gut aussehen würde. Doch dann hatte ich einen Plan.

Wir kamen in einer anderen Raucher Lounge an und ich sah wie Jamal und Monse an der Bar saßen. Sie erkannten mich sofort und grinsten dreckig doch ich schüttelte den Kopf mit weit aufgerissenen Augen, natürlich in der Hoffnung dass dieser Alvaro nichts davon bemerken würde. Sie verstanden es sofort und schauten hinunter zu ihren Getränken. Meine Absicht Alvaro nicht zu meinen Freunden zu führen war gelungen und wir spazierten weiter durch den Club während ich so tat als würde ich nach jemandem Ausschau halten. Plötzlich spürte ich wie sich eine Hand um meine Hüfte legte während wir uns auf der Tanzfläche durchkämpften, doch es war nicht Alvaro. In der nächsten Sekunde blickte ich in die Augen eines verschwitzten, glatzköpfigen jungen Mann der quasi in Alkohol gebadet hat so wie er roch. Schnell schaute ich mich um und versuchte mich von dem festen Griff zu lösen und schrie ,,Lass los!'' Doch wie sollte man das auch bei der lauten Musik hören. Und schon wieder befand ich mich in einer hilflosen Lage.

Mein Retter näherte sich dem Geschehen und der betrunkene Verrückte wurde aus meinem Blickwinkel geschubst. Alvaro, der mindestens einen Kopf größer war als der andere hatte sich mit voller Kraft gegen ihn gedrückt. Sein Blick war mit Wut erfüllt und löste in mir eine furchtbare Erregtheit aus. Muss wohl an dem Alkohol liegen...

Er legte den Arm um sich und wir suchten uns in der nächstgelegenen Lounge ein ruhiges Plätzchen.

,,Es muss anstrengend sein eine gutaussehende Frau zu sein,'' hörte ich ihn sagen als er seufzte und sich die Schweißtropfen von der Stirn mit einer Serviette wegwischte.

Doch bevor ich antworten konnte um mich für sein Kompliment zu bedanken öffnete sich erneut sein Mund. ,,Deine Freunde sind wohl nicht aufzufinden...wie gehst du jetzt vor?'' Er faltete die Serviette und stecke sie in seine Hosentasche. Wieder konnte ich nicht antworten denn meine Augen hangen an seinem Oberkörper der mir erst jetzt so richtig auffiel. Er war nicht der durchtrainierteste doch die Andeutungen seiner Oberarmmuskeln dessen Form sich sein Hemdstoff angenommen hatte lösten in mir einiges aus was ich noch gar nicht kannte. War es Lust? Oder eher reine Emotionen? Es fühlte sich an wie Hunger.

Die Sünden des Santo //Oscar Diaz- aka. SpookyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt