K13

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Irgendwann reichts auch mal. Milly lag auf meinem Bett. Schnarchte vor sich hin und ließ mir keinen Platz zum hinlegen.

Ich weiß nicht. Zur zeit war ich Depressiv. Alles und Jeder regte mich auf. Die Arbeit war nervig. Sophie war nervig. Glenn, Charlie und Phillip waren nervig. Milly war nervig. Tante war nervig. Übrigens hatten Amir und Harun gekündigt.
Seit dem hatte ich Amir vier Tage lang nicht gesehen. Wieso um alles in der Welt kam es mir so unheimlich lange vor? Als hätten wir uns Jahre nicht mehr gesehen. Übrigens solche Gedanken nervten mich auch.
Ich war total unproduktiv die letzten Tage gewesen. Wollte nur liegen und lesen oder schlafen. Ich war ein Hoffnungsloser Fall so viel steht fest. Heute war Freitag und das heißt mehr Zeit zum nichts tun. Leonie war wieder bei Luke und darüber freute ich mich. Endlich meine Ruhe. Nein. Nicht ganz in mir war eine ständige Unruhe! Ich konnte es nicht stillen. Ich wusste nicht was es war und das beunruhigte mich um so mehr.
Ich saß im Wohnzimmer. Milly war irgendwie verschwunden, aber das war mir egal. Ich zuckte mein Handy aus der Tasche und starrte es an. Mir gingen gerade die dümmsten Sachen durch den Kopf. Ich wollte ernsthaft auf sein Instagram Profil und ihn wieder stalken. Was er wohl die letzten Tagen gemacht hat? Dann warf ich mein Handy zu Boden. Komm zu dir Claris! So tief bist du nicht gesunken! Ständig war er in meinen Gedanken. Er ging einfach nicht mehr weg. Ich hasste ihn so sehr, dass ich ihn sogar nicht vergessen konnte. Aber warum hasste ich ihn? Hasste ich seinen perfekten Körper? Oder seine tollen Haare? Seine braune Haut? Seine Grübchen? Sein Grinsen, wenn ich ihn dumm an machte?

Es gab so viele Dinge die ich an ihm hasste. Ich schloss meine Augen. In der Dunkelheit kann ich mir ihn nicht vorstellen. Dachte ich... Sobald ich meine Augen schloss, erschien er noch realistischer. Er trug ein weißes Hemd und eine weiße Hose. Er hatte keine Schuhe an. Er stand auf weißem Sand und hinter ihm glitzerte das blaue Meer. Seine Augen schauten mich an und sie waren im Fokus. Nur die konnte ich jetzt noch sehen. Langsam öffnete ich meine Augen und ich verstand...

Ich vermisste ihn.

Und plötzlich schlug mein Herz schneller. Er war nicht mehr in meinen Gedanken sondern mitten in meinem Herz.

So gerne würde ich ihn wieder sehen, aber wir hatten uns nichts mehr zu sagen. Wir waren wieder völlig fremde Menschen. Ich wünschte er würde wieder bei uns arbeiten. Dann konnte ich ihn wieder sehen.

Und so war es auch.

Am Montag ging ich wieder zu Arbeit und er stand neben Glenn und trug seine Uniform. Als er mich sah, senkre er seinen Kopf und sprach wieder zu Glenn.

Mein Herz klopfte um so kräftiger.

Amirs WingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt