Kapitel 36

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PoV Jason

Nachdem ich ausgepackt habe gehe ich wieder ans Fenster, an dem ich den Rest des Tages verbringe. Als es langsam dunkel wird, merke ich dass ich dringend etwas zu trinken gebrauchen könnte, weshalb ich mich in die Küche schleiche, eine Flasche Wasser hole und direkt wieder in mein Zimmer verschwinde. Darauf, jemandem zu begegnen, habe ich definitiv keine Lust. Auch wenn ich die beiden schon so lange nicht mehr gesehen habe und es einiges auszutauschen gäbe, will ich gerade einfach nicht reden.

Wieder in meinem Zimmer, schließe ich die Tür hinter mir und ziehe mir was bequemes an, nachdem ich einen Schluck getrunken habe. Ich setze mich danach vor dem Fenster auf den Boden und lehne meinen Kopf an die Wand. Ich vermisse mein altes Ich. Ich weiß nicht mal genau, was sich jetzt alles für mich geändert hat, seit ich keinen Wolf mehr habe. Bin ich überhaupt noch der Nachfolger meines Vaters und werde das Rudel führen? Fühle ich noch genau das selbe für den jungen Mann, der mein Partner sein sollte? Oder habe ich jetzt mein ganzes Leben verloren?

So denke ich nach, bis ich merke, dass es draußen schon wieder hell wird und eine weitere Nacht ohne Schlaf vergangen ist.
Genau so läuft es auch die darauf folgenden Nächte ab, nur hin und wieder schlafe ich vor Erschöpfung ein.

Mittlerweile bin ich seit fast einer Woche bei meiner Schwester und habe mich noch kein einziges Mal bei ihnen blicken lassen. Da mir das ein so schlechtes Gewissen macht beschließe ich mich heute aufzuraffen und das Zimmer zu verlassen. Deshalb sitze ich Mittags auch bereits mit ihnen am Esstisch und sehe zu wie die beiden sich unterhalten, während Scarlet nebenher meinen kleinen Neffen stillt. Er ist vermutlich nicht älter als ein Monat.

"..., Jason? Hey, hörst du mir überhaupt zu?", Natalia fuchtelt mit ihrer Hand vor meinem Gesicht herum.

Ich blinzle ein paar mal und sehe sie an.

"Ich habe gefragt, ob du den kleinen Alex auch mal halten möchtest.", wiederholt sie sich.

Ich nicke und schon legt Scarlet ihn mir vorsichtig in die Arme. Er ist so winzig und zerbrechlich. Und er macht meine Schwester und ihre Gefährtin so glücklich. Ich nehme seine kleine Hand vorsichtig in meine, woraufhin er mich anlächelt.

Ich flüstere ihm zu: "Du bist so ein Sonnenschein..."

Meine ersten Worte seit Wochen.

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And next!

Hoffe es gefällt euch.

Guten Rutsch ins neue Jahr!

theseaintwaterguns

Won't you hurt me too? | boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt