Eine Weile noch saßen wir im Fenster und sahen den Flocken ruhig zu.
Ich summte eine leise Melodie, die mir durch den Kopf tanzte und lächelte ruhig uns zufrieden. Wenn ich mich weiter entspannte, dann würde ich noch einschlafen. Mein Blick glitt zur Uhr. Es wurde bald Zeit aufzubrechen. Hyejin wartete sicher schon sehnsüchtig auf Sohn und Schwiegersohn und ich vermisste sie auch wirklich, denn ich hatte sie schon drei Wochen nicht gesehen. Zu viel zu tun in der Uni, auch wenn sie mir das nicht durchgehen lassen würde, wenn sie sah, dass ich abgenommen hatte.
Ich würde wohl Homin vorwarnen müssen, damit er sie beruhigte, bevor wir da waren.
Mir ging es wirklich gut, ich war nur nicht gut darin mein Gewicht da zu halten, wo es sein sollte. Hoseok fütterte mich ohnehin reichlich und wenn seine Mutter damit über Weihnachten auch noch anfangen würde, dann war ich am Ende der Feiertage eh vier Kilo schwerer. Easy going.
"Wollen wir schon los?", fragte ich fast schon quengelig. Hoseok schüttelte den Kopf.
"Mama ist garantiert noch in der Wanne, die kriegt ne Krise, wenn wir schon auftauchen."Wo er recht hatte, hatte er recht. Ich drehte mich um und küsste ihn. Vergessen waren die Tränen von zuvor, es waren sowieso gute Tränen gewesen.
"Was machen wir denn mir so viel Zeit?", fragte ich verführerisch und Hoseok zog mich mit einem Ruck näher an sich und lehnte sich zu mir.
"Wir haben so lange kein Halma mehr gespielt", ließ er verlauten und es klingen, als sei das was Perverses. Ich haute ihn vor die Schulter.
"Idiot", schimpfte ich, "wir haben noch nie Halma gespielt!" Er rawrte mich an.
"Wird Zeit, Jiminie", urteilte er und ich sah ihn äußerst skeptisch an. Dann kuschelte ich mich wieder an ihn."Dann schlaf ich eben, selbst Schuld", beschwerte ich mich und machte es mir gemütlich. Er küsste mich und schlag die Arme um mich, wobei eine seiner Hände auf meinen Hintern wanderten.
"Mach doch, ich hab dich sicher im Arm", meinte er und ich lachte nur. Ich nahm sein Gesicht in die Hände. Er lachte nur wieder auf. Dann sah er mich mir so viel Liebe im Blick an, dass ich es kaum fassen konnte.
"Hey", meinte er, "greif mal in meine Jackentasche." Ich tat umständlich, was er mir sagte und hervorkam ein kleines Schmuckbeutelchen. Wären wir nicht schon verlobt, dann würde ich ja hyperventilieren, aber das war nicht nötig, also gab es einen skeptischen Blick.
"Geschenke gibt es doch erst zusammen mit deinen Eltern", stellte ich infrage und er knuffte mich in die Seite. "Mach das auf, Brat!", forderte er und ich lachte nur. Ich schnürte es auf und kippte den Inhalt in meine Handfläche. Es war eine Kette.
"Ohhhhhhh", ich verstand und meine Augen wollten schon wieder feucht werden, doch ich riss mich zusammen, denn ein Ausbruch am Tag reichte, "du löst Versprechen echt spät ein!"
Meine Beschwerde war mehr scherzhafter Natur. Er machte ein betretenes Gesicht. Er küsste mich auf die Wange und ich spielte mit der Kette. Dann streifte ich mir meine über den Kopf. Ich hatte mir, als ich aus der Klinik gekommen war, selbst eine gekauft, aber diese hier war um einiges hübscher und sicherlich auch teurer. Sorgfältig trennte ich den Anhänger, den er mir schon vor sieben Jahren geschenkt hatte, von der Kette und fädelte ihn auf seine. Stolz und glücklich machte ich mir die Kette wieder um. Dann legte ich meine Kette einfach Hoseok an.
"Du bekommst nächstes Jahr einen Anhänger. Versprochen", sagte ich.
"Abgemacht", stimmte er zu und fuhr mir mit seinen schlanken Fingern durchs Haar.
"Vielleicht aber auch erst in sieben Jahren", setzte ich hinzu und er knuffte mich wieder. Ich kicherte auf.
"Na ja, wenn das bedeutet, dass du in sieben Jahren immer noch mein Leben bereicherst, dann nehm ich ihn auch dann, ließ er verlauten und ich strich ihm durch die Haare."Ich liebe dich, du Totalausfall", ließ ich ihn mit einem Lächeln wissen.
"Ich liebe dich auch", antwortete er und küsste mich liebevoll.
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Seven Years
FanfictionDas Leben ist nicht immer leicht und wenn jemand das weiß, dann ist es Jimin. Schon in jungen Jahren vernachlässigt holen ihn die Schatten seiner Vergangenheit ein. Ergebnis: geschlossene Therapie in einer entsprechenden Einrichtung. Dort lernt er H...