ıllıllı ᗰᗩI 2014 ıllıllı

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Ich ging an den Schrank, den ich mir mit Hoseok teilte und wollte gerade nach einem meiner Pullover greifen, da es abends noch immer etwas kühl war. Dabei fiel mir Hoseoks Wäsche in die Augen und ich zögerte kurz. 

Er war nicht da und er konnte mich auch nicht aufhalten. Kurz rang ich mit mir und dann schnappte ich mir einen seiner Pullover. Es war ein einfacher Pulli, mit einem Schriftaufdruck. Nichts Besonderes, aber dennoch sah ich ihn gern in dem Teil, einfach, weil er ihn auch gern zu tragen schien. Ich sah sein Lächeln vor meinem inneren Auge und fast war es, als würde dem Pulli der Sonnenschein anhaften. Was war nur los mit mir? Ich verdrehte die Augen über mich selbst. Ich war doch wirklich milde geisteskrank. Sorgsam legte ich den Pullover wieder zurück, dann machte ich mich dran, einen von meinen hervorzuziehen. 

Doch was sollte ich machen? Hoseoks Pullover schien mich zu rufen. Ich wusste genau, wie weich der Stoff war und ich wusste, wie er roch. Außerdem hatte er gesagt, dass ich seine Sachen auch anziehen durfte und dass es ihm egal war, solange er dann auch bei meinen Sachen klauen durfte. Das war witzig, denn es gab nicht so viele Sachen von mir, die er auch tragen konnte. Aber so gesehen hatte ich eine Erlaubnis ...

Schnell, bevor ich es mir anders überlegen konnte, zog ich wieder Hoseoks Pulli hervor, ihn über und strich über das weiche Material. Er roch nach Hoseok und ich zog den Ausschnitt ein kleines bisschen mehr an meine Nase und schloss kurz die Augen. Aus irgendeinem Grund beruhigte mich das und es verscheuchte die dunklen Gedanken und die Einsamkeit wenigstens ein bisschen. Ich vermisste ihn, obwohl er nur ein paar Stunden weg war. Er würde diese Woche jedoch nicht wieder kommen, denn er hatte eine Woche Urlaub bekommen, die er zu Hause bei seiner Familie verbringen durfte.

Eine weitere Sache, die ich nie erleben würde, denn ich wollte nie wieder zurück zu meiner sogenannten Familie. Es hatte einen Grund, warum ich so kaputt war. Sie nicht wiederzusehen, war das einzige, was mich heilen konnte. Doch der Nachteil war, dass ich keine Wurzeln hatte und keinen Ort an den ich zurückkehren konnte. Irgendwie trat ich im Moment auf der Stelle.

Er machte hingegen Fortschritte und bald würde er mir davon galoppieren und der Gedanke machte mir Angst. Ich freute mich für ihn und ich liebte zu sehen, wie er stärker wurde, doch was wurde aus mir, wenn er nicht mehr bei mir war?

Bevor ich wusste, was ich tat, war ich nicht in Richtung meines Bettes abgedriftet, sondern hatte mich in seins geschmissen. Ich rollte mich auf die Seite und vergrub meine Nase in seinem Kissen. Hoseok roch so gut und sein Duft schaffte es wirklich immer mich zu beruhigen. Er verschaffte mir Sicherheit. Ich schlang die Arme um mich und schloss die Augen.

Mir war klar, dass ich ihn ein bisschen zu sehr vermisste und ihn vermutlich ein bisschen zu gern mochte. Das war gegen die Regeln, aber wen verletzte ich denn, wenn ich es keinem sagte?

Niemand musste das wissen.

Hoffentlich war Hoseok bald wieder hier. 

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