Hoseok war eine riesige Arschnase.
Es war gute drei Wochen her, dass ich zu intensiv darüber nachgedachte hatte, ob er mich noch wollte, oder nicht. Hatte ich mir Gedanken über Spannung gemacht? Haha, er ärgerte mich seitdem in einer Tour und er hielt mich hin. Ich hatte ganz vergessen, dass er es liebte, mich zu piesacken, dieser dämliche Spaten.
Was wollte er erreichen? Wollte er mich dazu bringen, dass ich ihn zurück teaste?? Oder was? Es war auf der einen Seite lustig, denn wir hatten nichtsdestotrotz angefangen uns in eine Richtung zu bewegen. Wir kabbelten miteinander und unsere Blicke wurden intensiver. Vielleicht sollte ich mich einfach trauen, da würde er aber blöde gucken!
Nach Weihnachten, sagte ich mir. Vielleicht nach Weihnachten. An Silvester? Vielleicht? Vielleicht forderte ich einen Silvesterkuss. Ich wollte einen Silvesterkuss! Gott, was dachte ich da, ich wurde rot.
Es klingelte an meiner Tür und ich sah verwirrt auf meine Klingel. Nicht, dass die sonst nicht funktionieren würde, aber es war Heiligabend und ich erwartete niemanden. Ich ging zur Tür und schaute durch den Spion und alles, was ich sah, war Hoseoks verzerrtes Auge. Ich öffnete die Tür und sah in sein grinsendes Gesicht.
"Frohe Weihnachteeeeeen", flötete er frohlockend.
Ich sah ihn desillusioniert und an und blinzelte überrascht. Wie jetzt 'Frohe Weihnachten'? Warum war er nicht bei seiner Familie? Ich sah an mir runter und was Peinlicheres hätte ich nicht tragen können, denn es war ein pinker Shark-Onsie. Was sollte ich sagen? Ich hatte diese Wette verloren. Gegen ihn. Der Gewinner der Wette durfte dem anderen ein Geschenk seiner Wahl machen und der andere musste es annehmen. Klang komisch, war aber so.
Auf jeden Fall hatte ich verloren und schon zwei Tage später diesen Onesie plötzlich auf meinem Bett liegen. Ich hatte ihn dann einmal angezogen, damit Hoseok sich darüber totlachen konnte und dann behauptet, dass ich ihn nie wieder anziehen würde. Doch die Nächte waren kalt und dieser Jumpsuit so flauschig warm, wer sollte da widerstehen?
"Du. Siehst. Zauberhaft aus", sagte er mit einem Grinsen und ich trat zur Seite, um ihn in meine kleine Wohnung zu lassen. Ich wurde rot, denn ich fühlte mich irgendwie erwischt.
"Warum klingelst du, wo ist der Schlüssel?", fragte ich ihn und er grinste nur verlegen.
"Liegt zu Hause", meinte er und ich nickte. Das wollte er also. Sicherlich war er hier, um seinen Ersatzschlüssel zu holen. Ich ging ins Wohnzimmer und haute mich wieder auf das Sofa, denn er würde den Schlüssel schon allein finden, doch er schmiss sich im nächsten Moment schon zu mir. Er zog mich an sich und glitt mit seinen Händen in die Taschen, die auf dem Onsie aufgenäht waren."Du hast nicht frohe Weihnachten zurückgesagt", beschwerte er sich. Ich sah über die Schulter. "Entschuldige", murmelte ich und lächelte verlegen, "Frohe Weihnachten." Wie froh sie auch immer sein mochten, denn ich war ja wieder allein. Alle meine Freunde waren unterwegs zu ihren Familien. Ich sah ihn aus dem Augenwinkel an und musterte ihn kurz.
"Wann musst du denn bei deinen Eltern sein?", fragte ich und sein Grinsen wurde breiter. "Wir müssen um sieben da sein. Wenn du willst, dann mach dich fertig. Ansonsten nehme ich dich auch als pinken Shark mit." Ich lachte auf, denn die Vorstellung war lustig, doch dann registrierte ich, was er gesagt hatte.
"Warte was?", fragte ich und er lachte nur leise, ehe er mich wieder losließ. Ich setzte mich auf und sah ihn überfahren an.
"Meine Mutter hat gefragt, ob du nicht kommen willst. Sie würde sich wirklich sehr freuen. Ich wollte sie schon dazu bringen, dass sie dich einlädt, indem ich ihr sage, dass du allein herumhängst, aber das musste ich nicht mal. Sie hatte die Idee allein. Meine Eltern wollen dich kennenlernen." Ich öffnete meinen Mund, um was zu sagen, doch schloss ihn auch gleich wieder. Meine Wangen wurden warm. Kam man nicht erst zusammen und dann stellte man sich den Eltern vor? Wir machten wohl alles in der falschen Reihenfolge.
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Seven Years
FanfictionDas Leben ist nicht immer leicht und wenn jemand das weiß, dann ist es Jimin. Schon in jungen Jahren vernachlässigt holen ihn die Schatten seiner Vergangenheit ein. Ergebnis: geschlossene Therapie in einer entsprechenden Einrichtung. Dort lernt er H...