*Ava*
Die Sonne war schon unter gegangen und es wurde langsam kälter. „Elio kannst du mir die Decke da geben?" ich zeigte auf den roten Stoff der ordentlich zusammen gefaltet auf einem Hocker lag. „Ja klar" Elio reichte mir die Decke, ich kuschelte mich darin ein. Mein Blick wanderte zu Charles, dessen Blicke mich zu durchbohren schienen. Ich hielt den Augenkontakt eine Weile und biss mir auf die Lippen. Verdammt dieser Typ ist von einer anderen Welt. Er nahm einen Schluck von seinem Becher, behielt mich aber im Auge. Seine Augen funkelten im Kerzenlicht. Ok ich muss hier raus. „Elio ich geh mal ganz kurz auf Toilette, kannst du mich raus lassen?" er stand von der Bank auf und ich kletterte darüber bis ich auf dem Boden stand. Ich blickte Charles auffordernd an. Als ich im Haus war lief ich in die Küche. Keine Sekunde später hörte ich Schritte direkt hinter mir. Ich drehte mich um. Wir standen keine 30 cm voneinander entfernt. Er blickte zu mir herunter, tief in meine Augen. „Verdammt wie machst du das?" flüsterte ich, doch ehe er antworten konnte, lagen meine Lippen bereits auf seinen. Er hob mich auf die Arbeitsplatte. Unsere Küsse wurden intensiver. „Charles nicht hier." umterbrach ich den Kuss schwer atmend. „Komm mit..." er nahm meine Hand und führte mich nach draußen, auf die andere Hausseite. Er half mir auf seinen Rücken zu klettern. „Halt dich fest!" befahl er kaum hatte er das gesagt lief er los und ich klammerte mich an ihn. Ich spürte den Wind in meinen Haaren und hielt mich stärker an ihm fest. Kurze Zeit später kam er zum stehen. „Ich glaub wir sind jetzt weit genug weg. Hier können sie uns nicht mehr hören..." er hob mich hoch, drückte mich gegen einen Baum und küsste mich wieder leidenschaftlich. Meine Hände wanderten in seinen Nacken und ich vergrub sie in seinen Haaren. Plötzlich knackte irgendetwas neben uns. Ich zuckte zusammen und sah mit großen Augen in die Richtung. Mir fiel ein eigenartig schmerzhaftes Brennen an meinem Handgelenk auf, ich hatte mir die Haut aufgeschürft als ich so erschrocken war. Mein Blick wich zu Charles welcher mich auch ansah. Mir wich alle Farbe aus dem Gesicht. Charles Augen waren rot und mit pochenden Adern übersäht. Spitze Eckzähne, die ich noch nie davor bemerkt hatte, kamen zum Vorschein. Er atmete unruhig und sah mir in die Augen. Der Vampir bemerkte dass ich vom Anblick seiner Augen Angst bekam und er drehte sich um. Ich brauchte einen Moment um mich zu fangen. Immer noch schockiert blickte ich wieder in die Richtung aus der das Geräusch kam. Diesmal konnte ich es erkennen. Es war ein Luchs. Ach du scheisse! Ich wich ein paar Schritte zurück. Die Raubkatze blickte mich immer noch an. „Ava bleib sofort stehen und bewegt dich nicht!" rief Charles mir zu, doch ich hatte Angst und lief schneller. Ich rannte los, so schnell ich konnte. Ich hörte das Knurren und die Schritte des Luchses hinter mir und wie der Vampir nach mir rief: „Avaaa!". Ein Gefühl von Kälte und Angst breitete sich in meinem Körper aus. Ich rannte so schnell ich konnte. Plötzlich stolperte ich und viel hin. Ich hörte Charles erneut nach mir rufen bevor mir schwarz vor Augen wurde...Ich öffnete langsam meine Augen. Als ich realisierte wo ich war und die Erinnerungen langsam wieder kamen setzte ich mich auf. „Charles?!" rief ich verängstigt als ich mich erinnerte was passiert war. Keine Sekunde später kniete er neben mir. „Hey alles gut ich bin hier...Geht es dir gut? Du bist gestürzt. Ich hab mich um den Luchs gekümmert und konnte dich nicht mehr rechtzeitig auffangen...es tut mir so leid..." „Hey alles gut das war ein Unfall..." ich versuchte aufzustehen. „Auuu!!" Tränen stiegen mir in die Augen. „Hey, warte... du bist verletzt... lass mal sehen..." er schon meinen Pullover ein Stück hoch. Ein tiefer Schnitt kam zum Vorschein. Blut klaffte aus der Wunde. „Du...du blutest..." seine Stimme zitterte, ich blickte Charles an. Seine Augen verfinsterten sich. Die Äderchen und die Spitzen Zähne kamen wieder zum Vorschein. „Charles? Charles nein! Du kannst es kontrollieren komm schon! Reiß dich zusammen! Bitte Charles bitte!!" nun konnte ich die Tränen nicht mehr zurück halten. „Ava ich..." er drehte sich um und flitzte zu einem Baum, an dem er sich fest hielt. „Ich hole Kole, er hat sich besser unter Kontrolle warte hier!" bevor ich widersprechen konnte, war er schon verschwunden. Nun war ich alleine. In der Dunkelheit. Im Wald. Ich hob meinen Pullover hoch und sah mir die Wunde noch einmal, so gut es im Monslicht ging, an. Ich suchte den Gegenstand der die Verletzung verursacht hatte und fand ihn auch kurze Zeit später. Es war ein spitzer Stein gewesen, auf dem ich mit dem Bauch aufgekommen sein musste. Ich hörte Schritte hinter mir und schloss ängstlich die Augen. Eine Hand legte sich auf meine Schulter und ich öffnete erschrocken die Augen. „Hey ich bin's. Ich werde dir helfen..." flüsterte eine mittlerweile bekannte Stimme. Es war Kole. „Charles hat gesagt du bist verletzt. Lass mal sehen." forderte er. Ich zeigte ihm meine Wunde. Seine Augen verfinsterten sich ebenfalls für einen Moment, wurden aber gleich wieder normal. „Okay der Schnitt ist ganz schön tief. Ich werde dir ein bisschen von meinem Blut geben müssen..." „Von deinem Blut?!" „Ja, Vampirblut hat eine heilende Wirkung. Deine Verletzung wird innerhalb kürzester Zeit verheilt sein...". Er zeigte seine spitzen Zähne und biss sich in sein Handgelenk. Blut lief ihm am Arm entlang. „Komm...du musst trinken..." sagte er. Er nahm meinen Kopf und führte ihn langsam zu seiner Wunde. Ich sah ihm in die Augen. Er nickte und ich began zu trinken. Der Geschmack war fürchterlich! „Das sollte genug sein, komm ich helf dir auf..." er reichte mir seine Hand und half mir hoch. Anschließend nahm er mich auf seinen Rücken und wir flitzten zu Luke's Haus zurück, wo Tamy und Charles uns schon völlig aufgelöst erwarteten. „Ava! Ich hab mir solche Sorgen gemacht! Geht es dir gut?!" rief Tamy und kam auf uns zu. Kole setzte mich ab. „Ja ich...ich denke schon" antworte ich ihr mit zitternder Stimme und hob meinen Pullover, an der Stelle an der die Wunde war, ein Stückchen hoch. Die Wunde war verschwunden, nur noch wenige Tropfen von meinem verwischten Blut bewiesen dass sie da war. Ich sah Kole verwundert an. Er lächelte. „Danke..." Ich umarmte ihn. „Nichts zu danken Av" erwiderte er. Ich ging in Tamys Richtung und umarmte auch sie. Charles stand hinter Tamara und beobachtete mein Tun während er nervös auf seiner Lippe kaute...
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Shadow Creatures
FantasyTamara erfährt dass sie Jahre lang belogen wurde und zieht ihr beste Freundin, Ava, in ein Leben hinein dass die beiden sich bisher nur erträumen hätten können.