Die Hölle auf Erden

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*Tamara*
Es war schon kurz vor zwölf.
Luke hatte Sam und Sarah die Verantwortung übertragen, Sam wusste was gleich passieren würde und es machte ihm nichts aus auf unsere Gäste aufzupassen.
Luke und ich waren mittlerweile schon im Wald, ich war unglaublich aufgeregt. "Luke, wie lange wird das dauern? Wird es weh tun? Wirst du wissen was du tust?" fragte ich ihn, er blieb stehen und lächelte mich an. "Beruhig dich Schwesterherz." meinte er, seine Augen leuchteten im Mondlicht erstaunlich hell. "Deine Augen leuchten irgendwie." informierte ich ihn "Deine auch, das ist der Wolf in uns. Das Leuchten erinnert die Wölfe daran dass es sie nur durch Magie gibt. Und auf deine Fragen zurück zu kommen: Du bist nur solange verwandelt bis du es geschafft hast die Kontrolle zu bekommen,ob es weh tut weiß ich nicht, aber ich bin ja hier, das wird schon und wir sind vei vollem Bewusstsein, die Unkontrolliertheit gilt nur der Form." antwortete er mir was ich jedoch nicht realisierte wegen dem was er gerade gesagt hatte, ich werde das selbe durch machen wie er.
"Es ist gleich so weit..." flüsterte ich und sah mich ein bisschen im Wald um. "Dieser Charles, ist er gefährlich oder ist Ava gut bei ihm aufgehoben?" fragte ich in den letzten Sekunden. "Mach dir keine Sorgen darum." antwortete mein Bruder und dann war es auch schon so weit. Ich hörte Knochen brechen und schrie auf, mit Tränen in den Augen sackte ich auf den Boden, Luke mir gegenüber genau so. Unsere Knochen zerbrachen und verschoben sich, es fühlte sich an wie Folter, wie die Hölle auf Erden. Mein Schreien wurde zu einem gequälten Knurren und dann zu einem Heulen. Dann war es endlich vorbei. Luke stand langsam auf, er war nun ein Wolf mit hellgrauem Fell und leuchtend blauen Augen. Vorsichtig kam er zu mir und half mir aufzustehen, auch ich stand nun auf vier Pfoten. Ich sah mich an so gut es ging, auch ich hatte hellgraues Fell. Ich versuchte mich zu bewegen, es war gewöhnungsbedürftig, doch laufen konnte ich. Auch Luke schien erst Probleme gehabt zu haben, doch gerade hüpfte er freudig um mich. Er schien etwas zu hören weshalb er augenblicklich stehen blieb und seine Ohren drehte. Ich versuchte das selbe zu tun und drehte meine Ohren ihn alle möglichen Richtungen. Ich konnte die Musik hören die mindestens einen Kilometer von uns entfernt in Luke's Haus aus den Boxen dröhnte. Ich hörte die schnellen Autos auf der Hauptstraße auf der anderen Seite, die noch weiter weg war. Auch die Stimmen die einige Hundert Meter von uns entfernt waren konnte ich genau verstehen. Bis auf die Schmerzen am Anfang liebte ich es so zu sein. Ohne eine Vorwahrnung rannte ich los. Ich spürte wie der Wind durch mein Fell fuhr und hörte Luke's Schritte hinter mir während ich über den Waldboden flog. Vor mir kan ein umgefallener Baumstamm in mein Sichtfeld, mit einem kräftigen Sprung überflog ich den Baumstamm und rannte weiter. So fühlte sich also Freiheit an. Gefolgt von meinem Zwillingsbruder genoß ich die Tatsache dass beide meine größten Wünsche war geworden sind und das nur weil Luke mich kennenlernen wollte.
Ich rannte noch eine Weile mit ihm, ziellos, durch den Wald.
Mittlerweile lief Luke neben mir und wir wurden wieder langsamer. Ich dachte darüber nach was Luke mir erzählt hatte wegen dem zurück verwandeln.
"Durch schlechte Emotionen, wie Wut, verwandeln Wölfe sich unkontrolliert. Aber das Gegenstück dazu sind gute Erinnerungen, also wenn ein Wolf wieder zum Menschen werden will, muss er an etwas gutes als Mensch denken. Das erste mal ist schwer aber es wird einfacher." hörte ich seine Worte in meinem Kopf. Ich beobachtete ihn wie er sich wieder in einen Menschen verwandelte und dann durch seine Haare fuhr. Er musterte mich abwartend. Ich dachte an Ava, wie viel ich in den letzten zwei Monaten durch gemacht hatte und sie war immer bei mir. Sie war das beste an meinem menschlichen Dasein. Beinahe ohne Schmerzen und wie von selbst verwandelte ich mich zurück. "Happy Birthday Tamy." murmelte Luke lächelnd "Happy Birthday Luke." erwiderte ich und dann gingen wir gemeinsam zurück um auch die Glückwünsche von unseren Freunden entgegen zu nehmen.
Luke verschwand irgendwann mit Sam in seinem Zimmer und ließ mich somit alleine, auch die meisten meiner Freunde hatten sich bald verabschiedet bis ich dann nur noch mit ein paar Freunden von Luke im Wohnzimmer auf der Couch saß und ein paar von ihnen auf dem Boden.
"Wer von euch bleibt eigentlich bis morgen? Luke meinte mindestens zwei von euch übernachten heute hier." "Wir haben alle geplant zu bleiben um ehrlich zu sein." meldete sich der Junge zu Wort der mir gegenüber saß. "Dann denke ich sollte ich wenigstens wissen wie ihr heißt." sprach ich weiter und nahm einen Schluck von der Wodkaflasche die neben mir auf dem kleinen Tisch stand. "Ich fang sogar an. Ich bin Tamy Chambers beziehungsweise West, seit heute 18, Luke's Zwillingsschwester, gehe in die zwölfte Klasse um mein Abi zu machen und nächstes Jahr zu studieren." stellte ich mich vor und zeigte dann auf den Jungen der links neben mir saß. "Kole Young, 19, beziehungsweise 121 Jahre alt, bin ein Vampir, arbeite nicht." "Also von Vampiren hat mir Luke noch nichts gesagt aber okay. Nächster?" der viele Alkohol ließ mich nicht verrückt werden wegen der Vampir Tatsache, wir sahen alle abwartend zu dem Jungen neben Kole. Der Reihe nach stellten sich die Jungs vor. Neben Kole saß Nick, neben ihm Michael. Der Junge mir gegenüber mit den braunen Augen und den etwas längeren blonden Haaren erinnerte mich an Jack aus Titanic und hieß Alec. Er hatte mein Interesse geweckt indem er sich immer wieder zu Wort meldete und zeigte dass er froh war hier zu sein. Neben Alec saß Elio und der letzte hieß Zack. Zack und Michael waren, wie Kole Vampire, aber noch deutlich jünger als er. Zack war 57 und Michael 98. Alec, Nick und Elio waren, wie Luke und ich, Werwölfe.
Nach unserer Vorstellungsrunde war es schon drei Uhr morgens, doch niemand wollte schlafen weshalb wir noch ein paar Spiele spielten und uns unterhielten, den wenigen restlichen Alkohol aus den offenen Flaschen tranken und versuchten Luke und Sam zu ärgern, die jedoch abgesperrt hatten und scheinbar schliefen.
Irgendwann saßen Alec und ich alleine auf der Couch, Elio schlief schon auf einem Sessel und die anderen waren draußen um zu rauchen. Da es schon kurz nach fünf war, wurde ich ziemlich müde und lehnte mich unbewusst an Alec an. "Müde?" fragte der Werwolf, ich nickte mit geschlossenen Augen. "Willst du ins Bett?" "Ja, sag den anderen Bescheid und komm dann mit hoch, die sollen sich aufs Wohnzimmer und ins Gästezimmer aufteilen, Sofa kann man aufklappen." nuschelte ich und setzte mich dann anständig auf. Alec erhob sich, ging nach draußen und kam kurz danach wieder. Er half mir die Treppen hoch damit ich nicht hinfiel. In meinem Zimmer wollte er schon umdrehen, ich machte jedoch das Licht aus, das er angemacht hatte, und zog ihn mit mir zum Bett. Er schien ein wenig überfordert doch das interessierte mich gerade nicht, ich wollte nicht alleine sein, weshalb ich mich an den hübschen Werwolf kuschelte und dann so einschlief.

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