Shadow Creatures

Die Jagd

*Tamara*
Ich war ziemlich überfordert damit dass Ava nun weinte und mich so fest hielt. Die Jungs starrten uns nur an, ich legte meine Arme auch um Ava und knurrte die Jungs an. "Wir lassen euch erstmal alleine..." meinte Alec und befahl damit den anderen ihm zu folgen. Ich lächelte dankbar und widmete mich dann wieder meiner Freundin zu. "Was ist passiert Av?" fragte ich, sie löste sich von mir und wischte sich übers Gesicht um die Tränen loszuwerden. "Das ist mir zu viel! Wie schaffst du das? Wie hälst du all diese neuen Sachen aus? Du hast einen Bruder, bist adoptiert und ein Werwolf! Wie kannst du da nicht überfordert sein!? Ich erfahre das von dir und dann noch dass der Typ den ich toll finde ein Vampir ist und halte das schon nicht aus!" sie sah mich verzweifelt an. "Ich hätte dir vielleicht erzählen sollen wie sehr mir das zu schaffen macht. Jede Nacht wenn mich niemand hören kann, heule ich. Einfach weil auch ich nicht damit klar komme und das ist in Ordnung. Und sollte einer der Jungs dich deswegen auch nur schief ansehen, werde ich ihm den Kopf abreißen." versicherte ich, sie schmunzelte. "Gehen wir zu den anderen?" fragte ich, sie nickte, schniefte noch einmal und dann gingen wir zusammen zu den Jungs die einige Meter von uns entfernt warteten.
"Also gut meine Hübsche, fangen wir mit der Verwandlung an." sagte Alec und kassierte einen skeptischen Blick von meinem Bruder den er jedoch ignorierte. "Du musst es fühlen, du musst dir vorstellen wie du dich verwandelst und es fühlen. Atme tief durch und versuch es." erklärte Alec und strich seine Haare von seiner Stirn während er mich ansah, ich nickte. Ich spürte wie die kühle Luft meine Lunge füllte. Ich erinnerte mich an das Gefühl von letzter Nacht, das Gefühl von Freiheit. Ich konzentrierte mich darauf, schloss meine Augen und atmete noch einmal tief durch. Als ich meine Augen wieder öffnete stand ich auf vier Pfoten. Freudig rannte ich um Alec herum, er lachte und streichelte mich bevor er und alle anderen Wölfe sich verwandelten. "Sam, Ava ihr könnt entweder hier warten, zurück gehen oder wir nehmen euch mit." sagte Charles. Um Charles zu zeigen dass Ava ihn nicht unbedingt wollte, ging sie zu Kole. "Macht es dir was aus?" fragte sie "Nein." Kole grinste Charles provozierend an, Sam sah sich erst hilflos um bis Leo sich meldete. "Ich kann dich mitnehmen Sammy." schlug der jüngste der Vampire vor, Sam sah fragend zu Luke der nur nickte. "Also dann los geht's!" sagte Charles und rannte los, schneller als ich blinzeln konnte, war er weg. Er schien ein wenig genervt von der Tatsache dass Ava zu Kole gegangen ist, doch ich konnte es verstehen. Er hat ihr erst nachdem er mit ihr geschlafen hatte gesagt dass er ein Vampir war.
Ich schob diese Gedanken in den Hintergrund als ich eine Stimme in meinem Kopf hörte.
"Als dein Alpha kann ich mit dir über Gedanken reden, niemand sonst kann das hören, ich kann jedoch jeden deiner Gedanken hören wenn du es zulässt. Ich werde dir erklären wie du dich auf einen Geruch fixierst und wie du am besten jagst. Lauf neben mir." ich erkannte Alec's Stimme schon bevor er seinen Rang erwähnte. Er lief los, ich neben ihm, wie er es gesagt hatte, die anderen folgten uns. "Ist es okay wenn ich die anderen weg schicke und wir zu zweit jagen gehen damit ich es dir zeigen kann? Luke hat all das schon vorher in der Theorie geübt, muss also auch nicht bei uns sein, außer du willst das." irgendwie fand ich Alec's Unsicherheit was das anging ziemlich niedlich, ich würde ihm am liebsten das Fell verstrubeln und ihm sagen wie goldig ich das fand. "Ich werde dir aufjedenfall erst erklären wie du deine Gedanken verschließen kannst, aber danke dass du mich niedlich findest... schätze ich..." ich blieb stehen als ich realisierte dass er das ja hören konnte. "Tut mir leid... um, ganz unabsichtlich natürlich, von dieser Peinlichkeit abzulenken, komm ich zu deiner Frage zurück. Mir macht es nichts aus mit dir alleine zu sein." "Wenn du wüsstest wie gerne ich jetzt lachen würde..." "Wenn du wüsstest wie gerne ich das sehen würde, wie du als Wolf lachst..." antwortete ich ihm, er kam mir näher und schubste mich leicht. Dann gab er den anderen ein Zeichen dass sie alleine jagen sollten. Die Vampire nahmen Sam und Ava auf den Rücken und verschwanden in die Richtung in der Charles verschwunden war, auch die Wölfe liefen los, kurz nachdem mir Luke noch einen prüfenden Blick zugeworfen hatte. Sie versuchten mit den Vampiren mitzuhalten während ich noch neben Alec her lief. "Ich kann etwas riechen, ein Reh. Was riechst du?" begann der Alpha, ich atmete rief ein "Ich kann das nicht zuordnen. Aber ich denke ich kann Tiere und anderes unterscheiden." überlegte ich.

Alec hatte mir noch einiges gezeigt und erklärt, als er sicher war dass ich alles wusste, hat er mich durch den Wald geführt. Wir waren ein Stück gerannt, hatten uns an einen Hasen ran geschlichen und dann hat er mich das Tier fangen lassen. Ich durfte die Beute danach wieder gehen lassen, da wir nicht jagten um zu töten, sondern als Training und zum Spaß. Irgendwann liefen wir dann zurück zum Haus. In der Nähe des Waldrandes verwandelten wir uns wieder zurück. "Nick sagt sie bleiben alle noch ein wenig im Wald und vertreiben ein bisschen Zeit, Ava geht es gut, sie findet es toll so schnell unterwegs zu sein. Wollen wir die anderen suchen oder wieder zurück gehen?" fragte Alec nach kurzer Zeit. "Ich hab letzte Nacht so gut wie gar nicht geschlafen, lass uns zurück gehen." bat ich ihn, er lächelte mich nur an und dann liefen wir einfach weiter ohne etwas zu sagen.
"Also ich hab den anderen Bescheid gegeben, Nick fand es lustig zu sagen wir hätten eine Stunde bevor Luke zurück kommt und mich aus deinem Bett und dann aus dem Haus wirft." Alec lachte, genau wie ich. "Dann ist Nick wohl der im Rudel der sich lustig findet?" überlegte ich während ich die Tür öffnete. "Ja, er war schon immer so. Aber wir haben mindestens eine Stunde Zeit... willst du wirklich schlafen?" ich verstand genau was er lieber tun wollte. "Wir werden sehen..." ich schloss die Tür hinter ihm wieder, hängte meine Jacke auf und stellte die dreckigen Turnschuhe neben die Tür, Alec tat das Selbe. "Also heute morgen hab ich gefragt und hatte dann das Gefühl es wäre gar nicht nötig gewesen, also mach ich es jetzt einfach so..." bevor ich fragen konnte was er meinte, küsste Alec mich. Ich erwiderte den Kuss und legte meine Arme in seinen Nacken. Der Kuss wurde leidenschaftlicher und seine warmen Hände an meinen Wangen gaben der ganzen Situation ein Gefühl von Sicherheit. Plötzlich löste er seine Hände von meinen und hob mich hoch was ich mit einem quietschenden Geräusch kommentierte. Wir blieben zwar angezogen, landeten jedoch gemeinsam in meinem Bett wo ich mich wieder an ihn kuschelte.