Chaos, Polizisten und der Frieden der Natur

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PoV Taddl

Mit zittrigen Händen folge ich den Anderen raus. Bis zur Wache war es nicht weit, niemand sagte etwas während der Fahrt dorthin. Wie dichte Nebenschwaden hing das unangenehme Schweigen in der Luft und immer wieder verlor ich mich in meinen Gedanken.
Die blaugrauen Häuser der Stadt zogen langsam an mir vorbei. Keine Menschen hielten sich auf den Straßen auf. Sie machten einen traurigen, trostlosen Eindruck ohne die alten Eichen mit ihren unendlich wirkendem Blätterdach, wie sie noch vor ein paar Wochen hier gestanden und den Menschen im Sommer angenehmen Schatten spendiert hatten.
Heute sah alles gleich aus. Die Farblosen Häuser mit ebenso farblosen, kaputten Straßen.
Traurig, was die Zeit verändert...
Wir hielten auf dem leeren Parkplatz gegenüber der alten Wache. Simon neben mir ließ den Kopf in den Nacken fallen, schloss kurz die Augen und schnaubte, bevor er sich widerwillig erhob und das Auto verließ. Ich beeilte mich, schnell den anderen zu folgen.
In der Wache brach Chaos und Unruhe los, als wir das Gebäude betraten und die Beamten mich erkannten.
Einer von ihnen drückte mich mit dem Bauch gegen eine Wand, mit einem Arm hielt er meine Hände oben auf meinem Rücken, mit der Anderen heftete er meinen Kopf unbeweglich gegen den kalten Stein.
Luna, Ardy und Simon blieben in der Mitte der großen Eingangshalle stehen, Unsicherheit spiegelte sich in ihren Augen.
Der zweite der Beamten, ein großer, kräftig aussehender Mann löcherte sie mit Fragen, bevor er sie kurzerhand in ein Büro mit sich zog. Ich wurde auf den Boden gedrückt, so sehr dass ich kaum noch Luft bekam. Meine Lunge und meine Arme schmerzten entsetzlich.
Ich zitterte.
Die Menschen um uns herum sahen uns ängstlich, verstört und schockiert an. Keiner sagte etwas. Keiner bewegte sich.
Da ich keine Anstalten machte, irgendwas zu tun, lockerte der Mann seinen Griff etwas und schließlich ließ er irgendwann ganz von mir ab.
Schwer atmend lag ich auf den kalten Steinfliesen, unfähig etas zu tun.
Die Tür, durch die der Große mit Luna und den Anderen verschwunden waren, öffnete sich und ich hörte Simons Stimme.
,,Taddl, du musst mal mitkommen. Der Polizist möchte das Gespräch gerne in deiner Anwesenheit fortführen."
Seine Stimme war bestimmt und ließ ab der ersten Silbe keinen Widerspruch zu.
Ich folgte ihm also, perplex wegen der plötzlichen Wandlung der Situation.
Eine Uhr im Raum sagte mir, das ungefähr eine halbe Stunde vergangen sein musste, in der ich nur auf dem Boden gelegen hatte.
Ich wurde aufgefordert, mich zu setzen, der Polizist fing an zu reden.
Er fasste kurz zusammen, was besprochen worden war, bevor er erklärte, er habe am Tatort einen Hinweis auf eine andere Person gefunden, als er noch einmal durch gesucht hatte.
Erleichtert atmete ich auf.
Stunden danach saß ich mit Simon auf dem Schoß an einem ruhigen Bachlauf im Wald an einen Baum angelehnt. Er hatte seine Gitarre mit und spielte.
Was würde ich ohne dich tun, Simon?

Er genoss das leichte Rascheln der Blätter, was sich sanft mit dem Klang seiner Lieder vermischte, die warmen Sonnenstrahlen und das plätschern des Wassers.
Jefff war auch bei ihnen. Etwas abseits hatte er sich auf einem Baum niedergelassen, die Augen geschlossen und ließ sein Umfeld auf sich wirken. Das er zu meditieren schien, überraschte Taddl fast sogar ein wenig. Er schloss die Augen.In dieser Sekunde war alles in Ordnung. Keine Sorgen, keine Probleme gab es.
Für einen kurzen Moment macht sich keiner Sorgen, für einen kurzen Moment vergaß sogar Taddl die Einsamkeit, die Probleme, alles was auf ihm lastete und für einen kurzen Moment sind sie alle in genau diesem Moment, ohne etwas anderes zu brauchen. Fast würde man behaupten, sie sind für einen kurzen Moment glücklich.
Dieser Moment war Taddls Definition von Unendlichkeit...

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Soooo heyho erstmal wieder!
Es ist jetzt, wo ich das hochlade 23:51 Uhr, ich habe es also noch geschafft, das Kapitel an einem Sonntag hochzuladen! xD
Wie immer hoffe ich, dass es euch gefallen hat und würde mich über einen Kommentar und/oder ein Sternchen freuen.
Wir lesen uns im nächsten Jahr erst wieder, also euch einen guten Rutsch ins nächste Jahr.
Habt ihr irgendwelche Erwartungen der Wünsche für 2021? Wenn ja, könnt ihr die ja mal raushauen, wenn ich wollt, würde mich super interessieren.
Naja, euch noch einen schönen Tag oder eine gute Nacht, je nachdem wann ihr das hier lest! :)

Midnight | Taddl x WavvyboiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt