Überall schwarz...

200 12 1
                                    

PoV: Taddl
Die Sonne schien mir warm und hell ins Gesicht, als ich aufwachte. Simon war wohl schon länger wach, er hatte sich bereits angezogen, etwas zu essen gemacht und saß vor mich und beobachtete mich. Er war das erste, was ich sah und das machte mich unglaublich glücklich.
,,Guten Morgen", sagte ich mit kratziger Stimme und hielt die Arme hoch, als Aufforderung nach einer Umarmung. Ich musste wie ein Fisch auf dem Trockenen ausgehen haben. Simon lachte kurz und kuschelte sich dann an mich. ,,Guten Morgen", sagte er leise und schloss die Augen, als ich seinen Kopf streichelte. Für einen Moment blieben wir noch so liegen, Simi in meinem Arm und ich in Gedanken bei ihm. Wir sagten nichts und für einen Moment hätte man meinen können, wir wären wieder eingeschlafen. Bis Simon mir dann sagte, wie viel Uhr es ist.... Schnell machte ich mich fertig und fluchte währenddessen immer wieder leise, was der Kleinere sehr amüsant fand.
Grinsend saß er auf dem Bett und sah mir zu, wie ich von Ecke zu Ecke stolperte, weil ich den Hoodie falsch herum angezogen hatte und jetzt die Kapuze vor meinem Gesicht hing. Klar, ich hätte sie einfach runternehmen können, aber Simon zum lachen zu bringen, war einfach ein zu schönes Gefühl.
Als ich dann fertig war, waren Lu und Ardy auch schon da und klingelten. Simon und ich hechteten zur Tür, wobei keiner von uns bemerkte, dass unsere Hände verschränkt waren.
Wir öffneten also gemeinsam die Tür und begrüßten die Beiden. Luna bemerkte unsere Hände sofort und nickte wissend mit einem lächeln im Gesicht. Sie wusste also anscheinend mehr, als ich dachte. ,,Dann los!" meinte Ardy, welcher jetzt auch bemerkt hatte, was Simon und ich teilten.
Luna, die mir gestern noch geschrieben hat, dass wir heute zur Wache kommen sollten, setzte uns während der Autofahrt über alles in Kenntnis, was die Polizisten ihr gegenüber am Telefon erwähnt haben. ,,T, sie meinten, sie hätten noch einige wichtige Aspekte
abgeklärt, mit einberechnet oder wie auch immer, jedenfalls... Haben sie wohl nichts gefunden, was gegen dich spricht, wenn ich das richtig verstanden habe...."
Zum Ende hin wurde sie etwas leiser und zögerlicher, als hätte sie Angst, ich würde ihr etwas tun. Das zu bemerken tat weh. Sehr, sehr weh. Ich sagte nichts Meine Freunde, selbst meine Freunde dachten, ich wäre ein Mörder!

Auf der Wache wurde ich sofort von zwei Polizisten von meinen Freunden getrennt und in Gewahrsam genommen.
,,Wenn sie uns bitte folgen würden...", meine ein klein gewachsener, breiter Mann in Uniform, welcher mich am Arm hielt. Einen blöden Kommentar dazu verkniff ich mir, der würde mir mit Sicherheit nicht helfen. Also ging ich einfach mit, etwas anderes blieb mir eh nicht übrig. Die Beamten führten mich in einen kleinen, karg eingerichteten Raum mit dreckig grauen Wänden und dunklen, harten Fließen als Bodenbelag.
In der Mitte stand ein Tisch, auf einer Seite stand ein Stuhl, auf der anderen erkannte ich die Umrisse von zwei Stühlen. Auf einem davon saß eine Beamte, welche aufstand, als sie uns erblickte. ,,Guten Tag, Herr Tjarks. Setzten sie sich doch!", meinte sie kühl und deutete auf den Stuhl gegenüber von ihr. Ich folge dem unterschwelligen Befehl und sie fuhr fort. Dabei lehnte sich sie sich gegen den Tisch. ,,Herr Tjarks, wie sie wissen, haben wir noch einige Nachforschungen angestellt und haben dabei folgendes erfahren:", sie machte eine Pause, um dem Moment einen anderen Reiz zu geben, ,,Sie waren der Letzte, der vor der Tat im Studio waren und sie waren auch der Erste, der danach die Räumlichkeiten aufsuchte. Sie können sich vorstellen, dass das nicht für Sie spricht?"
Ich nickte leicht.
Mein Blick war von Angst skizziert und mittlerweile musste ich aussehen, wie das, was ich war. Ein Vampir.
Doch sie ließ sich davon nicht beirren.
,,Desweiteren meinten ihre Freunde, dass Sie öfter Nachts unterwegs sind. Als wäre das nicht genug, haben wir weitere Gegenstände gefunden, die Ihnen gehören dürften."
Sie knallte ein Butterfly-Taschenmesser, meinen Beistift mit Noten darauf und mein Skizzenbuch mit einer solchen Geschwindigkeit auf den Tisch, dass ich zusammenzuckte. Erst dann realisierte ich, was hier gerade passiert war. Es wurden "Beweise" für den angeblich meinen Mord gefunden und ich konnte mich nicht rausreden. An dem Taschenmesser klebte noch ein wenig Blut und auch das Buch war nicht ohne davon gekommen.
,,Wir werden sie vorerst in eine nahegelegene Nervenheilanstalt überweisen, wo sie so lange bleiben, bis der Fall geklärt und gegebenenfalls Sie in Behandlung sind."
Ich sagte nichts, zu geschockt war ich.
Das durfte doch nicht wahr sein! Was sollte ich jetzt tun? Eiskalte und nackte Panik ergriff mich, mir wurde kalt und ich fing an zu zittern. Mein Atem beschleunigte sich und meine Gedanken rasten.
Ich spürte zwei kräftige Hände an den Armen, welche mir plötzlich nach hinten verdreht an meinen Rücken gepresst wurden. Ich sog scharf die Luft ein und sogleich wurde ich nach oben und durch die Tür gezogen. Das letzte, was ich hörte war ein ,,Ihre Freunde werden in Kenntnis gesetzt", bevor meine Nerven aufgaben, sich mein Gleichgewichtssinn in den Urlaub verabschiedete und es schwarz wurde. Wie durch Watte hörte ich, wie der Polizist nur schnaufte und mich hochzuheben schien, danach waren auch meine restlichen Sinne wie auf Eis gelegt.

-----------------------------------------------------------
Guten Morgen, oder wann auch immer ihr das hier gerade gelesen habt.
Joaaaaaa wie geht das alles weiter?
Ich bin ehrlich: Ich habe keine Ahnung! xd
Naja, was soll ich noch sagen?
Have a nice day! :)

Midnight | Taddl x WavvyboiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt