Kapitel 20 ~ Alte Freundschaft

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Als ich am nächsten Morgen in seinen Armen erwachte, spürte ich nichts als pures Glück. Mein Herz schlug allein bei dem Gedanken an die letzte Nacht schneller und ich musste unwillkürlich lächeln. Mein Kopf ruhte an seiner Brust und Haare kitzelten meine Wange. Ich hätte Stunden so daliegen können, doch plötzlich wurde mir schlagartig bewusst, dass es vielleicht unsere letzte gemeinsame Nacht gewesen sein konnte. Die Waldelben, mein ehemaliges Volk, würde alles daran setzten die reinen Edelsteine aus Sternenlicht zurück zu bekommen und auch vor einer blutigen Schlacht würde König Thranduil keineswegs zurück schrecken, war er doch klar im Vorteil und zahlenmäßig weit überlegen.

Bei dem Gedanken, das Kili etwas zustoßen könnte erschauderte ich. Soweit durfte es nicht kommen. Es durfte hier nicht enden!

Sanft strich ich ihm mit meiner Hand über die Brust und seufzte.

„Es wird dir nicht gefallen, aber es ist zu unser aller Besten.“ , flüsterte ich so leise, dass er es wahrscheinlich gar nicht hörte und stand vorsichtig auf.

Ich hatte eine Entscheidung gefällt. Ich musste etwas tun! Und auch wenn Thorin und all die anderen es mit großer Sicherheit als Verrat deuten würden, ich musste zu Legolas und ihn überzeugen, dass die Zwerge keinen Krieg wollten.

Schnell und leise zog ich mir meine Kleidung an, nahm den Bogen und den Köcher und machte mich auf den Weg.

Es war ein schreckliches Gefühl Kili dort zu lassen, ohne eine Erklärung, doch nur so konnte es funktionieren.

Es war noch sehr früh, alle schienen noch zu schlafen und so machte ich mich auf den Weg in den Schatzsaal, um wenigstens eine Hand voll der Steine mitzunehmen, die der Elbenkönig verlangte.

Thorin würde vollkommen ausflippen … Doch ich tat es trotz dessen.

Besagte Edelsteine lagen in einer großen Kiste aus Holz, am Rande eines Goldhaufens. Eilig steckte ich ein paar Ketten und eine Tiara in meine Taschen und lief davon.

Niemand hatte mich gesehen, niemand würde es bemerken …

Ohne weitere Umwege eilte ich zum Zwergentor zurück, durch welches wir einst den Erebor gemeinsam betraten.

Ich sog die frische Luft ein und genoss die Strahlen der aufgehenden Sonne auf meiner Haut. Viel zu lange war ich schon in diesem Berg gewesen.

Mein Blick glitt hinunter, in die zerstörte Stadt Thal, in der die Elben sich bereits kampfbereit machten.

Raschen Schrittes lief ich den Berghang hinab, durch die Einöde Smaug's hindurch, bis hin zum Stadttor von Thal, welches von zwei Elben bewacht wurde.

„Was wollt ihr hier? Ihr seid nicht mehr willkommen in unserem Volke, Elennya.“ , sprach der eine Wächter und funkelte mich an.

„Ich muss den Prinzen sprechen. Es ist dringend. Bitte.“ , sagte ich etwas außer Atem.

Über Wächter am Stadttor hatte ich mir natürlich keine Gedanken gemacht.

„Prinz Legolas ist beschäftigt. Wir haben Anordnungen niemanden hineinzulassen.“ , antwortete nun der andere Wächter und grinste hämisch.

„Ich muss aber hinein!!!“ , schrie ich nun beinahe und verlor die Geduld.

„Warum sollten wir wegen eines Zwergenmädchens unsere Befehle missachten?“

„Weil dieses Zwergenmädchen hat, was der König verlangt!“ , gab ich knapp zurück und holte eine der Ketten aus meiner Tasche.

Die Augen der beiden weiteten sich und sprachlos sahen sie mich an, bevor sie untereinander Blicke austauschten und mich ohne ein weiteres Wort passieren ließen.

My Own Journey - Die Halbelbin [Hobbit FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt