Es war, als wäre ich in einem Alptraum gefangen! Um mich herum herrschte pure Panik. Etwa zwanzig Meter von uns entfernt kamen sie aus dem Wald. Sie mussten die Zwerge gesehen haben, die Wache am Ufer gehalten hatten und sich von hinten angeschlichen haben. Clever.
Thorin bemerkte sie als erster von uns. „Orks! Alle auf die Beine!“
Alle sprangen auf. Niemand hatte noch Waffen, geschweige denn, etwas um sich zu verteidigen. Es wurde ihnen alles genommen, in den Verliesen von Thranduil.
Es trennten uns jetzt noch etwa zehn Meter von den ersten der Orktruppe. Es mussten an die fünfzehn Stück sein. Und sie sahen noch schrecklicher aus, als ich es mir jemals geträumt hatte. Noch viel schlimmer, als die Erzählungen meiner Mutter. Sie waren riesig groß und sehr kräftig. Ihre Haut war von verschiedenen, krank aussehenden Farbtönen und mit Geschwüren und Pusteln übersät.
Die Gesichter waren verzerrt und aus ihren irren Augen sprach der pure Hass und die Lust zu töten.. Ich bekam Panik.
„Lauft!!! Lauft zum Fluss!“ , schrie Thorin und alle setzten sich ruckartig in Bewegung.
Raus aus dem Wald, zum Fluss, was sollte es uns bringen, wäre es doch nur ein anderer Ort, an dem wir sterben würden. Ich konnte mich nicht bewegen. Die Zwerge rannten an mir vorbei, ich hörte die Schreie und Rufe, hörte die Orks brüllen, doch es war fern von mir. Wie in Trance sah ich Kili, der vor mir stand und mir etwas zu rief, weglaufen, ja ich sollte weglaufen …
Dann, plötzlich, fiel mein Blick auf meinen Bogen und die Pfeile. Er war nicht weit entfernt, doch die Orks waren bereits da. „Kili!“, schrie ich, doch es war zu spät, ein Ork traf ihn mit seinem Arm am Kopf. Kili taumelte hin und her. Er sah mich an. Blieb stehen. „Ich schaff das. Los! Komm jetzt!“ , schrie er. Ich hatte meinen Schock überwunden. Wollte, nein musste überleben! Ich schlug einen Haken und rannte an Kili und dem Ork vorbei. Der Ork folgte mir und lies von Kili ab. Noch einen Haken, einmal um den Baum, einem Ork ausweichen. Ich schnappte mir im Lauf meinen Bogen und den Köcher mit den Pfeilen, dann rannte ich zurück zu Kili. „Lauf, los! Zu Thorin!“ Kili setzte sich in Bewegung. Den Ork, der es nun wieder auf Kili abgesehen hatte, erschoss ich mit einem gekonnten Treffer, mitten zwischen seine abscheulichen Augen.
Er grunzte kurz und ging dann zu Boden. Im Vorbeilaufen zog ich meinen Pfeil aus seinem Schädel und legte diesen wieder an die Sehne. Es war nur noch ein kurzes Stück zum Ufer. Wir hörten die anderen Zwerge brüllen und schreien.
Als sie in Sichtweite kamen, sah ich, dass sie allesamt mit Stöcken und Steinen, die sie am Flussufer gefunden hatten, gegen ihre Widersacher kämpften.
Thorin stand in der Mitte und kämpfte gegen einen sehr großen Ork. Sein Kopf war von Eisenplatten gespickt, die aussahen, als hätte er sie sich selbst eingepflanzt. Immer wieder schlug Thorin auf ihn ein, doch es wirkte, als würden all seine Schläge an dem Ork abprallen.
„Bolg … „ , flüsterte Kili. „Bolg?“ , verwirrt sah ich Kili an. Dieses Ding hatte einen Namen?
„Er ist ein Spross von Azog, dem Schänder, Thorin's Erzfeind. Sie versuchen die Linie Durin's auszulöschen. Angefangen mit Thorin.“ Mir wurde schlecht. Das klang übel und es sah nicht so aus, als hätte Thorin viele Chancen. Auch die anderen Zwerge kämpften wacker, sogar Bilbo bewarf einige der Orks mit Steinen, doch es schien aussichtslos.
Thorin ging zu Boden. Bolg holte aus und traf ihn hart an der Schläfe. Ohne nachzudenken setzte ich meinen Pfeil an und schoss ihn ab. Genau in das Genick dieses Ungeheuers.
Sein Brüllen ging mir durch Mark und Bein und als er sich zu mir drehte, gefror mir das Blut in den Adern. Es war scheußlich. Mit beinahe toten Augen sah er mich an. Etwa zwei Meter groß und mit wutverzerrtem Gesicht. Von Thorin lies er ab, doch nun kam er auf mich zu. Reagieren konnte ich nicht. Meine Glieder waren wie Blei und ich schaute nur zu dem Monster, welches sich auf mich zu bewegte und mich töten würde. „Erschieße ihn!!! Los!“ , brüllte Thorin mir zu, doch ich konnte nicht. Etwas riss an meinem Bogen. Es war Kili. Ich lies los und bereitete mich auf meinen Tod vor. Würde es weh tun? Würde es schnell gehen? Sehe ich Mutter wieder?
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My Own Journey - Die Halbelbin [Hobbit FF]
Fiksi PenggemarHallo, dies ist meine erste fanfiction hier auf Wattpad. :) Ich schreibe hier in der Ich-Form. Freu mich über Votes und Kommentare. ;) Elennya ist eine Halbelbin, die im Waldlandreich Thranduils lebt, bis hin zu dem Tag, an dem sie auf riskante Ar...