Ich erschrak und riss meine Augen auf. Verdammt! Das hätte nicht passieren dürfen! In meinem Schlafgewand hockte ich neben der Zelle der Zwerge, der Speer des Wächters auf meine Brust gerichtet. „Elennya!? - Was tust du hier!? Und … in dem Aufzug!? Was ist hier los??“
„Ich ähem … mir … also ich … ich war schon wach und … ich schlafwandle!“ Etwas anderes viel mir gerade tatsächlich nicht ein und ganz sicher sah man mir an der Nasenspitze an, das ich gelogen hatte.
Die Wache runzelte die Stirn. „Ich muss das Thranduil melden, Elennya, so geht das nicht. Ich hätte dich beinahe erstochen.“ Wenigstens nahm er nun den Speer von meiner Brust und ich traute mich wieder, ein wenig mehr zu atmen.
„Elennya!?“ Natürlich hatten Kili und Fili mitbekommen, dass hier draußen etwas los war. Kili trat an die Stangen heran und besah sich meine missliche Lage. Er musterte mich von Kopf bis Fuß und grinste breit. Dann viel mir ein, dass ich lediglich mein Nachtgewand trug und ich wurde feuerrot. - Verdammt!
„Was machst du hier?“ , fragte er mich. „Ich schlafwandle?“ Nun lachte er. So lustig wie das für ihn zu sein schien, so unangenehm war mir die ganze Situation. Wieder blickte ich zu der Wache.
„Bitte sagt nichts dem König. Ich würde meine Stelle verlieren, oder gar schlimmeres. Bitte. Normalerweise schließe ich die Tür ab, sodass ich des nachts nicht in den Gängen umherwandern kann. Ich vergaß es vor Erschöpfung gestern Abend. Bitte habt Verständnis.“
Ich hasste es zu betteln und natürlich log ich wieder, aber es war mir egal. Ich musste aus dieser blöden Situation heraus kommen. Unversehrt.
„Was habe ich davon, euch laufen zu lassen, Elennya!?“ Das konnte doch nicht wahr sein … er wollte eine Gegenleistung? Noch bevor ich meiner Empörung Luft machen konnte, mischte sich Kili ein. „Sie könnte doch Euren Dienst des Nachts übernehmen? Ein Schichttausch für … fünf Tage?“ Wieder grinste Kili unverschämt breit.
„Klappe Zwerg! Was ich haben will, bestimme ich selbst!“ Nachdenklich sah er mich an. Wieder erhob er den Speer. „Aber ich muss sagen, die Nachtschicht nervt. Und dein Dienst ist sehr viel angenehmer, Elennya. Wir tauschen. Für fünf Tage.“ Erleichtert atmete ich aus. „Ja, das geht in Ordnung.“ „Geh dich umziehen. Du übernimmst sofort.“
Ich sprang auf meine Füße, nickte kurz und schon war ich auf den Treppen verschwunden. Ich lief eilig in mein Schlafgemach und zog mich um. So ein Ärger! Warum habe ich nicht richtig aufgepasst!? So unvorsichtig war ich sonst niemals! Und wenn ich die Situation nochmals durchging … Kili hat sich genau zur richtigen Zeit eingemischt. Er hatte gewusst, wie ungern die Wache den Nachtdienst machte und er ahnte wahrscheinlich auch, dass ich gerade dabei gewesen bin auszuflippen … So gesehen, hatte er wohl das Schlimmste verhindert.
Als ich fertig war lief ich in voller Montur wieder hinunter und war bereit den Nachtdienst zu übernehmen.
„Da bin ich, Ihr könnt gehen. Vielen Dank für Eure Güte.“ Unterwürfig neigte ich den Kopf. „Ist schon recht. Ich werde des Morgens kommen und dich ablösen. Bis dahin.“ Er übergab mir die Schlüssel und entfernte sich.
Erleichtert lies ich mich auf den Stuhl fallen und atmete laut aus.
„Da habt Ihr aber Glück gehabt. Der hätte Euch ja locker erstechen können. Wäre schade gewesen.“
Das war natürlich Kili, der wieder an der Zellentür stand. „Was habt Ihr hier gemacht? Warum saßt Ihr vor der Zelle?“ „Das habe ich doch schon gesagt. Ich schlafwandle gelegentlich und habe vergessen meine Tür abzuschließen.“
Er grinste. „Ich glaube Euch kein Wort“ „Dein Pech, Zwerg.“ Missmutig drehte ich mich um.
„Dann werden das ja nun endlich mal nette Nächte hier in dieser Zelle.“ „Macht Euch eure Nächte so nett, wie Ihr es wollt. Ich werde daran gewiss nicht teilhaben.“
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My Own Journey - Die Halbelbin [Hobbit FF]
FanfictionHallo, dies ist meine erste fanfiction hier auf Wattpad. :) Ich schreibe hier in der Ich-Form. Freu mich über Votes und Kommentare. ;) Elennya ist eine Halbelbin, die im Waldlandreich Thranduils lebt, bis hin zu dem Tag, an dem sie auf riskante Ar...