Wir kamen schneller als erwartet in die Nähe von Seestadt. Während Bard noch außerhalb der Stadt an Land ging und mit einem schmierigen Typen verhandelte, wartete ich auf dem Kahn.
Eines musste man den Zwergen in dieser Situation lassen, sie gaben in den Fässern keinen Laut von sich.
Bard kam zurück, auf seinem Gesicht ein zufriedenes Grinsen. Ich konnte nur hoffen, dass es etwas Gutes verheißen möge.
„Ein Stück noch und wie verladen frischen Fisch in die Fässer, damit die Zwerge unentdeckt bleiben, wenn jemand hinein sieht.“
„Fisch!? Du willst die Zwerge in Fisch verstecken?“ , gluckste ich, doch ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie eine solche Prozedur kommentarlos über sich ergehen lassen würden.„Eine andere Möglichkeit gibt es nicht, um ungesehen in die Stadt zu gelangen. Der Bürgermeister lässt alles bewachen. Jeder wird kontrolliert, ich ganz besonders.“
Die Zwerge flüsterten durcheinander, sie hatten mitbekommen, was besprochen wurde, trauten sich jedoch nicht, aus den sicheren Verstecken heraus, um Einspruch zu erheben.
Ich versuchte es zu ignorieren und konzentrierte mich auf Bard. Er schien eine Menge an Geheimnissen zu hüten.
Er ganz besonders? Wie hatte er das gemeint? Doch ich kam nicht dazu, diese Frage zu stellen, denn schon waren wir bei einem Fischer angekommen und hielten an. Bard sprang von Bord und schlug mit dem alten Mann die Hände zusammen.
Dann betätigte er einen Hebel und ein kleiner Kran, der ein ganzes Netz voller Fischer geladen hatte, entleerte seine Last über den Fässern mit den Zwergen darin.
Jedes der Fässer war bis zum Rand befüllt worden. Es knarschte und murrte aus ihnen heraus und ich konnte einige meiner Gefährten schimpfen hören. Verübeln konnte ich es ihnen nicht. Mit Fisch begraben zu werden muss eine schreckliche Erfahrung sein, die ich niemals machen wollen würde. Plötzlich war ich unserem Kahnführer sehr dankbar, dass er mich mit dieser Prozedur verschont hatte.
Ein ganzes Stück fuhren wir so beladen weiter, bis wir endlich das Zolltor der Stadt erreicht hatten.
Seestadt war einst eine wunderschöne kleine Stadt, mitten auf dem großen See gewesen.
Die Häuser wurden auf Stelzen erbaut und wo man hinsah war Wasser. Jeder der Bewohner besaß ein eigenes, kleines Boot und für den Fisch und den guten Wein war Seestadt in ganz Mittelerde bekannt.
Heute jedoch war es nur noch eine alte Stadt, die nach Tran und Schutz roch. Keiner lebte gerne hier und der Bürgermeister war bloß auf sich und sein Gold bedacht. Es musste schrecklich gewesen sein hier zu leben und ich war erschüttert von dem Gestank, der sich schon vor dem Zolltor verbreitete.
Dort angekommen hielten wir erneut an und wurden kontrolliert. Der Zollbeamte musterte mich mit scharfen Augen.
„Wer ist die?“, schnarrte er und schaute mich von oben bis unten genaustens an.
„Sie ist eine Elbin aus dem Waldlandreich. Sie kommt um sich hier umzusehen und König Thranduil von unserem Weinlagern zu berichten.“
Ich versuchte so auszusehen, als hörte ich diese Geschichte nicht zum ersten Mal und der Mensch nickte.
„Nun gut. Ich dachte schon du hättest dir ein Elbenmädchen angelacht. Auch wenn sie etwas klein ist.“
„Ich lache mir gar nichts an. Nun lasst uns passieren.“
Der Zollbeamte öffnete das Tor und wir führen in die Stadt hinein.
In der Stadt selbst bewegte man sich weitestgehend in Booten fort, doch gab es außerdem auch kleine Holzstege die die Häuser mit einander verbanden.
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My Own Journey - Die Halbelbin [Hobbit FF]
Fiksi PenggemarHallo, dies ist meine erste fanfiction hier auf Wattpad. :) Ich schreibe hier in der Ich-Form. Freu mich über Votes und Kommentare. ;) Elennya ist eine Halbelbin, die im Waldlandreich Thranduils lebt, bis hin zu dem Tag, an dem sie auf riskante Ar...