Mit jedem Stück, welches wir uns dem Berg nährten, ging es mir schlechter. Mein Gewissen und die Vernunft führten einen wohl niemals endenden Kampf und ich versuchte mir einzureden, dass es richtig war, was ich tat. Schließlich wollte ich meine Freunde retten, vor allem Kili und Fili! Ich würde es nicht ertragen können, wenn sie starben und auf ewig würde es mich verfolgen, hätte ich nicht zumindest den Versuch unternommen, ihnen zu helfen. Ob sie es nun gut heißen würden, oder nicht.
Der einsame Berg kam näher und langsam konnten wir die einzelnen Zwerge hoch oben auf dem Wall ausmachen. Jeden einzelnen von ihnen erkannte ich aus der Ferne, in ihrer Mitte Thorin, links und recht von ihm Kili und Fili …
Wenn meine Augen mich nicht trügten, trugen sie alle eine eiserne Rüstung und sahen nicht unbedingt so aus, als würden sie nach geben wollen. Ohje …
„Legolas?“ , flüsterte ich ganz leise.
„Ja, was ist los?“ , flüsterte er eben so leise zurück.
„Ich glaube langsam nicht mehr, dass es eine gute Idee gewesen ist. Was passiert, wenn sie trotzdem kämpfen werden und ich nichts dagegen tun kann?“ Ich drückte meine Stirn gegen seinen Rücken, in den weichen Stoff seines Elbenmantels und versuchte meinen Atem zu beruhigen.
„Wir werden einen Weg finden, mach dir keine Sorgen, deinen Zwergen passiert schon nichts.“ , gab er etwas verstimmt zur Antwort und unbeirrt ritten wir weiter voran.
Thranduil war an der Spitze des Heers bereits am Berg angekommen, sodass Legolas sein Pferd antrieb, schneller zu reiten, um aufzuschließen und dem Elbenkönig bei Seite zu stehen.
Noch hatte mich keiner der Zwerge entdeckt und ich wäre froh, wenn es so bleiben würde. Vielleicht konnte ich mich nach alledem einfach ungesehen wieder hinein schleichen und so tun, als hätte ich einen ganzen Tag verschlafen … unwahrscheinlich, aber möglich.?
Da ich so klein war, konnte ich mich gut hinter Legolas' Rücken verstecken, selbst als wir neben Thranduil ankamen und vor dem großen Tor standen.
„Ihr seid spät dran, Elbling! Hattet ihr nicht gesagt, ihr würdet des Morgens kommen?“ , rief Thorin hinunter und klang dabei sehr ärgerlich.
„Wir hatten es uns anders überlegt und wollten euch noch ein wenig Zeit geben, um eure Lage nochmals zu überdenken.“ , war die Antwort Thranduil's .
Thorin sah aus, als hätte er ihm ins Gesicht geschlagen, voller Hass sah er auf uns herab und hätte ich nicht gewusst, das hinter uns ein ganzer Elbenheer stand, hätte man meinen können, Thorin wäre derjenige, der die Übermacht dieser Situation inne hatte.
Vorsichtig blickte ich seitlich an Legolas vorbei und suchte nach Kili. Er stand direkt an Thorin's Seite und schaute immer wieder durch die Reihen der Elben. Er suchte nach mir. Er wusste, dass ich hier unten war.
„Wir brauchen keinerlei Zeit zum Überdenken! Dies ist unsere Heimat und unser Besitz! Seht zu, dass ihr dorthin zurückkehrt, wo ihr hingehört, Waldelb!“
Thranduil versteifte sich auf seinem Pferd neben uns und ich spürte, wie sein Zorn wuchs. Nicht mehr lange würde er dieses Spielchen spielen und mir musste schnell etwas einfallen, um Thorin umzustimmen. Also stieg ich vom Rücken des Pferdes ab und landete zwischen Legolas und seinem Vater, auf meinen Füßen.
Meine Ohren rauschten vor Aufregung und mein Herz raste. Beklommen sah ich hinauf und in die geschockten Gesichter meiner Freunde. Nur Thorin lächelte wissend.
„Ich wusste, du würdest uns verraten, Halbelbin!“ , schrie er und deutete mit seinem Finger auf mich.
Ich sammelte mein letztes bisschen Mut, holte tief Luft und begann zu sprechen.
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My Own Journey - Die Halbelbin [Hobbit FF]
ФанфикHallo, dies ist meine erste fanfiction hier auf Wattpad. :) Ich schreibe hier in der Ich-Form. Freu mich über Votes und Kommentare. ;) Elennya ist eine Halbelbin, die im Waldlandreich Thranduils lebt, bis hin zu dem Tag, an dem sie auf riskante Ar...