Kapitel 12

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Meli's P.O.V.

Es ist komisch mit jemandem zu reden, den man erst seit einem Tag kennt. Aber noch komischer ist, dass wenn man in der nähe dieser Person ist, sich geborgen fühlt, ohne diese Person richtig zu kennen und schon ein gewisses Vertrauen zu der Person aufgebaut hat. Ich weiss nicht warum, aber Phinix lässt mich so fühlen. Ich kenne ihn kaum, aber würde er mir sagen, spring von der Brücke, ich fange dich, würde ich ohne zu zögern springen, weil ich ihm vertraue. Seine Augen lassen mich über Dinge nachdenken, über die ich nie nachgedacht habe. Wie wäre es gewesen, wenn ich wie ein normales kind aufgewachsen wäre? Was wäre aus mir geworden, mit einer schönen kindheit?

Wieso war ich die jenige, die so leiden musste? Könnte ich jemals wieder vertrauen zu Menschen aufbauen?

So viele Fragen aber keine Antwort, aber eine Antwort habe ich, ich könnte erst wieder leben, wenn mein Stiefvater nicht mehr unter den lebenden weilt, und ich meine Rache für all das, was er mir angetan hat, bekomme.

"Meli? Meli! Alles in ordnung?"

Riss mich Lea aus meinen Gedanken

"Eh ehm ja alles okay ich muss kurz... frische Luft schnappen gehen"

Ich lief an Lea und Jakob vorbei. Liess eine. Etwas enttäuschten und nachdenkichen Phinix ohne Antwort sitzen und lief raus aus der Küche und in den Garten.

Phinix P.O.V.

Worüber denkt sie nach? Ich weiss nicht was mit ihr passiert ist oder warum sie so ist, aber ich werde es herausfinden und ihr helfen. Ich will, dass sie lebt dass sie spass hat, dass sie Gefühle zulässt. Sie darf nicht so enden und ich werde dabei helfen. Ich bin kein herzloser Mensch, ich passe nur auf, wem ich es anvertraue und deshalb diese kalte Art von mir und so muss es ihr auch gehen. Sie wurde mal verletzt und blockt alle Gefühle ab, die sie früher mal zugelassen hat. Sie war eine schwache und gebrochene Person, aber mit der Zeit, gewöhnte sie sich an den Schmerz und passte sich dem entsprechend an.

Ich sagte Lea, dass ich nach ihr sehe und sie nickte nur

Ich lief ihr hinterher und sah sie auf der Hollywood-schaukel sitzen. Ich setzte mich neben ihr auf die Schaukel und keiner von uns sagte was. Dann fing sie an zu sprechen

"Weisst du Phinix! Ich weiss nicht, wieso du dich so für mich und meine Vergangenheit interessierst. Ich weiss nicht, warum du mich nicht in ruhe lässt, so wie die anderen. Warum redest du überhaupt mit mir? ich bin ein Mädchen, so wie 1'000'000 andere auch. Also was willst du von mir?"

"Das ist es ja du bist nicht wie die andern, du bist anders auf eine positive Art. Du lässt dich nicht unterkriegen, hast deinen eigenen Willen und lebst nach deinen Regeln. Noch nie hat ein Mädchen mir die Stirn geboten oder mich herausgefordert, so wie du es getan hast. Bevor du kamst sah ich Mädchen als Spielzeuge und mir waren deren Gefühle egal, nur bei dir ist es nicht so. Ich will dein Vertrauen ich weiss nicht wieso aber ich will dir helfen. "

"Wobei helfen?"

"Ich will, dass du wieder lebst, dass du wieder frei bist und dich öffnen kannst. Du sollst wieder vertrauen zu anderen aufbauen. Ich will dir helfen"

"Du willst mir helfen? Hilf dir selber! Ich brauche keinen, ich kämpfe für mich allein. Das war schon immer so, ich war schon immer so und es wird auch so bleiben. Also lass mal dein Getue, hab kein Bock auf Menschen,die mir sagen, dass sie helfen, aber mich nur noch mehr zerstören. Ich hab gelernt auf mich selber aufzupassen und ohne Hilfe auszukommen und jetzt muss ich keine von einem Jungen wie dir annehmen."

Sie stand auf und ging wieder rein. Ich sass da noch und starrte auf die Wiese.

Sobald ich das Wort helfen oder Vergangenheit anspreche blockt sie ab und verschließt sich. Aber warum ? Wer hat sie so zerstört, damit sie niemandem mehr vertraut? Was ist an dem Tag, an dem sie zusammengebrochen ist, wirklich passiert? Ich merkte, wie sich jemand neben mich setzte und ich wusste das es Jakob ist.

"Du magst sie oder?"

Sagte er mir und ich starrte weiterhin diese grüne schöne Wiese an.

"Sie ist anders als die Mädchen, die wir hatten. Man kann nichts aus ihr lesen. Sie ist wie ein Buch mit weißen Seiten, die aber dennoch beschrieben sind. Jakob was ist aus ihr geworden? Warum ist sie so ?"

"Als wir sie damals aus dem Heim geholt haben, war sie voller offener Wunden und blauen Flecken. Sie war abgemagert und so zerbrechlich, aber sie hatte schon immer diese starke Persönlichkeit. Sie hat sich niemals unterkriegen lassen und niemand konnte ihr was sagen. Sie war stur und wollte alles immer alleine machen. Jede Hilfe lehnte sie ab und das tut sie immernoch."

Ich schaute ihn an und sah, dass er ebenfalls nachdenklich aussah.

Ich werde noch wissen was passiert ist und ich werde diesem Mädchen ein Herz geben und dieses Herz, werde ich in meinen Händen tragen und darauf aufpassen, als wäre es mein eigenes.

Zuerst muss ich aber ersteinmal ihr Vertrauen gewinnen, aber wie ich das machen soll weiss ich nicht...

...

Hey leute neues kapi und ich hoffe es hat euch gefallen

Kommis und votes wären toll

L.G. SUSAN

Das Mädchen ohne HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt