Kapitel 32

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Phinix

Hoffnung. Hoffnung lässt Menschen kämpfen. Hoffnung lässt Menschen nicht aufgeben. Da wo Hoffnung ist, ist auch ein Wille. Menschen brauchen Hoffnung, um nicht loszulassen. Menschen brauchen Hoffnung, um sich mit ihr aufzubauen. Menschen brauchen Hoffnung, damit sie immer im Hinterkopf behalten, dass es nicht vorbei ist. Hoffnung ist dieser kleine Funke, der wächst und schrumpft, aber nicht aus geht. Sie bleibt immer, egal wie sehr man daran zweifelt. Sie bleibt, bis man mit eigenen Sinnen spürt, dass es endgültig vorbei ist. Doch bis es soweit ist, hofft man. Bewusst oder auch unbewusst. Diese Hoffnung ist das Licht, das uns zum kämpfen bringt. Das uns auch den dunkelsten Gang aufhellen kann. Hoffnung ist der Glaube an das unmöglich zu scheinende Ereignis, das trotzdem möglich ist.

Ich  fing den fallenden zerbrechlichen Körper auf und legte Melanie auf das Sofa. Sie verliert sehr viel Blut und ihr Körper zittert. Ich bekam etwas panik, aber musste stark bleiben. Ich stand auf und rief einen guten Kumpel von uns an.

"Damian.... ja ganz gut....meine Freundin hat eine Schusswunde und liegt bewusstlos auf der Couch...ja hat sie...mach ich...alte Lagerhalle im Untergrund...ja mach ich...okay bis gleich."

Damit legte ich auf und befolgte die Anweisungen, die mir Damian gegeben hat. Sein Vater ist Chirurg und deshalb kennt er sich damit aus.

"Wir sollen ein Zimmer freiräumen und alles desinfizieren. Wir müssen versuchen, das fliessende Blut der Schusswunde, wieder unter Kontrolle zu bekommen."

Ich sah alle an und sie fingen an alles zu machen. Jeder wusste aus unheimlichen Gründen, was er zu tun hat. Ich half Lea die Blutung zu stoppen, wärend der Rest den "OP-Saal" vorbereiten. Nach 10 minuten hörten wir auch schon Lexi und die bekannte Stimme von Damian. Er kam sofort und ich trug Meli ins Zimmer. Dann ging ich raus und setzte mich auf das Sofa. Die Couch auf der Meli bis vor kurzem lag, ist voller Blut und auch der Boden. Ich beugte mich vor und legte meine Ellenbogen auf meine Kniee und meinen Kopf auf meine Hände. So verharrte ich gefühlte 10 Stunden, ehe sich jemand neben mich setzte. Ich wusste, dass es Jakob ist.

"Alles wird gut."

"Ach lass stecken. Du weisst doch garnicht, ob alles gut wird. Ihr sagt alle es wird schon oder alles wird gut, aber genau wie ich, wisst ihr, dass es ganz und garnicht gut ist. Wir können nur hoffen, deshalb ist es nicht nötig aussagen zu treffen, die einem nicht weiterhelfen. Ich weiss, du willst nur helfen, aber so schafft das keiner."

Ich legte mein Gesicht wieder in meine Hände und unterdrückte eine Träne. Ja ich liebe sie. Sie ist mein Ein und Alles. Was soll ich ohne sie machen? Als sie noch nicht da war hatte ich kein Leben. Ich wusste nicht was es heisst, einen wichtigen Menschen im Leben zu haben. Ich wusste nicht was es heisst zu Lieben. Ich wusste nicht, dass ich einen Menschen mal mehr Liebe, als ich mich selber Liebe. Ich weiss, Meli ist ein starkes Mädchen. Das stärkste das mir jemals über den Weg gelaufen ist, aber auch der stärkste Mensch hat wunde Punkte und kommt irgendwann an seine Grenzen. Meli musste in ihrem Leben so viele strapazen ertragen, aber sie stand bis jetzt. Ich kann verstehen, wenn sie denkt, das es nichts mehr gäbe, wofür es sich lohnt zu kämpfen. Doch insgeheim wünschte ich mir, dass sie sich doch dafür entscheidet zu kämpfen und uns beziehungsweise mich nicht im Stich zu lassen. Zwar ist es etwas egoistisch, doch ich brauche sie. Ich kann nur hoffen.

"Phinix welche Blutgruppe hast du?"

"0 positiv wieso? Ist was passiert? "

"Wir brauchen Blut undzwar eine Menge."

Weiter konnte er nicht reden, denn ich rannte ins Bad und desinfizierte mich. Dann zog ich mir einen dieser Krankenhaussachen an, die bei uns in Schränken gelagert werden, da solche Op's bei uns zur Routine gehören. Ich lief dann mit Damian ins Zimmer und sah sie da liegen. Sie ist ganz blass und ihre Augenringe sind deutlich zu erkennen. Sie liegt da, mit blauen Lippen und geschlossenen Augen. Sie ähnelt einer Leiche. Diese Vorstellung gefällt mir garnicht. Ich setzte mich auf einen Stuhl und krempelte meinen Ärmel hoch. Dann säuberte er die Stelle an meinem Ellenbogen und führte die Spitze, die an einem Infusionsbeutel hang in meine Vene. Nach c.a. 2 Minuten sah man mein Blut den langen Schlauch in den Beutel sinken. Nach 10 Minuten wurde mir die Spitze wieder entfernt und ich ging raus. Ich setzte mich wieder und dann kam Lea mit einem Glas Wasser.

"Ich will nicht trinken."

"Musst du aber. Du hast Blut gespendet und das eine Menge. Und du musst fit sein. Wer weiss vielleicht brauchen wir noch mehr?"

Sie hat recht. Ich nahm ihr das Glas dankend aus der Hand und trank es aus. Sie setzte sich neben mich und lehnte ihren Kopf an meine Schulter. Ich bewegte mich nicht ich schaute einfach starr gerade aus. Wir verharrten so lange, denn Lea ist bereits eingeschlafen und wo Jakob ist? Keine Ahnung. Ich nahm sie auf den Arm und trug sie in ihr Zimmer. Dann lief ich wieder ins Wohnzimmer und setzte mich auf das Sofa. Das Blut wurde mittlerweile auch schon entfernt. Das einzige was bleibt sind: ich, das Sofa und meine Erinnerungen an die Zeit mit ihr. Ich bin mir sicher, dass sie nicht aufgeben wird sie schafft es. Es ist Melanie sie muss es schaffen...

...
Hey leute totaaalll lw finde ich
Ich hoffe es hat euch trzd gefallen
Lg susan

Das Mädchen ohne HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt