Kapitel 7 - Albträume

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Als er die Augen aufschlug, war da Dunkelheit und Kälte. Ein Drücken auf seiner Brust, so unerbittlich, dass es schmerzte. Träume von längst vergangenen Zeiten, Schmerz und Einsamkeit. Er brauchte Zeit, bis er das grüne Licht, das durch die Vorhänge drang, wahrnehmen konnte. Das waren Nordlichter. Und Nordlichter hießen, dass er weg war. Weit, weit weg von Taki.

Sein Herz pochte, das, das dort saß, wo Herzen normalerweise saßen und sein Kopf dröhnte. Er überlegte, aufzustehen. Er war sich nicht sicher, ob Shouta dadurch aufwachen würde und er wollte ihm keine Fragen beantworten. Er drehte sich um, zu Shouta, der nun mit dem Gesicht zu ihm lag, am Rande des Bettes. Ein paar Zentimeter zur Seite und er würde hinausfallen, das konnte Kakuzu trotz der Dunkelheit erkennen. Er runzelte die Stirn. Noch vor wenigen Stunden hatte er sich an ihn geklammert als hinge sein Leben davon ab und wollte unbedingt in diesem Bett schlafen. Jetzt konnte er nicht weiter weg von Kakuzu rutschten.

Errichtete sich auf, Shouta bewegte sich nicht. Langsam gewöhnte sich Kakuzu an die Dunkelheit, die Nordlichter spendeten genügend Licht, um Shoutas Gesicht erkennen zu können. Er wirkte entspannter als das letzte Mal als er ihm beim Schlafen beobachtet hatte.
Kakuzu rutschte aus dem Bett, suchte sich seine Kleidung zusammen und zog sie sich über. Rascheln, Shouta schnappte nach Luft und sofort wirbelte Kakuzu herum. Shouta lag halb aufgerichtet im Bett und seine Augen ... glühten? Sie sahen aus wie Nordlichter. Oder wie die Augen eines Tieres in der Nacht, wenn sie Licht reflektierten. Weder das Weiß, noch die Pupillen waren zu erkennen. Die Augen glimmten nur in diesem hellen Grün. Seltsam ausdruckslos.
Ein Kekkei Genkai, vermutlich. Kakuzu hatte keine Nerven, sich damit zu beschäftigen. Er würde Shouta wann anders darauf ansprechen, wenn er den Kopf dafür hatte.

Er verschwand aus dem Zimmer. In der Küche war es dunkler, die Fensterläden waren geschlossen und er brauchte ein wenig, bis er den Ofen gefunden und ein Feuer entfacht hatte. Er blieb neben ihm stehen, starrte in den Raum hinein. Sein Puls hatte sich beruhigt,die Kopfschmerzen waren noch da.

Es lag nicht am Alkohol, Kakuzu war zwar durchaus angetrunken gewesen,aber nicht genug, um einen heftigen Kater zu bekommen. Der Alkohol war für die Träume verantwortlich. Er träumte oft schlecht, wenn er trank.

Kakuzu seufzte tief. Er sollte nicht mehr trinken, gar nicht mehr. Er traf dumme Entscheidungen. Shouta zu ficken war vielleicht eine davon und er war sich nicht mehr sicher, ob sie es wirklich wiederholen sollten. Shouta war attraktiv und ziemlich willig und Kakuzu konnte endlich Sex haben, aber er hatte gemerkt, wies ein Hirn sich ausgeschaltet hatte. Er hatte an nichts anderes als Shouta und dessen Körper denken können, hatte alle Deckung fallen lassen.
Wann sollten sie das überhaupt wiederholen? Sie würden weiterreisen und Kakuzu würde garantiert nicht vor Hidan vögeln. Vielleicht würde das etwas ändern. Shouta hatte die Gewissheit, dass Kakuzu ihn ficken wollte und wie er Shouta kennen gelernt hatte, würde er sich etwas darauf einbilden.

Anderseits, was sollte es? Sie würden die Mission zu Ende bringen, ein paar Mal miteinander schlafen und sich danach nie wiedersehen. Ja, verdammt. Shouta war mit seinem symmetrischen Gesicht, den harten Wangenknochen und dem schlanken Körper gutaussehend. Beim Sex war er auszuhalten. Keine Widerworte, kein nerviges Plappern. Und alleine die Vorstellung, Shouta noch einmal in die Matratze zu drücken, sein Stöhnen zu hören, seine heiße Haut auf seiner und...

„Scheiße", sagte Kakuzu in die Stille.

Ein Krug Wasser stand neben der Spüle. Er goss sich es in einen Becher, trank ihn in einem Zug leer und goss nach. Überlegte und kam nicht zu einem Schluss. Er würde einfach schauen müssen, wie sich die Sache mit Shouta entwickelte und damit war es gut.

Sein Mantel war noch im Knechtzimmer und nur im Pullover was zu kalt, um raus zu gehen. Hidan konnte er nicht wecken. Er würde hierbleiben müssen. Noch ein Fehler, den er begangen hatte. Seine Sachen verstreut an einem fremden Ort zu lassen war dumm.
„Scheiße", sagte er noch einmal.

Nur wer frei ist, ist ein KönigWo Geschichten leben. Entdecke jetzt