Kapitel 18 - Rauchschwaden

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Triggerwarnung: Sexualisierte Gewalt



Shouta kotzte. Die Welt drehte sich und er klammerte sich hilfesuchend an eine Mauer. Sein Magen krampfte sich zusammen, er würgte, Erbrochenes spritzte auf seine Stiefel.

Scheiß Alkohol.

Scheiß Erinnerungen.

Er hätte nicht zu diesem beschissenen Treffen gehen sollen. Was hatte Ára überhaupt erwartet? Es endete immer so, wenn sie sich trafen. Es war immer so gewesen. Manchmal hasste Shouta sie alle. Selbst Ára.

Shouta taumelte zurück, ließ sich fallen und starrte in die Dunkelheit des verlassenen Hafenviertels. Leere Straßen voller Erinnerungen. Er zitterte. Vielleicht, weil er fror oder weil er gekotzt hatte oder weil er sich erinnerte.

Er wollte nicht an Tadashi denken und was es hieß, sein Liebling gewesen zu sein. Er wollte nicht daran denken, wie Riku mit verrottendem Fuß eingesperrt worden war, und wie er dennoch alles dafür gegeben hätte, an seiner Stelle statt in Tadashis Nähe zu sein.

Aber er dachte daran. Er konnte nicht anders. Und Shouta hörte Tadashis Atem und spürte seine Hände auf seiner Haut. Tadashi hatte Shouta oft seinen Liebling genannt. Jedes Mal, wenn sie alleine waren. Jedes Mal, wenn er ihm weh tat. Jedes Mal, wenn er Shouta zwang, unaussprechliche Dinge zu tun.

Shoutas Rücken stand in Flammen, seine Kehle schnürte sich zu und Tadashis Stimme dröhnte in seinem Kopf.

Du weißt, dass ich das nicht machen müsste, hättest du auf mich gehört.

Shouta wollte schreien. Oder weinen. Stattdessen saß er im Schnee, ließ die Erinnerungen über sich zusammenschlagen und die Panik seinen Atem nehmen.

Tadashi hatte die Hände um seine Kehle gelegt und drückte zu. Dieses Mal würde er ihn töten. Dieses Mal meinte er es ernst.

Jetzt sei brav und zieh dich aus.

Ein erneuter Brechreiz zwang Shouta auf die Knie. Magensäure brannte in seinem Hals. Er rang nach Luft, verschluckte sich, hustete, kotzte erneut und seine Sicht verschwamm, während er hilflos Halt im Schnee suchte.

Dumm. Er war scheiße dumm. Wenn Sakari für Sadao arbeite, konnte es auch Maija tun. Sie würde niemals den Mund halten, was dieses Treffen anging.

Und jetzt war er hier. Betrunken, schutzlos und kotzend, weil er zu dumm war, um früher darauf zu kommen. Er hob den Kopf: Nichts zu sehen. Aber Diebe konnten sich im Schatten verstecken.
Durch den Nebel des Alkohols wurde Shouta klar, dass er hier weg musste. Zurück in den Rattenspuck und schnell raus aus Arashi. Sadao wusste, dass er hier war. Es war Irrsinn, hier zu bleiben und sich auf ein Treffen einzulassen. Er könnte ihn finden.

Shouta stand zitternd auf. Es war nicht weit bis zum Rattenspuck und Kakuzu schlief bereits. Er würde sich hineinschleichen und bei ihm schlafen. Wenn Kakuzu da war, konnte nichts passieren. Kakuzu konnte niemand einfach so angreifen. Bei Kakuzu war er sicher.

Als er neben Kakuzu im Bett lag, musste Shouta an Nobu denken. Jetzt weinte er.


Shouta lag auf dem Bett und Kakuzu war sich nicht sicher, ob er sich schlafend stellte. Dass er betrunken aufgetaucht war und geweint hatte, war drei Tage her. Shouta war seitdem nervös gewesen, die meiste Zeit im Zimmer oder in Kakuzus Nähe geblieben. Darüber, was vorgefallen war, hatte er nicht gesprochen.

„Shouta", sagte Kakuzu.

Shouta regte sich nicht.

„Bist du wach?"

Nur wer frei ist, ist ein KönigWo Geschichten leben. Entdecke jetzt