Kapitel 26 - Noch mehr Akatsuki

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Shouta lag zwischen Decken und Fellen nackt vor ihm und Kakuzu beobachtete, wie sich eine Brust hob und senkte. Eine Hand lag auf seinem flachen Bauch, die andere unter seinem schweißnassen Kopf. Die blauen Flecken an seinem Hals und an der Hüfte waren verblasst. Zum ersten Mal seit Tagen wirkte Shouta wirklich entspannt und Kakuzu hoffte, dass er zumindest in dieser Nacht schlafen würde.

„Woran denkst du?", fragte Shouta neugierig. Im Licht der Petroleumlampe sahen seine Augen eher braun als grün aus und leuchteten warm. Er lächelte. Kakuzu konnte kaum begreifen, dass das derselbe Shouta war, der noch vor einigen Nächten weinend und saufend vor ihm gesessen hatte.

„Ich warte auf eine Antwort", sagte Shouta. Jetzt lachte er. „Willst du noch 'ne Runde?"

„Später vielleicht."

Shouta seufzte theatralisch. „Schade."

„Zieh dir was an."

„Wieso? Können deine Kollegen mich sonst sehen?"

„Nein, so funktioniert das nicht."

Shouta drehte sich selbstzufrieden grinsend auf den Bauch.

„Lenke ich dich sonst ab?"

„Auch", gab Kakuzu zu, „aber das letzte, was wir gebrauchen können ist, dass du krank wirst."

„Rührend, wie du dich um mich sorgst", sagte Shouta. Trotzdem stand er auf und sammelte seine Kleidung zusammen. „Darf ich wenigstens hierbleiben? Ich will nicht raus und es ist ja so-o kalt."

„Von mir aus. Aber sei still."

„Kriege ich hin."

„So sicher bin ich mir da nicht", murrte Kakuzu, ohne es böse zu meinen.

Shouta grummelte etwas in seinen Pullover, den er sich gerade anzog. Als er aus dem Ausschnitt auftauchte, war sein Haar zerzaust.

„Wirklich, du könntest mir mal mehr vertrauen."

„Hm."

„Was, hm?"

„Nichts. Ist dir warm genug?"

Shouta zuckte die Schultern. „Mir wär's lieber, wir könnten den Kamin richtig anheizen, aber das geht nicht."

„Ich weiß was du meinst."

Shouta lag anscheinend etwas auf der Zunge, aber er lächelte nur und keine zehn Minuten später war Kakuzu in der Versammlung.

Dieses Mal nahmen außer ihm selbst und Hidan nur Konan, Sasori und Deidara teil. Kakuzu fluchte leise. Er hatte gehofft, alleine mit Konan oder Pain sprechen zu können. Das ging schneller.

Durch das Hologramm wirkte die Hütte wie mit Wasser gefüllt. Die Silhouetten der anderen flimmerten über die Wände. Shouta schnappte sich sein Buch und machte es sich wieder auf den Fellen bequem, aber anstatt zu lesen, musterte er Kakuzu unverhohlen neugierig. Ein wenig bereute Kakuzu, ihn nicht rausgeschmissen zu haben. Andererseits war es interessanter, Shouta zu beobachten, als der Besprechung zu folgen.

Hidans Umriss schob sich vor Shouta und ließ sein Gesicht verschwimmen.

„Oh, dieses Mal bist du also pünktlich?", feixte er.

„Ich war auch das letzte Mal pünktlich, du kamst zu spät", antwortete Kakuzu ungehalten. Dass er lange nichts mehr mit Hidan zu tun gehabt hatte, hatte ihn nur empfindlicher für seinen Schwachsinn gemacht.

„Nur, weil du so beschäftigt warst."

„Hört auf zu streiten. Wir können es uns nicht leisten, Zeit zu verschwenden."

Nur wer frei ist, ist ein KönigWo Geschichten leben. Entdecke jetzt