Kapitel 4 - ✔️

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SILBERSCHWEIF ZITTERTE und ihre Augen waren glasig.

Mondpfote roch deren Angstgeruch, und den vieler Katzen, darunter auch ihren eigenen.

Silberschweif rannte auf Birkensterns Bau zu und verschwand darin.

Narbengesicht stand immer noch völlig perplex am Rand des Lagers. Einige Kätzinnen gingen zu ihr, um sie zu beruhigen.

Nach kurzer Zeit kam Birkenstern aus seinem Bau, gefolgt von der weißen Silberschweif. Er nahm auf dem Hochfelsen Platz. Da sowieso schon alle Katzen da waren, rief er sie nicht zusammen. "Silberschweif hat uns etwas mitzuteilen...!", miaute er.

Silberschweif setze sich neben Birkenstern, ließ kurz den Blick über die Katzen schweifen und fing an: "Das Fleisch von Narbengesichts Frischbeute war verfault!".

Alle Katzen fauchten entsetzt und machten große Augen. Der Angstgeruch lag in der Luft. Keiner wagte es zu reden. Sogar die sonst so abenteuerlustigen Jungen waren still.

Kurze Zeit herrschte Stille im Donnerclan.

Dann fingen alle an zu diskutieren.
"Was bedeutet dieses Zeichen?", jaulte Langfell, der zweite Anführer und die Katzen verstummten.

"Etwas schlimmes wird passieren... aber ich weiß nicht was, der SternenClan schweigt.", flüsterte Silberschweif. Ihr Blick war starr in die Ferne gerichtet.

Mondpfote empfang Mitleid mit der jungen Heilerin. So jung und trotzdem eine große Aufgabe.

"Die Versammlung ist jetzt vorbei. Lasst Silberschweif erst einmal in Ruhe.", rief Birkenstern.

Silberschweif blinzelte dankbar und sprang den Felsen herunter. Schnell lief sie zu ihrem Heilerbau.

Dieser war ein Felsen mit einer Spalte, wo man durchgehen konnte, dahinter waren mehrere große Felsen und bildeten eine kleine Lichtung mit kleinen Nischen. Perfekt für eine Heilerkatze.

Die Katzen zerstreuten sich, einige saßen unschlüssig herum. Mondpfote dachte über das schlechte Zeichen und über das Problem Streuner nach. Sie wollte helfen.

Inzwischen war es schon fast Mondhoch.

Plötzlich kam ein kleines Junge auf sie zu und attackierte sie. Blütenjunges. Ihre Mutter Moosblüte hatte vor einem Mond wieder geworfen. Rosenjunges und Blütenjunges hatte sie bekommen, Rosenjunges war komplett grau und Blütenjunges schwarz-weiß gescheckt. Sie waren mit Mondpfote direkt verwandt, da sie auch denselben Vater, Langfell, hatten. Blütenjunges hatte Mondpfotes Schwanz gepackt und zog daran. Mondpfote blinzelte belustigt, als sie den Schwanz wegzog und Blütenjunges hinfiel. "Au, Mondpfote! Na warte!", schnurrte sie. Jetzt würde wieder ein Kinderstubenspiel beginnen.

Mondpfote hatte es auch immer mit ihren Freunden gespielt.

Geschwister hatte sie keine mehr. Die beiden waren in der vergangenen Blattleere am Grünen Husten gestorben. Mondpfote spürte, wie sich ihr Herz zusammenzog.

Aber lange konnte sie nicht mehr grübeln, denn Blütenjunges fauchte spielerisch und sprang sie an. Mondpfote duckte sich rechtzeitig und Blütenjunges landete zum zweitem Mal auf dem kalten Waldboden.

Mondpfote schnurrte leise und Blütenpfote ging gespielt traurig in die Kinderstube.

Sie gähnte. Es war ein langer Tag gewesen, deshalb beschloss sie, in den Schülerbau zu gehen und zu schlafen.

Morgen würden sie wieder Kampftraining machen. Mondpfote freute sich und schlief ein.

Gleißendes Licht empfing sie. Mondpfote stand auf einem, mit Moos bewachsenen, Boden. Sie blickte sich um. Nichts kam ihr bekannt vor. Wie war sie nur hierher geraten?

Es raschelte im Gebüsch hinter ihr. Kampfbereit und mit ausgefahrenen Krallen stand sie da. "Beruhig dich, Mondpfote. Du brauchst keine Angst zu haben.", sagte eine sanfte Stimme.

Auf einmal trat eine schöne, schildpattfarbene Kätzin aus dem Dickicht. "Ich habe keine Angst! Wer bist du?", konterte Mondpfote.

Die Kätzin räusperte sich: "Ich bin Buntstern, eine Sternenclankatze."

Mondpfote machte große Augen. Jetzt betrachtete sie die Kätzin genauer. Es stimmte, Buntstern hatte Sterne in ihrem Pelz. Ehrfürchtig senkte Mondpfote ihren Kopf.

"Was einst war eins, wird sich teilen. Licht und Schatten begegnen sich. Blut wird fließen. Doch der Mond kann sie retten.", sagte die Sternenkriegerin.

Mondpfote schaute verdutzt auf. "W-was meinst du damit! Was ist das Licht und der Schatten, wer teilt sich?", rief sie.

Doch Buntstern löste sich langsam auf.

"Warte Buntstern! Ich hab so viele Fragen! Warum sagst du mir das?", doch alles wurde schwarz um die grau-schwarze Kätzin.

Warrior Cats - Das SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt