Kapitel 14 - ✔️

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Widmung an: Flammenregen

"ABER ICH möchte da bleiben!"
Mondschimmer hörte eine eindringliche Stimme flüstern.

"Nein, Blattschweif! Sie brauch jetzt Ruhe. Wenn du ihr einen Gefallen tun willst, dann geh jetzt bitte!", miaute die andere Stimme harsch.

Blattschweif? Was macht er hier? Wo bin ich?

Dann roch sie den Duft von Kräutern und Heilpflanzen. Und den feinen Geruch von Silberschweif. Sie war also im Heilerbau des DonnerClans.

Was war nur passiert?

Sie wusste noch, das sie gegen die Streuner gekämpft hatte und sich eine tiefe Wunde zugezogen hatte. Dann ist keine Erinnerung mehr.

"Mondschimmer! Du bist wach!", stellte Silberschweif fest. Mondschimmer nickte leicht mit dem Kopf. Das hätte sie aber nicht tun sollen, den augenblicklich durchfuhr sie wieder der Schmerz und sie stöhnte gequält auf. "Du musst dich ausruhen."

Mondschimmer blickte sie durch ihre grünen Augen an. "Was hab ich genau an der Schulter?", wollte sie wissen.

"Deine ganze Schulter ist aufgerissen. Deine Wirbelsäule ist beschädigt. Aber wir bekommen das schon wieder hin.", erzählte sie. "Wir?" Mondschimmer legte den Kopf schief - sogut es ging.

"Ja, wir. Ich und Glanzjunges. Sie hilft mir seit einigen Tagen.", erklärte Silberschweif.
"Möchte sie eine Heilerin werden?"
"Ich weiß es nicht. Ich denke schon. Sie ist mit viel Eifer dabei.", schnurrte Silberschweif.

Kurz vor Sonnenuntergang kam Nebelpfote herein. "Hallo Mondschimmer. Wie geht es dir?", besorgt blickte sie zu ihr hinunter und ließ sich nieder.

"Es ist alles noch ein wenig verschwommen, und mein Rücken brennt höllisch!", klagte sie. Nebelpfote nickte besorgt und ließ vor ihr ein Eichhörnchen fallen. "Das ist für dich. Ich hab es bei der Jagdprüfung gefangen.", miaute sie jetzt fröhlicher.

Mitten in der Nacht wachte Mondschimmer auf. Ihr Rücken war feucht. Wahrscheinlich war die Wunde wieder aufgerissen, da sie schon ein klein wenig zugewachsen war.

Hoffentlich wird das keine Narbe.

Entlang des Risses war das Fell herausgefallen. Wenn es wirklich eine Narbe wird, zieht sich in Zukunft entlang des Rückens eine lange felllose Stelle.

Langsam, in langen sanften Strichen ließ sie ihre raue Zunge über die leichte Kruste fahren. Warum war sie eigentlich aufgewacht? Etwas muss sie geweckt haben. Erst dachte die grau-schwarz gestreifte Kätzin das es ihre Wunde war, die sie aus ihrem Schlaf riss.

Dann aber hörte sie ein Rascheln. Sie spitzte die Ohren und öffnete ihre grünen Augen. Es brachte ihr aber nicht viel, da es im Heilerbau nachts stockduster war. Vorallem dort, wo die kranken Katzen schliefen.

Mondschimmer lag in einer kleinen Höhle, geprägt vom Regen und Wind vergangener Zeiten. Hier und Da hatten sich kleine Steine gelöst, und durch die Löcher drang fahles Mondlicht. Farnsträucher hatten sich in dem sandigem Boden festgehalten und bildeten -heruntergeknickt - Nistmaterial.

Mondschimmer erhob sich und schlich zum Ausgang des Baus. Von dort aus konnte man auf die Lagerlichtung schauen und wenn man seinen Blick nach rechts wendete, sah man eine Schwanzlänge entfernt den Hintereingang des eigentlichen Heilerbaus.

Sie ließ ihren Blick schweifen und blieb am Kriegerbau hängen, der gegenüber vom Heilerbau war. Dort blitzten zwei Augenpaare. Ein Blaues und ein Gelbes.

Dann huschten die Augenpaare davon. Man konnte, wenn man sich konzentrierte, zwei dunkle Pelze, werschwommen miteinander, sehen, die Richtung Schmutzplatz schwebten. Keine Pfoten waren zu hören. Mondschimmer vernahm den leichten Katzengeruch, der durch den seichten Wind zu ihr wehte.

Warrior Cats - Das SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt