E-Learning

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Vermutlich hätte ihr jetzt erwartet, dass ich auf den Sturm des Kapitols in den USA eingehe, das hab ich auch erwartet, jedoch habe ich mich dann dazu entschieden, es nicht zu tun. Aus dem einfachen Grund, dass sonst mein Blutdruck zu hoch wird von dem ganzen Aufregen. Um es trotzdem kurz zu fassen: Alles Idioten. (Oben findet ihr trotzdem noch ein Video dazu von LeFloid, der es meiner Meinung nach nicht besser hätte ausdrücken können.)

Mein eigentliches Thema für heute ist das E-Learning, also der Schulunterricht von zu Hause. Die meisten werden es wohl auch gerade machen, und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nicht die einzige bin, der es damit nicht gut geht. Mal ganz davon abgesehen, dass es mir mit ständigem Lockdown, Ferien und sogar Quarantäne sowieso nicht gut geht (denn ich bin wirklich schlecht darin, mich alleine zu beschäftigen), funktioniert der Unterricht von zu Hause aus einfach nicht.

Es gibt wirklich gute Ideen und man könnte sie auch umsetzen, allerdings wird an Schulen die Digitalisierung zu wenig vorangetrieben. Mal ganz zu schweigen vom Internetausbau im letzten Kaff - denn da befinden sich momentan unsere Hauptprobleme.

Die Schulen bekommen vom Land vorgeschrieben, welche Programme sie benutzen dürfen (wegen Datenschutz sind z.B. Programme wie Zoom oder Discord nicht erlaubt), was absolut nicht falsch ist, ganz im  Gegenteil. Diese Programme funktionieren auch - würden jedoch besser laufen, wenn ihre Server ausgebaut werden würden. Denn die Server, die momentan bei uns genutzt werden, sind zu klein, als dass Lehrer:innen und Schüler:innen aus 700 Schulen im Bundesland darauf zugreifen können. Folgen sind: 1) Es lädt ewig. 2) Es lädt gar nicht. 3) Das Programm funktioniert nicht richtig. 4) Das Programm stürzt ab.
Denn die Server sind einfach überlastet. (Hinzu kommt, dass es bei uns Anfang der Woche sogar noch Hackerangriffe auf die Server gab...)

Jut, ist halt jetzt so. Hätte man aber besser machen können:

Seit einem halben Jahr, also schon seit dem ersten Lockdown, ist den Schulen und der Regierung klar, dass die Digitalisierung an Schulen noch nicht fortgeschritten genug ist, als dass Homeschooling ohne Probleme funktioniert. Ein halbes Jahr hatten sie Zeit, die Server auszubauen und sich zu überlegen, wie das laufen soll, denn es war jedem klar, dass wir im Winter wieder einen Lockdown haben würden.

Außerdem ist schon lange bekannt, dass das Internet in so Hinterwäldlerkaffs wie ich in einem lebe noch nicht genug ausgebaut ist. Also läuft da sowieso schon mal gar nichts.

Denn es sind ja nicht nur Lehrer:innen und Schüler:innen im Homeoffice; tausende von Berufstätigen sind es auch, die ebenfalls darauf angewiesen sind.

Das nächste Problem ist: Mit welchen Geräten sollen wir arbeiten?

Lehrer:innen können Computer/Laptop/Notebook (zum Teil) von der Steuer absetzen lassen, wobei sie als Beamte ja ohnehin nicht gerade wenig verdienen.
Schüler:innen, gerade jüngere, besitzen jedoch teilweise nicht einmal ein eigenes Smartphone (das zum Arbeiten auch nicht gerade geeignet ist). Es gibt auch Familien, die können sich das nicht leisten. Stellt euch vor:

Eine Familie mit sieben Kindern (ja, das gibts), die Eltern verdienen gerade so viel, dass jedes Familienmitglied ein eigenes Handy besitzt, sich jedoch alle einen Computer teilen.
1) Die Mutter geht weiterhin arbeiten, weil sie einen systemrelevanten Beruf ausübt (z.B. Altenpflegerin, Krankenschwester), der Vater jedoch befindet sich im Homeoffice; er benötigt den Computer.
2) Sechs der sieben Kinder benötigen auch den Computer, um ihre Schulaufgaben zu machen und müssen zur gleichen Zeit im Onlineunterricht sein, jeder in verschiedenen Klassen.
3) Kind Nummer sieben geht noch in den Kindergarten, benötigt als Kleinkind also etwas mehr Aufmerksamkeit, einen Spielpartner, einen Aufpasser.
You see the very big problem here?

Denn es gibt solche Familien. Es würde mich mal interessieren, wie das gelöst werden soll.

Zudem 4) ist das Internet zu langsam, weswegen die Kinder nicht einmal gleichzeitig über ihre Handys darauf zugreifen können.
Aber der Ausbau auf 5G hängt ja in der Luft, Aluhüte ahoi...

Es sollten schon seit Jahren Dinge passiert sein, die genau diese Probleme verhindern hätten sollen. Deswegen werde ich nächste Woche auf die Digitalisierung an Schulen (v.a. meiner Schule sowie meiner persönlichen Erfahrung damit) eingehen.

Wie läuft euer E-Learning?

Wie läuft euer E-Learning?

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Logbucheintrag 185Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt