"Jeder ist irgendwo ein Monster."

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Pov - Naya

Nachdem ich mich aus einer langen Umarmung löste, hatte ich ihm einfach meine gesamte Vergangenheit geschildert. Das ich das überhaupt könnte, hatte ich bis vor wenigen Minuten noch stark bezweifelt, aber es fühlte sich mal wieder mehr als Richtig an. Jedoch spürte ich auch, dass ich Dinge in seiner Nähe tat, die absolut nicht normal für mich waren und das fühlte sich einfach nur falsch an. Ich war schwach, konnte mich nicht richtig gegen ihn stellen, widersprach meiner eigenen Meinung und hatte den Drang dazu ihm alles zu erzählen, auch wenn es zunichte machen würde, was ich mir mein ganzes Leben lang aufgebaut hatte. Aber ich hielt es nicht anders aus... wie lange würde es noch dauern, bis er jedes meiner Geheimnisse kannte?

"Meine Macke verhält sich an sich genauso, wie deine. Du bist ein Vogel... ich ein Dämon." Das, was viele für gewöhnliche Flügel hielten, waren die gefährlichen Schwingen eines Höllenwesens. Sie waren powervoll, mächtig und kaum zu kontrollieren.

"Solange ich seine Kraft beherrschen kann passiert nichts. Die Flügel, die Verhärtung und die Hörner die benutze, kann ich kontrollieren. Das ist allerdings nur ein kleiner Teil von der eigentlichen Stärke, die ich freisetzten könnte." Mit einem undeutlichen Ausdruck hörte der geflügelte, hübsche Mann mir zu, doch mit jedem meiner Wörter staute sich in mir mehr Angst auf, dass ich gerade einen großen Fehler beging und alles bereuen würde. Er wollte wohl gerade etwas dazu fragen, als ich einfach weiter redete...

"Falls ich die Kräfte, die ich nutze nicht mehr kontrollieren kann, übernimmt der Dämon meinen Körper für eine unbestimmte Zeit und da wir eigentlich die selbe Person sind tut er das, was ich mir in diesem Moment am meisten wünsche. Wie gesagt... dagegen kann i-ich nichts t-tun..." Meine Stimme wurde zittrig, doch ich wollte nicht aufhören. Wenn ich einmal anfing musste ich es schließlich auch zu Ende bringen!

"Aber als ob das noch nicht genug ist, nimmt er mir nach jedem Mal einen Teil meiner Menschlichkeit weg und wandelt mich in ein Monster. Seit dem Unfall mit meinem Vater trage ich diese scheußlichen Hörner mit mir herum... Ich weiß nicht, was passiert, wenn ich vollständig zu einem Dämon werde... Vielleicht sterbe ich... vielleicht werde ich aber auch..." Ab da verließ kein Ton mehr meine Kehle und auch der Sauerstoff schien in meinen Lungenflügeln festgefroren zu sein.

"Mit den Augen hat alles angefangen... D-die Leute h-haben alle recht. Ich bin ein Monster!" Ja, genau! Das war es, was ich immer für mich behielt und versuchte zu leugnen. Was machte ich mir eigentlich vor?!
Ich war, bin und bleibe für immer ein Monster! Dagegen konnte niemand etwas tun und wenn ich Menschen verurteilte, weil sie Angst vor mir haben, zeigte das doch nur noch mehr, was für ein Dämon ich in Wirklichkeit bin!

"Quatsch. Du bist noch immer du selbst." Aus meinem eigenen Wirrwarr an Selbsthass gerissen starrte ich Keigo mit weit geöffneten Augen an, irgendetwas in meinem Inneren zerbrach gerade in tausend Teile, als er mir nicht den Rücken zudrehte. Als er keine Angst vor mir bekam, mich nicht alleine ließ, mich nicht verhasste.

"Jeder ist irgendwo ein Monster und jeder hat seinen eigenen Dämonen. Du hast Gefühle, du lebst, spürst, liebst. Das kann kein Monster." Perplex und wie in Trance bleib ich stehen, als der lächelnde Vogel meinen Kopf in beide Hände nahm und mir einen kurzen Kuss auf die Stirn drückte, bevor er sich wieder von mir entfernte und mir ein charmantes Lächeln schenkte.

Richtig. Ich fühle ihn, ich verbringe Teile meines Lebens mit ihm und ich spüre ihn, seine Berührungen. Ich liebe ihn. Keigo Takami... das wird mir immer wieder bewusst.

"Und du bist schöner, als jeder Mensch, den ich je kennen gelernt habe." Mit einem Mal wandelte sich all die Trauer, die tief in mir hauste in pures Glück und ich merkte, wie meine Kopf schon beinahe vor Hitze zu dampfen begann. Trotzdem waren meine Gedanken klarer als zuvor, doch um der Situation so schnell zu entkommen, wie möglich, schüttelte ich mich kurz imaginär durch, zog meine Mundwinkel etwas in die Höhe.

"Danke. Aaaaah das wird mir zu viel. Heh... Mach dich auf eine Niederlage gefasst!" Motivierter als erwartet preschte ich von hinten auf den leicht überforderten Vogel zu und entschied den ersten Zweikampf für mich.

"Das könnte dir so passen!" Jetzt war auch er wieder voll bei der Sache und stellte sich sowohl abwehr-, als auch angriffsbereit in eine perfekte Entfernung zu mir. Er hatte gute Bewegungsabfolgen, die ihm auch alle flüssig gelangen, aber ich war eindeutig gelenkiger, flinker und wendiger, was einen Bodenkampf wohl oder übel zu meinem Vorteil machte. Darüber hinweg würde ich selbst seine kräftigen Griffe mit eingeübten Techniken des Kampfsports kontern können.
Er hatte keine Chance.

"Ja! Wieder gewonnen!" Etwas gekränkt musterte mich der junge Mann mit offenem Mund und zerbrach sich wohl gerade den Kopf darüber, wie ich so gut sein konnte, als ich ihm erneut zu Boden half und den Wing-Hero mit Leichtigkeit bewegungsunfähig machte.

"Wie zum Teufel machst du das?!" Hahahaha... zu süß. Verwirrt sah er auf seine Hände und dann auf mich, wobei ich mir ein leises Kichern nicht verkneifen konnte.

"Denk nicht so viel nach und benutze deine Flügel! Nimm mir meine Vorteile weg!"

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Hoi ;)

Mir fällt beim Korrektur-Lesen gerade so auf, dass hier ziemlich viel auf die Moral angesprochen wird... uff.
War zwar nd meine Absicht, aber wer kennt ihn nicht? -Hawks den Prediger ^^'

Jah... auch irgendwie sad, dass Naya dem unschuldigen Keigo gerade im Kampf unterrichten muss. Wer war noch gleich der Pro-Hero? Mhh... XD

Aber mal was anderes... Hat noch jemand auch eben erst mitbekommen, dass heute Gründonnerstag ist?
-Ist mir so vor ner Stunde dann mal aufgefallen, aber o-kay... I mean, ich lebe ja auch irgendwo im Nirgendwo, da kann man sich das leisten ^^

Na dann; Bye-bye!

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