Snape schnappte mein Handgelenk und zog mich zu einem Baum. Wenn wir nämlich jetzt zum Schloss gelaufen wären, dann kämen wir dort pitschnass an und würden uns eventuell noch erkälten und das wollte wahrscheinlich keiner von uns. Es fing an zu gewittern. So schlau war es aber nicht während eines Gewitters unter einem Baum zu stehen. Nach dieser Bemerkung meinerseits schnappte er mich und wir liefen zu einer großen Weide mit einem dicken Stamm. Er erhob seinen Zauberstab und sprach: »Immobilus.<< Immer noch von seiner Hand umfasst, zog er mich durch eine kleine Öffnung, die sich an dem Baumstamm befand. Wir liefen einen dunklen Gang entlang. Doch ein Lumos-Zauber von seiner Seite erhellte den Weg. Wohin will er mit mir? Ich löste mich aus seinem Griff und stoppte. Er blieb abrupt stehen und sah mich an. »Wohin wollen Sie mit mir?<<, fragte ich. Er atmete laut aus und antwortete mir mehr oder weniger: »Vertrauen Sie mir.<< Ich sah ihn an und er mich. Viele Sekunden ging es so weiter. Mein Blick musste wohl dieses mal gesagt haben, dass ich mich noch nicht sicher war, denn er streckte seine Hand mir entgegen als Zeichen, dass ich ihm wirklich vertrauen konnte. Noch einmal sah ich ihn an und bewegte mich mit langsamen Schritten auf Snape zu. Er bot mir seine Hand an und ich nahm sie an. Sie war warm und weich und er umschloss meine Hand und wir gingen ruhig weiter. Nach ein paar Meter kamen wir in einem Raum an. Dieser sah alt aus. Sehr alt und kaputt. Als hätte hier ein Sturm gewütet. Der Boden unter meinen Füßen war fleckig und die Möbel in diesem Raum zertrümmert. Tageslicht konnte hier nicht hinein gelangen, denn Bretter reihten sich davor mit Nägeln befestigt. Ein Schauer lief mir den Rücken runter. Es war unheimlich hier. Wo waren wir? Ich sah zu dem Professor, der eilig mit seinem Lumos-Zauber den Raum kontrollierte. Er zündete mit einem Zauber die vielen Kerzen an, die hier aufgestellt worden waren. Ein wenig Licht und Wärme trat hervor. Immer noch beobachtete ich den großen Mann, der mich hier her brachte. Mit einem weiteren Zauber ließ er auf einer Couch, die vor einem der verriegelten Fenster stand, eine Decke erscheinen. Er ging auf diese zu, aber ich blieb immer noch auf meinem selben Fleck stehen und regte mich nicht. Snape nahm die gefaltete Decke in die Hände und öffnete sie. Sie wurde größer. Wenn ich diese jetzt hätte, dann wäre mir warm. Denn der plötzliche Regen draußen traf mich dennoch ganz gut und mein Umhang ist nass geworden und wärmte mich kaum noch. Er war klamm und klebte auf meinen Armen. Snape hatte mittlerweile auf dem staubigen Sofa Platz genommen und klopfte nun neben sich. Staubwolken zogen in die Luft und die wirkliche Farbe kam zum Vorschein. Sie war blau. Langsam fing ich an mich fortzuschreiten und ging auf ihn zu. Snape bemerkte, dass mein Umhang nass war, denn er sagte: »Gib ihn mir. Ich lege ihn zum trocknen beiseite.<< Das tat ich. Ich öffnete die Knöpfe des Umhangs an meiner Robe und streifte ihn über meine Schultern. Anscheinend wurde sein schwarzer Umhang auch nass, denn auch er zog ihn aus und hängte ihn über einem der Stühle. Ich tat es ihm gleich und nun hingen beide über jeweils einer Stuhllehne. Den Staub auf der Couch ließ ich mit einem Zauber verschwinden und nahm Platz. Die große Decke legte ich mir um meine Schultern und sie wärmte mir wirklich. Mir war nicht mehr so kalt wie davor. Snape durchsuchte wieder diesen Raum. Jetzt sah ich, was er immer unter seinem großen, dunklen Umhang trug. An seinem Oberkörper saß ein schwarzes Hemd. Es passte ihm so perfekt, als hätte er es aufgemalt. Warte. Was? Was machte ich mir hier für Gedanken? Aber gestanden, hat es ihm wirklich. Keine Nachfrage. Er wirkte nervös auf mich. Dieses Mal konnte ich seine Emotion wahrnehmen. Irgendetwas beschäftigte ihn. »Ist alles in Ordnung?<<, fragte ich ihn. »Hmm?<<, gab er nur von sich. Wahrscheinlich hatte ich ihn gerade aus seinen Gedanken gezogen. Er drehte sich nun wieder in meine Richtung, aber einen letzten Blick nach hinten ließ er sich noch erlauben. Dann trat er auf mich zu und setzte sich neben mich. Weiterhin schaute er durch den Raum. Nun sah ich ihn an, um erkennen zu können, wohin er sah. Ich folgte seiner Blickrichtung. Doch da war nichts. Meine Augenbrauen zogen sich zusammen und ich sah ihn fragend an. Was hat er denn nur? Er ist doch sonst nicht so? Ich wiederholte meine Frage: »Ist alles in Ordnung?<< Dieses mal aber etwas sanfter als zuvor. Er schüttelte mit dem Kopf und setzte wieder seinen ernsten, kalten Professorblick auf. »Woher haben Sie dieses Rezept?<<, fragte er mich schon wieder. Doch ich wusste keine Antwort darauf. Er sah mir in die Augen und er erkannte wohl meine Verwirrung, denn er sprach weiter: »Das Rezept vom Trank. Sie wissen schon welches. Das von heute Vormittag.<< Das hatte ich ihm doch bereits erzählt. Es ist meins. Lediglich habe ich mich am Originalrezept orientiert. »Ich habe es Ihnen doch bereits erklärt. Es ist meins. Ich habe es nur etwas ... umgewandelt, um es besser und wirkungsvoller zu machen.<< Er schüttelte mit dem Kopf: »Das kann nicht sein.<<
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Besuch auf Hogwarts | Severus Snape Fanfiction
FanfictionDie 24-jährige Eleonora "Ella" Meryos nimmt mit fünf weiteren Schülern aus Castelobruxo an einem Schüleraustausch in Hogwarts teil. Als angehende Lehrerin für ein Fach auf einer Zauberschule schaut sie sich die Kurse auf Hogwarts an und hilft auch e...