Im Schloss trennten sich unsere Wege. Ich ging auf mein Zimmer und leerte meine Taschen. Das Kleid hing ich in meinem Kleiderschrank auf und die Zutaten reihten sich auf meinem Schreibtisch. Ein paar Stunden blieben mir bis zu meinem Arbeitsbeginn und ich beschloss Snapes Geschenk anzufertigen. Einen guten drei Zentimeter breiten Streifen aus einem festen, lederartigen, magischen Stoff, welches ich von Zuhause mitgebracht hatte, schnitt ich sauber mit einem Diffindo-Zauber zurecht und befestigte die Enden an der Schnalle. >>Conligo.<<, sagte ich und rote Fäden schlossen sich dort herum, wo sich Schnalle und Stoff trafen und sie wurden eins. Jetzt fehlte nur noch das Extra. >>Impervius.<<, blaue Staubkörnchen sprühten aus der Spitze meines Stabes und belegten den Gegenstand vor mir. Nun war es auch wasserabweisend. Des weiteren erhielt es von mir einen Heilungszauber. Doch im schlimmsten Fall, wenn dieser Zauber alleine nicht mehr wirkte, würde eine vertraute Person des Besitzers des Bandes benachrichtigt werden. >>Fertig.<<, murmelte ich und begutachtete es. Dabei fielen mir die Worte des Mannes wieder ein: >>Meist besitzen magische Gegenstände durch ihre Vorbesitzer einen verborgenen Schriftzug... <<
>>Aparecium.<<, sagte ich und richtete die Spitze des Stabes auf die Oberfläche der Schnalle. Zu meinem Erstaunen tat sich tatsächlich etwas. Eine geschwungene Schrift kam zum Vorschein: >>Explicatam vigilanter et ponet in manu tua.<< Latein. Vieles in unsere Welt basierte auf dieser Sprache, daher war es auch ein Unterrichtsfach in meiner Schulausbildung. Der Satz bedeutete so etwas wie: >>Wachsam lege ich meine Hand auf deine.<< Mir gefiel es. Wer weiß, wie alt diese Schnalle tatsächlich war. Es war eine Tradition magisches bei Gegenständen zu belassen, wenn sie positiv zum Besitzer erscheinen. Für mich war eines immer wichtig, Traditionen werden nicht verändert beziehungsweise nur sehr, sehr selten.
Das Mittagessen ließ ich ausfallen und begab mich gleich zu 14 Uhr an die Tür des Büros von meinem Mentor, welcher nun auch mein Boss war. Also mein kleiner Boss, obwohl er um einiges größer war als ich, aber mein großer Boss war wohl oder übel das Zaubereiministerium. Das Wort stand, wenn sie etwas sagten. Gegen sie zu sein, konnte harte Maßnahmen auslösen. Es war nicht immer einfach. Als ich klopfte, öffnete sich die Tür und Snape, der im Raum stand, wies mich daraufhin ihn zu folgen. Wir liefen in den Raum, wo ich damals verarztet wurde, als mir eine unbekannte aber schmerzhafte Substanz über den Rücken lief. In der Mitte des Raumes stand ein robuster Tisch auf dem ein Kessel über einer Feuerstelle seinen Platz fand. >>Holen Sie mir diese Zutaten.<<, befahl er und reichte mir einen Zettel mit Zutaten. Ich lief in die Vorratskammer und suchte alle Zutaten hervor. Flubberwurmschleim. Aalaugen. Diptam. Feuersalamanderblut. Salbei-Blätter. Magischer Pfeffer. Als ich sie bei Snape auf den Tisch legte, sprach ich meine Gedanken aus: >>Ein Aufpäppeltrank?<<
>>Genau. Nach dem letzten Quidditch-Turnier fehlen diese im Krankenflügel.<< Wir fingen an zu brauen. Schwer war dieser Trank nicht. Snape tat es schon seit Jahren und auch ich durfte es einige Male herstellen. Nach ein paar Stunden war nun eine gute Menge in vielen Phiolen abgefüllt. >>Die Wärme tat gut.<<, sagte ich, als Snape das Feuer unter dem Kessel löschte. >>Das ist wohl ein Nachteil hier, wenn es Winter ist.<<, erwiderte er meine Aussage. Verwirrt sah ich ihn an: >>Die Wärme?<<
>>Nein.<<, beruhigte er mich, denn ich war kurz davor nachzudenken, ob es ihm gut ginge, >>Ich meine, dass es in den Kerkern kühler ist.<<
>>Achso. Ja.<< Er nahm zehn Phiolen und stellte sie in seinen Vorrat, die anderen in einen Korb. Auch er hielt immer etwas bei sich. >>Haben Sie schon eine Idee?<<, fragte ich ihn und hoffte darauf, dass er mir eine Antwort geben konnte. >>Wegen?<<, fragte er. >>Dieser Vergiftungssache.<<, fügte ich hinzu. >>Nein<<, sagte er, >>Sie müssen Ihre Erinnerungen zurückbekommen.<<
>>Ich weiß.<<
>>Dann arbeiten Sie daran.<<
>>Nein. Ehrlich?<<, dachte ich mir und verdrehte innerlich die Augen.
>>Ich bin für heute fertig. Oder soll ich Ihnen noch Arbeit geben?<<, sagte er.
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Besuch auf Hogwarts | Severus Snape Fanfiction
FanfictionDie 24-jährige Eleonora "Ella" Meryos nimmt mit fünf weiteren Schülern aus Castelobruxo an einem Schüleraustausch in Hogwarts teil. Als angehende Lehrerin für ein Fach auf einer Zauberschule schaut sie sich die Kurse auf Hogwarts an und hilft auch e...