Im Hogwarts-Express

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Der Zug setzte sich in Bewegung und ab und zu ruckelte es ein wenig. Aus dem Fenster sah ich ein paar Häuser, dann nur noch Straßen, dann nur noch Feld und später waren dort weite Felder, Wiesen und Wälder zu erkennen. Aus London draußen, erzählte ich den Kindern etwas interessantes zu Hogwarts, was ich zuvor in einem Buch gelesen hatte, als eine Frau mit einem Wagen voller Naschereien vorbeikam: »Süßigkeiten, Leckereien und Getränke!<< Dann blickte die Hexe in unser Abteil und fragte: »Wollen Sie etwas?<< Die Schüler sahen mich an und ich antwortete: »Jeder bitte nur eine Sache!<< Zuvor erhielt ich ein paar Münzen, welche für die Schüler während des Jahres gedacht sind. Jedes Kind nahm etwas. Nach dem ich das Essen bezahlte und bevor jeder ihre Packung aufmachen konnte, schlug ich ein Spiel vor, welches mit gemischten Gefühlen aufgenommen wurde. »Nun, jeder von Ihnen hat sich ja eine Sache ausgesucht. Die werden Sie die Runde nun vorstellen und dazu erzählen Sie etwas über sich, wie zum Beispiel wie Sie heißen, wie alt Sie sind und worauf Sie sich am meistens im Austauschjahr auf Hogwarts freuen. Ich kann ja anfangen. Also, ich heiße Eleonora Meryos. Meine Freunde nennen mich Ella. Ich bin vierundzwanzig Jahre alt und verbrachte mein erstes Jahr an der Schule in Hogwarts. Jetzt sind Sie an der Reihe.<< Eine Schülerin mit kirschrotem Haar machte den Anfang: »Ich bin Ramona. Ich bin fünfzehn Jahre alt und im fünften Schuljahr. Ich habe hier einen Kürbissaft und ich freue mich auf Hogsmeade, um dort ein Butterbier trinken zu dürfen.<<

»Das klingt doch gut. Wer möchte als nächstes?<<

Der Junge mit dem voluminösen dunkelbraunem Haar der rechts neben Ramona saß, wandte sich zu Wort: »Hi. Ich heiße Elijah und ich bin ebenfalls fünfzehn Jahre alt und im fünften Schuljahr. Am meisten freue ich mich auf die Quidditch-Spiele und das hier (er zeigt es den anderen) ist Kesselkuchen und es schmeckt unglaublich gut.<< Er biss genüsslich in das Kuchenstück und streichelte in kreisenden Bewegungen über seinen Bauch. Als nächstes fing das Mädchen gegenüber meiner Sitzbank, das auch neben Elijah saß, an: »Ich heiße Freya und bin vierzehn Jahre alt. Ich bin vierten Schuljahr, hier habe ich Bertie Botts Bohnen in jeder Geschmacksrichtung und freue mich auf die Entdeckung der magischen Tierwesen. Ich habe auch schon in der Bibliothek das Buch von Newt Scamander gelesen. Wusstet ihr, dass er auch auf Hogwarts ging?<<

»Ja.<<, sagte der hellbraunhaarige Junge, der direkt gegenüber von Freya und neben dem Fenster des Zugabteils saß, »Er war in Hufflepuff. Achso und ich bin Felix. Ich bin dreizehn Jahre alt und bin im dritten Schuljahr. Das hier sind Schokofrösche und ich bin schon total gespannt auf den legendären Froschchor.<< Die Runde lachte kurz auf und nun sahen die sich selbst vorgestellten Schüler auf das hellblonde Mädchen direkt neben mir. Ich lächelte sie aufmunternd an und sie öffnete ihren Mund um zum Reden zu beginnen: »Ich heiße Camila und ich bin auch dreizehn Jahre alt und im dritten Schuljahr. Ich hoffe, dass wir Weihnachten auf Hogwarts erleben dürfen und das hier, was ich mir vorhin ausgesucht habe, ist eine Packung mit Druhbels Bestem Blaskaugummi und schaut mal her. Die Blasen können riesig werden.<< Sie nahm ein Stück Kaugummi in den Mund, kaute kurz darauf herum und fing an eine riesige Blase zu pusten. Die anderen Schüler und ich klatschten vor Begeisterung und Camila musste lachen, woraufhin die Blase platzte und sich in ihrem ovalen Gesicht ausbreitete. Ich entnahm meinen Zauberstab aus meinen Haaren, die mir weich auf die Schultern fielen und entfernte mit dem passenden Zauberspruch den klebrigen Kaugummi aus ihrem Gesicht. Dabei sahen mich ihre eisblauen Augen kontrollierend an.

Ein Mädchen mit einer voluminöse Haarpracht ging den Gang des Zuges entlang und hielt an der Tür unseres Abteils an und blickte hinein. Sie trug die Hogwarts-Schuluniform, aber nicht diese, die die Schüler auf diesen Sitzen hier kauften. Die Kapuze ihrer Robe hatte im Inneren einen scharlachroten Stoff. Auf ihrer linken Brust trug sie ein Wappen, auf dem ein goldener Löwe auf rotem Untergrund platziert war. Um ihren Hals trug sie ein silbernes Abzeichen mit einem großen V darauf, das zu einer Erkennung eines Vertrauensschüler galt. Sie fing an zu sprechen: »Wir sind bald da. Es wäre nicht schlecht, wenn ihr eure Schuluniform anzieht.<< So schnell wie sie kam und sprach, verschwand sie auch wieder. »Na los. Sie haben sie gehört.<<, sagte ich und im Nu trugen alle Schüler ihre Uniform und die Robe um ihren Schultern. Jetzt fehlte nur noch das Wappen unserer Schule, sodass die Austauschschülern sich von den eigentlichen Hogwarts-Schüler unterscheiden. Das Wappen unserer Schule war auf einem hellgrünen, kreisrunden Untergrund angebracht und ich befestigte es an ihren Roben unterhalb des Wappens von Hogwarts, die mit einem Zauber nun perfekt fest saßen. Bevor ich meinen Zauberstab hier im Abteil vergessen würde, drehte ich ihn in meine Haare, die jetzt wieder ordentlich zu einem Knoten zusammen hielten. Der Zug wurde langsamer bis die Bremsen den Zug auf den Gleisen komplett zum Stillstand brachte. Ich sah aus dem Fenster, um sicherzustellen, dass wir in Hogsmeade angekommen sind. Und so war es auch. Schüler*innen stiegen aus den Wagons und versammelten sich in verschieden großen Gruppe am Bahnsteig, die anschließend auf einem Weg, welcher von Bäumen umgeben war, hinfort gingen. »Was ist mit unserem Gepäck?<< fragte das kirschrothaarige Mädchen.
»Das kann erstmal hierbleiben. Es wird in das Schloss gebracht. Los, kommen Sie mit hinaus. Wir werden dort erwartet.<<

»Erstklässler zu mir!<<, rief eine große, streng aussehende Hexe. Auf dem Kopf trug sie einen spitzen Hut und ihre schwarzen Haare waren zu einem Knoten frisiert. Als ich in die andere Richtung sah, erkannte ich, wie eine alte Hexe mit kurzen grauen Haaren mit einem energischen spitzen Kinn, zu uns winkte. Ich winkte ihr als Antwort entgegen und die Schüler und ich liefen auf sie zu. »Oh, schön, dass ihr hier seid. Ich hoffe, die Reise war gut. Der Zug fährt manchmal über die Gleise holprig. Ihr habt ja schon eure Uniformen an. Dann können wir uns ja auf dem Weg machen. Und ich bin Professor Raue-Pritsche.<<, begrüßte sie uns. Sie wandte sich nun zu mir und holte mich somit aus meinen Gedanken über ihre Person: »Und du musst die Vertrauensperson für die fünf hier sein. Wir fliegen jetzt mit Kutschen zum Schloss. Ich fliege voraus und ihr kommt mir in einer anderen Kutsche hinterher.<< Zu ihrem Verständnis nickte ich und wir gingen den Pfad zwischen der Baumreihe entlang und trafen auf freie Kutschen. Die Professorin stieg in einer ein und diese flog los. Eine freie kam im gleichen Moment, stellte sich auf den exakten Platz, wo die vorherige Kutsche, in der nun die Hexe saß, stand und wir stiegen ein. »Die Frau sieht komisch aus.<<, sagte der hellbraunhaarige Junge als wir davon flogen. »Mister Mortanes. Sagen Sie so etwas bitte nicht vor der Professorin!<<, tadelte ich ihn, »Vielleicht mag sie von außen auf Ihnen streng und furchteinflößend wirken, aber glauben Sie mir. Im Inneren ist sie einer der friedlichsten Hexen, die Sie womöglich kennengelernt haben.<<
»Tschuldigung.<<, murmelte er und als Antwort nickte ich mit dem Kopf.

Die Kutsche setzte auf den festen Untergrund auf Kopfsteinpflaster ab und wir stiegen aus. Vor uns baute sich ein großes Tor auf. Vor dem wartete auch schon Professor Raue-Pritsche, die uns ins Schloss brachte. Vor dem Eingang der großen Halle stellten wir uns geordnet hin. Das blonde Mädchen Camila und der hellbraunhaarige Junge Felix gesellte sich neben mich. Einer links und einer rechts. Die anderen drei, Freya, Ramona und Elijah stellten sich vor uns. Die Hexe winkte in die große Halle hinein aus der lautes Gemurmel von vielen Menschenstimmen kam. Sie trat in die Halle ein und die Masse verstummte.

Besuch auf Hogwarts | Severus Snape FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt