Besuch auf Hogwarts | Severus Snape Fanfiction

Miserable Leistung

>>Du, Sev?<<, wünschte ich mir in diesem Moment seine Aufmerksamkeit für mich. Nach unserem kleinen Ausflug durch alte Erinnerungen saß Severus an seinem Pult und korrigierte Aufsätze von Schülern. Ich hingegen machte es mir auf der Couch bequem und las ein Buch über Zutaten für Zaubertränke, welches ich in einem der vielen Regale in seinem Büro gefunden hatte. Doch das gelesene Wissen blieb bedauerlicherweise nicht in meinem Kopf hängen, denn aufgrund eines Bildes, welches immer wieder vor meinen Augen trat, verschwand meine Konzentration. Severus reagierte auf meinen indirekt geäußerten Wunsch und sprach, sein Blick aber blieb weiterhin auf der momentanen Niederschrift, die sich just vor seiner Nase befand: >>Ja?<< Ich schlug mein Buch zu, legte es geschlossen auf meinen Schoß ab und sprach meine Frage aus: >>Wer war die Person am Ende deiner Erinnerung?<< Abrupt legte er seine Feder zur Korrektur auf dem Tisch nieder. >>Warum fragst du?<< Sein Blick blieb weiterhin auf das Geschriebene eines Schülers stand. >>Neugier?<<, beantwortete ich vorsichtig seine Frage. Insgeheim hatte ich Angst einen wunden Punkt zu berühren. >>Ich kenne sie nicht.<<, stellte ich fest, >>Es sah aus, als sei sie eine Schülerin von Hogwarts.<< Der Professor erhob seinen Kopf vom Tisch und starrte nun unmittelbar zur Eingangstür, die mit seinem großen Pult eine gerade Linie bildete. >>Ja, das war sie.<<, sprach er. >>Gingst du mit ihre zur Schule?<<, fragte ich weiter. >>Sie war in meinem Jahrgang.<<, gab er als Antwort. 
>>War sie auch in Slytherin?<<
Severus nahm wieder seine Feder in die Hand und schrieb die Bewertung unter den Aufsatz. >>Sie war eine Gryffindor.<< Ich nickte, obwohl er es nicht sehen konnte. >>Aber warum ist sie eine Erinnerung von dir?<<, sprach ich meinen Gedanken aus. Er ordnete die Aufsätze, legte alles aus seinen Tisch ordentlich hin und setzte sich neben mich auf das Sofa. >>Ich habe sie gekannt.<<, sagte er. >>Okay.<<, meinte ich und blieb dabei. Ich blickte auf das Cover meines Buches, welches immer noch auf meine Oberschenkel lag und spürte den Blick von dem Mann neben mir auf mich. Woher kannten sie sich? Meines Erachtens waren Slytherin und Gryffindor schon seit etlichen Jahren zerstritten. >>Das ist eine lange Geschichte.<<, sagte er plötzlich zwischen meinen Gedanken. Perplex sah ich ihn an und ein schelmisches Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht. >>Lies doch nicht einfach so meine Gedanken.<<, sagte ich empört und boxte ihn gegen den Arm. >>Was liest du da eigentlich?<<, fragte er, schnappte sich das Buch von meinem Schoß und wechselte so gekonnt das Thema. >>Zutaten für Zaubertränke.<<, las er den Titel vor und sprach weiter, >>So großes Interesse an meinen Büchern?<< Ich nickte: >>Hier, bei dir, gibt es um einiges mehr an Material als in der Bibliothek. Außerdem verlangst du Perfektion.<< 
>>In der Bibliothek gibt es wirklich nicht alles über die Unterrichtsfächer. Sonst würden manche Schüler auf dumme Ideen kommen.<<, sprache er, >>Du darfst aber jederzeit in mein Büro kommen und dir Bücher durchlesen. Die Tür wird für dich offen sein.<<
>>Danke, Severus.<<

>>Ich werde dann mal auf mein Zimmer gehen. Es ist bestimmt schon spät.<<, sagte ich, stand vom Sofa auf und ging zur Tür. Severus folgte mir. Als ich die Tür geöffnet hatte, drehte ich mich noch einmal zu ihm um und fragte: >>Wann wollen wir morgen los?<<
>>Am besten so früh wie möglich. Um sechs Uhr hier im Korridor?<<, schlug er vor. >>Geht klar.<<, willigte ich ein. 
Eine Weile sahen wir uns nur an und ich spürte frischen Wind leicht durch meine Haare fegen. >>Ich werde dann mal.<<, sagte ich und zeigte mit dem Zeigefinger entlang des Korridors. >>Gute Nacht.<<, sagte ich und entschied mich für eine schnelle Umarmung zum Abschied. Er erwiderte meine Geste und hielt mich fest, sodass aus der kurzen eine lange Umarmung wurde. Am liebsten hätte ich ihn nie wieder losgelassen. Sein Duft flutete meine Geruchsnerven und ich fühlte mich auf irgendeiner Weise geborgen und sicher. Sanft legte er seinen Kopf auf meinen Haaransatz. >>Schlaf gut.<<, flüsterte er und er löste sich aus der Umarmung. Ich lächelte ihn an. >>Bis morgen.<<, verabschiedete ich mich nun endgültig und ging auf mein Zimmer.