Besuch auf Hogwarts | Severus Snape Fanfiction

Mein Mentor

Das Essen war köstlich und reichlich. Als der Schulleiter wieder das große Festmahl verschwinden ließ, liefen die Erstklässler einige älterer Schüler hinterher, die genauso wie das Mädchen im Zug eine Plakette mit einem großen V um ihren Hals trugen. Sie waren die Vertrauensschüler der verschiedenen Häuser. Die Austauschschüler, die mit mir nach Hogwarts reisten, bekamen jeweils ein Bett in einem der vier Häuser. Denn jedes der Häuser hatte ein paar Betten frei und konnte so diese Schüler dort gut unterbringen. Freya ging in den Schlafsaal der Ravenclaws, Elijah in das von Hufflepuff, Felix in das von Slytherin und Camila und Ramona schliefen nun in einem Schlafsaal der Gryffindors. Nach ein paar Minuten leerte sich die große Halle und keine Menschenseele unter achtzehn Jahre war mehr anwesend. Der Lehrertisch löste sich ebenfalls auf. Einige Lehrkräfte unterhielten sich miteinander und andere gingen aus der Halle hinaus. Als ich zu Professor Dumbledore sah, winkte er mich zu sich. Um ihn herum standen der dunkel gekleidete Mann, der vorhin noch neben mir saß, die Professorin McGonagall, eine kleinere ältere Hexe. Sie war die Hauslehrerin von Hufflepuff. Daneben präsentierte sich die pinke Lady, die ebenfalls während des Abendessens neben mir saß. Ich beschloss zu ihnen hinüber zu gehen. Ein Grund dazu war auch, weil ich noch nicht wusste, wo ich diese Nacht verbringen hätte sollen. Der Schulleiter mit dem langen silbernen Bart stellte uns gegenseitig vor: »Darf ich Sie bekannt machen mit der stellvertretenden Schulleiterin und Lehrerin für das Fach Verwandlung auf dieser Schule Professor McGonagall (zeigte dabei mit seiner flachen Hand auf sie) und das ist Professor Sprout (zeigte dabei auf die kleinere Hexe mit den grauen Locken auf dem Kopf). Sie unterrichtet das Fach Kräuterkunde, für dieses Sie sich ja ebenfalls entschieden haben zu besuchen und das ist Madam Umbridge. Sie unterrichtet in diesem Jahr Verteidigung gegen die dunklen Künste.<< Seine flache Hand ging einmal von der pinken Hexe, die mich von oben bis unten mit ihrem falschen Lächeln abwertend musterte und dann zu mir: »Und das ist Eleonora Meryos. Sie ist die Vertrauensperson unserer neuen Austauschschüler. Außerdem wird sie in einigen Fächern ebenfalls vor Ort sein. Aber das habe ich ja mit Ihnen schon im Vorfeld besprochen.<<

»Guten Abend.<<, sagte ich. Die drei Hexen begrüßten mich ebenfalls und verschwanden aus einem Eingang, der sich hinter dem Lehrertisch befand und verließen ebenfalls nun die große Halle. Der Mann, der zuvor neben mir saß, stand noch neben Dumbledore und sah mich mit seinen dunklen Augen an. »Nun gut.<<, redete der Schulleiter weiter, »Madam Meryos. Das ist Professor Snape (zeigt dabei auf den großen Mann neben ihm). Er unterrichtet das Fach Zaubertränke und -gebräue und ist Hauslehrer von Slytherin. Da Sie in Ihrem ersten Schuljahr hier auf Hogwarts nach Slytherin eingeteilt worden sind und es anstreben das selbe Fach wie Professor Snape später auf Ihrer Schule zu unterrichten, habe ich beschlossen, dass er Ihr Mentor für dieses Jahr ist. Er wird sie bei Fragen unterstützen und weiterhelfen. Nicht wahr?<< Bei seinem letzten Satz sah er den Zaubertrankprofessor an. Dieser antwortete in einer seltenen Stimmfarbe, welche man nur sehr selten zu Hören bekam: »In der Tat.<< Doch diese Stimme kam mir bekannt vor. Woher kannte ich sie nur? Der Schulleiter verließ nun ebenfalls den riesigen Raum und ließ mich mit dem Herren alleine.

Snape zeigte mir mein Zimmer, worin ich die nächsten Monate verbringen durfte. Es lag im Bereich des Hauses Slytherin, wo auch andere Lehrkräfte ihre Gemächer besaßen. Während wir zum Kerker gingen, wo sich dieser Bereich befand, zeigte er mir auch noch das Lehrerzimmer, wo es auch für die Lehrerschaft Frühstück gab. Morgen durfte ich mich dort einfinden, sodass ich mit der Professorin in den Unterricht gehen konnte. Außerdem gab er mir noch meinen Stundenplan. Die ersten drei Tage hatte ich die Fächer, die ich mir zuvor ausgewählt hatte. An den letzten beiden Tagen der Woche befand sich für den Vormittag ein weiterer Kurs und am Nachmittag bekam ich freie Zeit um in die Bibliothek zu gehen oder andere Dinge zu erledigen. Als wir weiter liefen und im Korridor im Kerker ankamen, leuchtete mir ein Licht entgegen, das ganz anders als die anderen Fackeln an den Wänden aussah. Statt in einer warmen gelben Farbe flammte es im kühlen grün vor sich hin. »Hier sind wir schon.<<, sagte Snape und riss mich somit aus meiner Beobachtung der Flamme. Er kehrte auf seinen Hacken herum und verschwand durch die Tür, die gegenüber dieser grünen Flamme war. Ich öffnete die Tür zu meinem neuen Zimmer und betrat es. Es war einfach gehalten. An einer Wand stand ein halbvolles Regal mit Büchern. An einer anderen Seite war ein Kleiderschrank und daneben ein großes Bett. Dort gegenüber stand ein Schreibtisch aus dunklem Holz mit einem ebenfalls so aussehenden Stuhl. Auf dem grauen Steinboden lag ein grüner großer Teppich, der etwas Farbe in den Raum brachte. Ich ließ mich auf das Bett fallen, aber lange blieb ich nicht liegen, denn ich entdeckte in der einen Ecke, wo ich zuvor noch nicht hingesehen hatte, mein Gepäck. Sprunghaft erhob ich mich und lief zu meinen Sachen hinüber um diese auspacken zu können.