45. Hurricane

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Harry PoV:

Mit rasender Geschwindigkeit steuerte der Wirbelsturm auf uns und die Halbgötter zu.
Alle Monster waren besiegt, die Schlacht geschlagen, doch es war alles umsonst gewesen... nun würden wir dennoch sterben.

"Mum! Dad!" Ich stürzte mich in die Arme meiner Eltern. Es war nicht fair, sie mir so kurz zu schenken, nur um sie dann keine Sekunde später wieder von mir zu reißen. Doch das Leben ist nicht fair, Mr. Potter.

Ich drückte mein Gesicht an die Schulter meiner Mutter, wie sehr ich mir mein ganzes Leben lang so einen Moment herbeigesehnt hatte. Nun war es ein Abschied und bald vorbei.

"Herzzerreißend, wirklich herzzerreißend."
Erschrocken blickte ich auf. Hekate.
Die Göttin mit ihren langen schwarzen Haaren, die im brausenden Wind um ihre Kurven wogen, strahlte uns kalt entgegen.

Sie musterte Gerald, der noch immer den toten Körper Jamies an sich klammerte, als hätte er Angst, er könnte verschwinden, sobald er ihn loslassen würde.
Sie besah sich Klee und Manu, deren Leichen im feuchten Gras lagen. Ein Lächeln zierte ihre Lippen. Was gab es da zu lachen? Man hatte ihren Marionetten die Fäden abgeschnitten, doch sie... Hekate hob die Hand und ich wollte meinen Augen nicht trauen.

"W-was?", keuchte Hermine. Ihre ängstliche Stimme, zeigte mir, dass das nicht bloß in meinem Kopf geschehen war. Mein Herz setzte einen Schlag aus.

"Man kann nicht töten, was bereits tot ist, Miss Granger."
Mãnukaï und Klædila erhoben sich vom Boden, ihre erschreckende Gestalt noch verzerrter als zuvor.
Das musste ein kranker Scherz sein, einfach nur ein Trick - sie... sie waren tot.

Doch dann sah ich auf, das zarte Gesicht meiner Mutter vor Entsetzen verzogen, mein Vater zu meiner anderen Seite, wutentbrannt. Sie sollten auch nicht mehr leben, doch hier standen sie.
Hekate musterte mich.
"Ganz recht, Harry Potter, deine lieben Eltern sind auch tot."

Ich wollte mich auf sie stürzen, doch die Göttin schnippte bloß und ich flog mehrere Meter weit nach hinten ins Gras. Ein kurzer Aufschrei entfloh meinen Lippen, doch ehe ich es mich versah, schlug ich auf der Erde auf.

Nico PoV:

Mein Blick lag auf der Göttin, ich wagte es nicht, mich zu rühren, auch nicht als ihre zwei Handlanger wieder von den Toten auferstanden waren. Etwas ging hier nicht mit rechten Dingen zu, ich spürte, dass sie tot waren, doch ihre Herzen schlugen, auch wenn man Klee's Herz durch ihre Rippen hindurch sehen konnte.

Wills Hand lag in meiner, er verschränkte unsere Finger, um mir und auch ihm selbst mehr Halt zu bieten. Wie sollten wir jemanden bezwingen, der seine Anhänger immer wieder zum Leben erwecken konnte? Irgendwann würden wir müde werden... wir waren allesamt verloren.

"Hey!", beschwerte sich Leo, "das ist gegen die Spielregeln."
Hekates Blick schoss zu ihm, wilde Flammen tobten in ihren Augen. Sie war wahnsinnig geworden. Die verzweifelte Sehnsucht nach Anerkennung hatte all ihre Sinne vernebelt.
"Ist das so, Leo Valdez?", fragte die Göttin.

Eine Gänsehaut breitete sich auf Wills Arm aus, als sie sprach, doch ich spürte es auch. Jemand war auf dem Weg hierher und es war nicht der Hurricane, der mit jeder Sekunde näher kam, doch schon jetzt begannen meine Haare vom Wind erfasst in der Luft umherzuwirbeln.

Ich spürte den Druck, als würde es mich gleich von den Füßen reißen.
"Hekate, was soll das alles?!" Percy war mal wieder ganz diplomatisch unterwegs. "Sie glauben doch nicht, dass Sie damit durchkommen? Dass die Götter Sie nicht aufhalten?"
Hekates Gesichtsfarbe ähnelte einer roten Ampel, einem Stoppschild - Percy sollte die Klappe halten und zwar ganz schnell.

✓|𝐇𝐮𝐫𝐫𝐢𝐜𝐚𝐧𝐞 - HP/PJ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt