Angsteinflößender Besuch

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Es war einer der Zwillinge, welcher konnte ich nicht sagen, schließlich kannte ich nicht mal ihre Namen. Er sah mir tief in die Augen und hielt meine Hand fest. „Ich habe es nicht so gemeint. Ich wollte mich nicht lustig über dich machen. Geht es dir gut?" Ich nickte vorsichtig und spürte wie sich ein Kribbeln an meiner Hand bildete, welches sich schnell über den ganzen Arm ausbreitete. Ich wollte meine Hand aus seinem Griff lösen, doch er hielt sie fest.

„Es tut mir leid, was heute am Bahnsteig passiert ist. Ich war sehr in Eile. Ich hoffe du verzeihst mir." Ich dachte kurz nach und sagte dann „Ja, es tut mir auch leid, dass ich deinen Bruder beschuldigt habe. Ich bin neu hier und kenne deswegen noch niemanden."

Er blickte mich erstaunt an und sagte: „Deswegen habe ich dich also noch nie hier gesehen. Mein Name ist Fred und mein Zwillingsbruder heißt George. Wir sind beide in der fünften Klasse." - „Ich heiße (Y/N) und ich gehe auch in die fünfte Klasse. Ich bin neu an Hogwarts, da ich vorher auf einer anderen Zauberschule war." Fred lächelte mich an und ich musste automatisch auch lächeln. „Schön dich kennenzulernen (Y/N). Möchtest du dich zu mir, George und Lee ins Abteil setzten, wenn du sonst niemanden kennst?" Ich antwortete automatisch: „Gerne doch.", und folgte ihm.

Die nächsten Stunden vergingen wie im Flug. Ich unterhielt mich mit den Jungs über den Unterricht an Hogwarts, die Lehrer und über ihre Streiche, die sie ihnen so oft spielten. Am Fenster zogen große Wiesen und Wälder vorbei und alles wirkte verlassen und unbewohnt. Am späten Nachmittag begann es wie aus Kübeln zu schütten und ein starker Wind peitschte den Regen gegen das Fenster. Es wurde allmählich dunkel und kälter. Als ich begann leicht zu zittern legte mir Fred seine Jacke um die Schultern und ich kuschelte mich darin ein. Erst jetzt merkte ich, wie müde ich von der stundenlangen Reise war und konnte nicht verhindern, dass meine Augen zuklappten.

Ich wurde durch ein Rucken geweckt. Langsam öffnete ich meine Augen und merkte, dass ich auf Freds Schulter eingeschlafen war. Peinlich berührt richtete ich mich auf und sah durch das Fenster in die Dunkelheit. „Sind wir da?", fragte ich mit verschlafener Stimme und konnte ein Gähnen nicht unterdrücken. „Eigentlich können wird noch nicht da sein.", sagte Fred mit einem Blick auf seine Armbanduhr. „Vielleicht mussten wir wegen dem Sturm halten."

George öffnete die Abteilungstür und lugte in den Gang. Plötzlich ging das Licht aus und ein eisiger Windzug kam durch die Tür in unser Abteil, welcher uns frieren ließ. Schnell schloss er die Tür wieder und setzte sich auf seinen Platz. Lee holte seinen Zauberstab aus der Tasche, sagte „Lumos" und schon bildete sich an seiner Spitze ein kleines rundes Licht, welches das Abteil ausleuchtete.

Ängstlich schauten wir zur Tür und konnten eine schwarze Gestalt sehen, welche diese langsam öffnete. Plötzlich wurde mir noch kälter und in mir breitete sich eine Traurigkeit aus. Es schien als wären alle meine schönen Erinnerungen vergessen und ich könnte nur an die schrecklichen denken. Erschrocken griff ich nach Freds Hand.

Das Wesen bewegte sich langsam in das Abteil und gab ein rasselndes Geräusch von sich. Ich rutsche ein Stück näher an den Rotschopf neben mir heran und schloss meine Augen. Als ich sie wieder öffnete sah ich, wie sich das Wesen umdrehte und so schnell verschwand wie es gekommen war. Immer noch angsterfühlt saß ich da und Fred legte vorsichtig einen Arm um mich. Keiner von uns war im Stande etwas zu sagen. Wir waren alle noch geschockt von dem Anblick und von dem Gefühl der Trauer, welches das Wesen im Abteil verteilt hatte.

Nach Minuten des Schweigens sagte Lee vorsichtig: „Das war ein Dementor. Sie sind die Wachen in Askaban. Mein Dad hat mir viel von ihnen erzählt, als ich über die Ferien einen Aufsatz über dunkle magische Wesen schreiben musste." „Aber was wollte er hier?", fragte Fred. „Sie haben den Zug nach Sirius Black durchsucht", sagte eine Stimme von der Tür aus.

Ich hob meinen Kopf leicht an, um zu sehen wer da sprach. Dort stand ein großer Mann in einem abgenutzten schwarzen Mantel, mit blondem Haar und großen Narben im Gesicht. „Ich bin Professor Lupin, euer neuer Lehrer in Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Geht es euch allen gut?", fragte er besorgt. „Ja", antwortete Lee: „Ich glaube uns geht es allen ganz gut nach dem Schreck." Professor Lupin nickte zum Abschied, schloss die Tür wieder und verschwand im nächsten Abteil.

Langsam sammelte ich mich wieder und auch die Kälte verschwand schnell durch Freds Körperwärme neben mir. Den Rest der Fahrt redeten wir kaum und umso glücklicher war ich, als wir endlich hielten und ich in der Ferne das beleuchtete Schloss erkennen konnte. Ich war müde und erschöpft und wollte den Rest des Tages so schnell wie möglich hinter mich bekommen, um mich in ein gemütliches warmes Bett sinken zu lassen.

Fred löste sich von mir und erst jetzt merkte ich, dass ich die ganze restliche Stunde gegen ihm gelehnt hatte. Es war ein gutes Gefühl gewesen, auf seiner breiten Schulter zu dösen mit seinem Arm um mich. „(Y/N)?", riss mich jemand aus den Gedanken. Es war Fred, der in der Tür stand. Er sah mich an und mir fiel auf, dass ich die Letzte im Abteil war. Schnell nahm ich meine Sachen und folgte ihm. Wie konnte ich nur so mit den Gedanken abschweifen. Und dann noch wegen einem Jungen, den ich erst seit einem halben Tag kannte.

Das war das zweite Kapitel meiner ff. Ich hoffe es hat euch gefallen. Lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen. Im nächsten Kapitel wird es dann spannend und ich hoffe, dass ich es schaffe am Dienstag hochzuladen.

Dieses Kapitel widme ich Exie_blxb, die als Erste auf mein erstes Kapitel reagiert hat worüber ich mich sehr gefreut habe. Vielen Dank :)

Der Saal der glitzernden Berge (Fred Weasley X Reader) Pausiert!!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt