Der Saal der glitzernden Berge (Fred Weasley X Reader) Pausiert!!

Runen und Geister

Fred half mir wie versprochen den Zahlencode zu knacken, doch auch nach einer Woche, in der wir jede freie Minute in der Bibliothek verbracht hatten, waren wir keinen Schritt weiter. Wir hatten bereits ein Viertel aller Bücher über Runen und ihre Bedeutung durchwälzt, doch nirgendwo eine Antwort gefunden.

Nebenbei wurden auch die Schulaufgaben nicht weniger. Oft musste ich bis tief in die Nacht Hausaufgaben machen oder lernen. Dieser Aufwand zeigte aber auch Wirkung. Nicht nur, dass ich in Zauberkunst Klassenbeste geworden war und regelmäßig Hauspunkte für Ravenclaw sammelte, auch die Noten in den anderen Fächern waren ausschließlich „Ohnegleichen" und „Erwartungen übertroffen".

An einem kühlen Montagnachmittag saß ich allein in der Bibliothek und beschäftigte mich mit Werken über Runen. Die Hausaufgaben hatte ich bereits erledigt und diese Woche stand nur eine Arbeit an: Verwandlung. Das war eines der schwersten Fächer und ich müsste mich wohl noch die nächsten beiden Tage mit der Theorie der menschlichen Verwandlung beschäftigen, doch bis jetzt hatte ich mit den Übungseinheiten im Unterricht noch keine Probleme gehabt und so sah ich zuversichtlich in die nächste Woche.

Am Samstag war Halloween und ich würde meinen ersten Ausflug nach Hogsemeade machen. Cho hatte mich bereits gefragt sie zu begleiten, doch ich wollte ihr noch nicht zusagen, da ich auf eine Einladung von Fred und George (am Besten von Fred) wartete. Trotz meinem guten Draht zu den Beiden und meinem häufigen Kontakt zu Fred durch das Rätsel, hatten wir nie den Abend im Regen angesprochen. Ich weiß nicht, ob es Fred peinlich war oder ob er mir nicht mehr vertraute, nun wo er wusste, dass ich das Rätsel über einen Monat vor ihm geheim gehalten hatte.

Obwohl Fred George davon nichts erzählt hatte, spürte ich, wie George merkte, dass die Freundschaft zwischen seinem Zwillingsbruder und mir anders war, als die zwischen uns beiden. Normalerweise sind Fred und George nicht voneinander zu trennen, doch in letzten Tagen verbrachten sie weniger Zeit miteinander als sonst. Ich glaube jedoch nicht, dass George Verdacht schöpft oder mir böse ist. Schließlich sind sie weiterhin unzertrennbar und ich glaubte letztes Mal, als ich Fred zur Begrüßung umarmt hatte gesehen zu haben, wie George zufrieden gelächelt hat. Wahrscheinlich denkt er einfach, dass wir so viel Zeit miteinander verbringen, weil wir einander sehr mögen und das kann ich aus meiner Sicht nicht abstreiten.

Als ich gerade eine alte Ausgabe von Runen des Mittelalters und ihre Deutungsansätze bei Seite legte und frustriert nach dem nächsten Buch griff, spürte ich große Hände die sich auf meine Schultern legten.

„Und, wie war das Training?", fragte ich, den Blick auf die Titelseite von Tausend Zeichen und ihre historische Bedeutung gerichtet. Ich wusste, dass es sich bei der Person nur um Fred handeln konnte, denn es war typisch für ihn sich von hinten anzuschleichen. Außerdem verriet ihn sein Duft nach frischer Minze und Limetten.

„Anstrengend, wie immer. Aber wenigstens hat es heute nicht geregnet." Er setzte sich auf den Platz gegenüber von mir und suchte Blickkontakt. Ich sah von meinem Buch auf und fragte „Ist Oliver immer noch vom Pokal besessen?", obwohl ich die Antwort bereits wusste.

„Ja, wir trainieren härter denn je. Er würde am liebsten den Unterricht schwänzen, um Extrastunden anzusetzen. Ich glaube sein Ehrgeiz liegt nicht nur daran, den Slytherins eins reinzudrücken, das natürlich auch, sondern er möchte Anerkennung und sein Traum ist es professioneller Quidditchspieler zu werden. Ich glaube er möchte nach der Schule einfach nicht beim QV Grüneborn landen"

Wir brachen beide in Lachen aus, denn der QV Grüneborn war so ziemlich der schlechteste Verein in allen Ligen dieses Landes und selbst die Anfänger und Amateure von Hogwarts würden sie schlagen.

„Roger ist auch schon aufgeregt. Unser erstes Spiel der Saison ist gegen Slytherin und er möchte ihnen unbedingt heimzahlen, dass ihn der Treiber beim letzten Spiel mit einem Klatscher vom Besen gehauen hat. Wir trainieren länger und härter als zu Beginn des Jahres und er wird immer pingeliger bei der Ausführung von Spielzügen." Trotzdem bildeten Roger, Jack und ich ein super Jäger-Trio und laut Cho hatten wir dieses Jahr wirklich eine Chance, denn die Aufstellung war anscheinend seit Jahren nicht mehr so gut gewesen.