Der Saal der glitzernden Berge (Fred Weasley X Reader) Pausiert!!

Fund in der Bibliothek

Die Distanz zur Erde verringerte sich immer mehr und ich konnte mich endlich aus meiner Schockstarre lösen. Ohne groß nachzudenken griff ich nach meinem Zauberstab, deutete auf Fred und rief Arresto Momentum. Wenige Zentimeter vor dem Aufprall stoppte Freds Körper und fiel dann sanft auf den staubigen Boden. Regungslos blieb er auf seinem Bauch liegen und ich startete einen Sturzflug auf ihn zu.

Mit zitternden Beinen landete ich neben Fred, kniete mich hin und drehte ihn auf den Rücken. Seine Augen waren geschlossen und eine Welle von Angst durchfloss mich. Vorsichtig legte ich seinen Kopf auf meine Beine und umschloss mit meinen Händen sein ovales Gesicht. Mit dem Daumen streichelte ich über eine Platzwunde auf seiner Stirn und prompt gab er ein leises Stöhnen von sich. Seine Augenlieder öffneten sich langsam und er flüsterte: „Jetzt hast du mir das Leben gerettet." Ich musste lachen und die Erleichterung überflutete mich.

Ich half ihm sich aufzusetzen und strich ihm den Staub aus den Haaren. „Du solltest lieber Madame Pomfrey über deinen Kopf schauen lassen.", sagte ich mit einem Blick auf die Wunde. Er nickte und stand langsam auf, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Heute war ich es, die ihn stützte und durch das Schloss bis zum Krankenflügel führte.

Bevor er den Raum betrat flüsterte er mir ein „Danke" zu und strich über meine Hüfte. An der Stelle wo seine Hand lag spürte ich eine Hitze die sich in meinem Körper ausbreitete und meine Wangen rosa färbte. Ich legte meine Hand auf seinen Arm und sah ihm tief in die Augen: „Kein Problem, dich würde ich jederzeit retten."

Bei den Worten mussten wir beide schmunzeln, da er vor weniger als 24 Stunden genau dasselbe zu mir gesagt hatte. Unglaublich, dass wir uns erst seit knapp zwei Tagen kannten.

Fred betrat den Raum und ich stand noch einige Sekunden in Gedanken verloren da, bevor ich mich zum Gemeinschaftsraum aufmachte. Bevor ich zum Abendbrot ging brachte ich unsere Besen, die wir achtlos auf dem Feld hatten liegen lassen, durch einen Aufrufzauber in mein Zimmer. Bis zum nächsten Training würde Fred seinen Sauberwisch eh nicht benötigen und bis dahin konnte ich ihn wieder auf Vordermann bringen, denn auch er war nicht spurlos davongekommen.

Beim Abendessen waren die Zwillinge weit und breit nicht zu sehen und ich setzte mich neben Cho, um mich mit ihr über Quidditch zu unterhalten. Bei den Jägern war eine Stelle frei geworden und es gab bis jetzt nur zwei Interessanten (eine davon war ich). Sie ermutigte mich für das Vorspielen, obwohl der andere Junge gegen den ich mich durchsetzen musste ein guter Spieler war.

Als ich gerade aufstehen und gehen wollte sah ich an der Tür zwei Rotschöpfe, einer von ihnen mit einem riesigen Pflaster auf der Stirn. Fred zwinkerte mir zu bevor er sich zu seinen Klassenkameraden setzte. Ich beobachtete ihn noch einige Minuten und verlor mich in Gedanken um das Quidditch-Training. Was wäre wohl passiert, wenn ich nicht rechtzeitig meinen Zauberstab gezückt hätte. Vor meinen Augen spielte sich ein schreckliches Szenario ab und ich schwor mir diesen Spielzug vorerst nicht mehr auszuführen, zu große Angst hatte ich, dass wieder jemand zu Schaden kommen könnte.

Cho tippte mir auf die Schulter und riss mich aus den Gedanken: „Wollen wir nach oben gehen bevor dir noch die Augen aus dem Kopf fallen." Ich musste wohl sehr offensichtlich zum Gryffindor-Tisch gesehen haben und wandte meinen Blick schnell ab. „Ja", antwortete ich peinlich berührt und sie konnte ein Lächeln nicht verbergen.

***

Diesen Morgen schlief ich länger und fühlte mich frisch und munter als ich mich auf den Weg zum Frühstück machen wollte. Kaum war ich vor die Tür des Ravenclaw-Turms getreten schaute ich in ein bekanntes Gesicht.

„Wird das zu einer morgendlichen Routine?", fragte ich und sah in Freds braune Augen. „Ja, so leicht wirst du mich nicht los.", antwortete er und deutete mit einem Finger auf das große Pflaster auf seiner Stirn. Ich fühlte mich kurz überrumpelt, stimmte dann aber in sein Lachen ein.