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Gleichzeitig wandten wir den Blick ab und schauten zurück in den Sternenhimmel. Die Spannung fiel ruckartig ab und es breitete sich Stille aus. Peinlich berührt räusperte Fred sich und sagte: „Wir sollten mit den Notizen anfangen." Ich nickte zustimmend und zusammen machten wir uns an die Arbeit.

Nach einer Stunde waren wir einmal auf jeder Seite des Turms gewesen und hatten den Himmel aus allen Richtungen beobachtet. Die restlichen Minuten des Unterrichts saßen wir wieder an unserem Platz und hatten den besten Blick auf unsere Sternzeichen, die mittlerweile etwas höher am Himmel standen.

Zögerlich legte Fred einen Arm um meinen Rücken und ich legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab. Seine Hand ruhte auf meiner Taille und löste ein Kribbeln in meinem Bauch aus. Wir genossen den kühlen Wind der uns um die Nase spielte und beobachteten die Fledermäuse die vereinzelt vorbeiflogen. „Du hast recht. Die Sterne sind faszinierend.", flüsterte Fred in die Dunkelheit. Ich drehte meinen Kopf so, dass ich sein spärlich belichtetes Gesicht sehen konnte und antwortete: „Ich weiß."

Die folgenden Minuten bewegte ich mich keinen Zentimeter, in der Angst ich könnte den Moment zerstören. Am Ende des Unterrichts verabschiedete er sich mit einer Umarmung von mir und ich lief mit Schmetterlingen im Bauch zurück zum Gemeinschaftsraum. Was machte dieser Junge nur, dass ich mich fühlte als würde ich auf Wolken laufen.

Im Gemeinschaftsraum befanden sich nur noch die Schüler die mit mir Astronomie hatten und sich in ihre Schlafsäle aufmachten. Auch ich beschloss schnellstmöglich schlafen zu gehen, da mich die Recherche des Tages unendlich müde gemacht hatte.

Als ich in meinem kuscheligen Bett lag dachte ich noch einmal an das Buch und das Rätsel, was ich eigentlich lösen wollte, doch im nächsten Moment war ich auch schon vor Erschöpfung eingeschlafen.

***

Am Morgen weckten mich die Sonnenstrahlen, die meine Nasenspitze kitzelten. Als ich meine Augen öffnete sah ich, dass die Sonne den Raum in goldenes Licht tauchte. Meine Mitbewohnerinnen waren bereits aufgestanden und hatten das Zimmer verlassen. Wie spät war es? Hatte ich etwa verschlafen?

Ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass es höchste Zeit war mich fertig zu machen damit ich noch etwas vom Frühstück abbekam. Ich zog mich eilig an und wirbelte durch den Raum, um meine Schulbücher einzupacken. Dabei stieß ich meine Tasche vom Stuhl. Ein Stück Pergament fiel heraus und segelte auf den Boden. Als ich es aufhob bemerkte ich, dass es das mysteriöse Rätsel war, aber ich hatte keine Zeit weiter darüber nachzudenken und versteckte es auf meinem Schreibtisch unter dem schweren Astronomiebuch.

Nachdem ich alle Sachen beisammen hatte spurtete ich durch den Gemeinschaftsraum, der menschenleer war. Anscheinend waren alle bereits in der Großen Halle oder auf dem Weg dahin. Eilig verließ ich den Raum wo ein Rotschopf auf mich wartete. „Du hast mich heute aber lange warten lassen."

Erschrocken blickte ich auf. Er hatte auf mich gewartet, obwohl ich zu spät war. Jetzt hatte ich ein schlechtes Gewissen. „Es tut mir wirklich leid. Ich habe verschlafen."

„Das habe ich mir schon gedacht, aber die Mädchen aus deinem Schlafsaal haben mich einfach ignoriert als ich nach dir gefragt habe. Ich glaube sie sind mir immer noch böse von der Nacht als ich mit dir im Arm einfach ins Zimmer geplatzt bin."

Ich erinnerte mich an diese Nacht zurück und an das unglaubliche Gefühl in Freds muskulösen Armen getragen zu werden. Ich hatte nur eine noch schönere Erinnerung mit ihm. Letzte Nacht. Ich hatte mich ihm noch nie so nah und vertraut gefühlt wie unter diesem Sternenhimmel, obwohl dieser kurze peinliche Moment zwischen uns entstanden war.

„Wir sollten jetzt wirklich los, sonst bekommen wir nichts mehr ab", riss er mich aus den Gedanken.

Ich nickte und wir machten uns auf den Weg zur großen Halle.

Der Saal der glitzernden Berge (Fred Weasley X Reader) Pausiert!!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt